Dr. Hans U. Hertel: Das Geheimnis des Lichts

Der Naturforscher Dr. Hans U. Hertel spricht über die Erhabenheit der Schöpfung, die Herkunft des Lebens und weshalb technische Strahlung die Harmonie der Natur so massiv stört.

Liebe ist das Rezept des Lebens.

Alfred Pitz, Naturarzt

Das Geheimnis des Lichts

Gott ist eins, und alles ist mit allem verbunden. "Die ganze Schöpfung unterliegt dem Rhythmus des Lebens - der kosmischen Atmung unseres Vater-Mutter-Gottes."

Sie werden sich vielleicht fragen, was Liebe mit Wissenschaft zu tun hat. Sehr viel – wir haben es nur vergessen. Doch mit der Liebe hat die Wissenschaft auch den Geist verloren. Glücklicherweise gab es immer wieder große Seelen, die den Menschen diese Liebe, diesen Geist, zurückgeben wollten. Einer von ihnen war Max Planck, einer der größten Physiker. Er sagte: „Die Existenz einer kosmischen Schöpferkraft muß auch in der Wissenschaft als eine unanzweifelbare Tatsache akzeptiert werden.“ Planck vertrat das große hermetische Gesetz der Analogie: wie oben, so unten. Aus diesem Wissen heraus entwickelte er die Quantenphysik und erkannte, daß das Sonnensystem auf den genau gleichen Gesetzen beruht wie das Atom. Er bezeichnete das Atom als Minisonnensystem. Hätte die Wissenschaft dies verinnerlicht, es hätte nie eine Atomspaltung gegeben.

Sein großer Schüler Werner Heisenberg, Physiker und Gründer des Max-Planck-Instituts, erklärte: „Eines Tages wird die Wissenschaft auf dem Boden des Bechers des Wissens Gott finden.“ Ich habe von Physikern das Wort „Gott“ häufiger gehört als von Ärzten oder Biologen. Manche von ihnen waren echte Philosophen. Philosophie und Wissenschaft gehören eigentlich untrennbar zusammen. Wie sagte doch Albert Schweitzer: „Wenn ein Mensch einmal beginnt, über das Mysterium seines Lebens nachzudenken, über all die Dinge, die ihn mit dem Leben verbinden, das die Welt erfüllt, dann kann er nicht mehr anders, als seinem eigenen Leben und allem anderen Leben, das in seine Reichweite gelangt, tiefe Ehrerbietung zu erweisen.“

Mit dieser Haltung reiht sich der berühmte Arzt unter die großen Philosophen der griechischen Antike – damals gab es noch keine Physiker, denn die Philosophie beinhaltete alles. Plato lehrte: „Wenn die Wissenschaft die Menschheit nur dazu bringt, das Stückwerk zu schauen, dann eignet sie sich nicht.“ – Heute haben wir uns im Experten- und Spezialistentum verzettelt und den Blick auf die Erhabenheit der Natur verloren, weil wir den alles beseelenden Geist nicht mehr wahrnehmen können. „Die Lehre soll dazu beitragen, die Seele auf das über uns stehende Höhere, auf die geistige Ebene, auszurichten“, forderte Plato deshalb zu Recht.

Erkenne dich selbst!

Über dem Orakel von Delphi prangte der Leitspruch: „Erkenne dich selbst!“ Wir alle haben den Wunsch, unserem Dasein einen Sinn zu verleihen, auf die großen Fragen des Lebens eine Antwort zu erhalten. Das war schon immer so. Pythagoras lehrte vor zweieinhalb Jahrtausenden: „Als geistiges Wesen lebt der Mensch zuerst auf anderen Seinsebenen. Um sich zu entwickeln und ein bewußtes Wesen zu werden, muß er auf die Erde. Er verabschiedet sich also von seinen Freunden und Lehrern, steigt ab durch die verschiedenen Sphären und wird ein Erdenmensch. Er vergißt dabei, woher er kommt und wer er war. Aber was ihm bleibt, das ist die Sehnsucht nach seiner Heimat, nach seinem Ursprung – und die Sehnsucht, der zu werden, der er eigentlich ist.“

Wie aber erkennen wir uns selbst? Indem wir beispielsweise „den Dialog mit der Natur aufnehmen“, wie dies der russische Physiker Ilya Prigogine fordert – etwas, was die heutige Wissenschaft fast vollkommen verlernt hat. Sie will nicht wirklich wissen, wie die Natur funktioniert, sondern bloß, wie man sie verändern kann. Weil man glaubt, sie verbessern zu müssen, und weil man sie ausbeuten will. Setzt sich die Natur dann zur Wehr, bezeichnen wir sie als „feindlich“. Nicht ohne Grund schrieb der Dichter George Bernard Shaw mit spitzer Feder: „Dieser Planet ist nicht gerade ein Vorbild für rationales Denken. Was hier zur Zeit für gesunden Menschenverstand gilt, jagt dem Rest des Universums kalte Schauer über den Rücken.“

Geld und Ansehen verleihen Macht. Das gilt auch in der Wissenschaft. Der Dichterfürst Goethe meinte deshalb scharfsinnig: „Wissenschaftler vergöttern ihren Irrglauben solange, als sie davon profitieren.“ Max Planck klagte knapp zwei Jahrhunderte später: „In meinem Empfinden sehe ich mich bereits in der Gesellschaft von Astronomen im Irrenhaus. Solange dieser Irrsinn nicht geheilt ist, kann man auch den Irren die Wahrheit nicht vor Augen führen.“

Weite Teile der modernen Wissenschaft sind nicht nur geistlos geworden, sondern auch korrupt. Sich häufende Skandale um gefälschte Studien belegen dies deutlich. Wie soll die Wissenschaft da die alles Leben durchdringende Wahrheit erkennen, wie es Planck gefordert hatte? Ist sie doch der beste Beweis, daß man Gott und seine Schöpfung nicht erkennen kann, wenn man sich selbst nicht erkennt. In einem ersten Schritt muß sich die Wissenschaft wieder respektvoll der Natur nähern – und von ihr lernen. Dann tritt ein, was niemand schöner formuliert hat als Pythagoras: „Die Naturwissenschaft ist der Weg zur Gotteserkenntnis.“

Was aber ist „Gott“? Was befähigt mich überhaupt, diese Frage zu stellen? Tiere können das nämlich nicht. Was ist dann der Unterschied zwischen Mensch und Tier? Auch das Tier kann denken und fühlen, hat eine Seele. Was ist es dann? Einer meiner Lehrer gab mir zur Antwort: „Tiere haben keine Religion – sie sind sie.“ Die Tiere sind das vorgelebte Gesetz. Die Bäume sind das vorgelebte Gesetz. Es wäre an der Zeit, daß wir der Schöpfung mehr Hochachtung entgegenbringen, denn die Natur ist unsere Lehrerin und Freundin.

Glauben Sie, Gott kann sich solche Fragen auch stellen: Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen und Gott? Gibt es überhaupt einen Unterschied? Es steht doch geschrieben, daß der Mensch ein „Kind Gottes“ wäre. Jedes Kind muß aber einmal gezeugt und geboren worden sein. Denken wir an das große Gesetz der Analogie zurück, das auch Max Planck vertrat, so bedeutet dies, daß Gottvater uns gezeugt und Gottmutter geboren hat. Wir haben also Gotteltern – da kann die Kirche die Mutter solange unterschlagen wie sie will. Wenn uns aber Gotteltern hervorgebracht haben, dann müssen wir konsequenterweise auch ihre Erbmasse in uns tragen. Haben die Gotteltern das ganze Universum in sich, haben wir es auch! Das ist unser wahres göttliches Erbe, mit dem wir alle geboren werden. Deshalb lehrten schon die alten Griechen, man solle in sich hineinhorchen, wolle man die Welt und sich selbst erkennen.

Dennoch gibt es zwischen mir und Gott noch einen gewaltigen Unterschied. Ich kann keine Planetensysteme hervorbringen, nicht einmal eine Blume oder ein winziges Atom. Offenbar stehe ich erst ganz am Anfang meiner Entwicklung als Gottwesen. Ich bin sozusagen noch ein von Dunkelheit umgebener Embryo. Vielleicht bin ich – bildlich gesprochen – erst gestern zum ersten Mal ans Licht hinausgetreten und es blendet noch ein wenig. Doch beginne ich Formen zu erkennen, von denen ich zuvor nicht einmal gewußt habe, daß es sie gibt. Ich kann immer deutlicher sehen, weil sich meine Augen, mein Wesen, immer besser an dieses Licht gewöhnen. Und ich frage mich, woher dieses Licht kommt. Ich suche die Quelle und je mehr ich mich ihr nähere, desto mehr Licht ist da und desto besser sehe ich. Die Dinge werden immer schöner und ich erkenne Farben, die ich früher gar nicht wahrgenommen habe. Mir wird plötzlich bewußt, daß jene dunkle Welt, in der ich so lange verweilte, nur Illusion war – ein von den Menschen erschaffenes Trugbild. Denn die Realität ist im Licht. Wir können erst erkennen und erfassen, wenn Licht auf die Dinge scheint und wir sie sehen können.

Wir alle müssen früher oder später ins Licht hineingeboren werden, doch über den Zeitpunkt entscheiden alleine wir. Wenn wir einmal im Licht sind und die Quelle entdeckt haben, nimmt die Faszination kein Ende mehr, immer weiter ins Licht hineinzugehen. Lassen wir uns auf die Natur ein und erkennen ihr harmonisches Zusammenwirken, steigt eine unbeschreibliche Freude hoch. Ja, es ist wahr: Erst im Licht erkennen wir die Formen der Schönheit und den wirklichen Grund unseres Daseins.

Was ist das Licht?

Überall in der Schöpfung sind zwei Dinge notwendig, um ein drittes hervorzubringen. Vatergott und Muttergott haben Sie und mich erschaffen. Yang und Yin schöpfen neues Leben. Alles beruht auf dem uralten Lebensgesetz der Trinität oder Dreifaltigkeit:

  • Ursache – Wirkung – Rückwirkung.
  • Zeugung – Schwangerschaft – Geburt.

Auch das Licht ist so entstanden. Licht ist eine elektromagnetische Welle, das Produkt aus dem Zusammenwirken zweier Kräfte, die zusammen ein duales System bilden, wobei keine ohne die andere Existenz hat. Das Licht ist folglich der dritte Aspekt in der Trinität von Magnetismus und Elektrizität.

Ein strombetriebener Staubsauger soll dies beispielhaft verdeutlichen: Der Magnetismus – in diesem Fall die Stromstärke oder Lichtstärke – wird in Ampère gemessen. Die Elektrizität – in diesem Fall die Spannung – mißt man in Volt. Erst wenn sich Stromstärke und Spannung verbinden, fließt der Strom und wir haben etwas neues Drittes – nämlich eine Kraft, die den Staubsauger antreibt. Diese Leistung geben wir in Watt an. In der Physik lernt man: Ampère x Volt = Watt. Man könnte ganz allgemein sagen: Vater und Mutter zeugen ein Kind.

Auf diese Weise entstand auch der Grundbaustein der Schöpfung: das Lichtteilchen.

In der Natur stehen das elektrische und das magnetische Feld senkrecht aufeinander, wodurch eine Bewegung entsteht, eine Wirbelform. Wie beim Doppelstrang des genetischen Codes sind es immer Doppelwirbel, also zwei gegenläufige ineinander pulsierende Wirbel. Man kann auch sagen: eine männliche Pluskraft und eine weibliche Minuskraft. Gemeinsam formen sie das Lichtteilchen.

Die magnetische männliche Kraft ist eine vorwärtsgehende Longitudinalwelle, die physisch meßbar ist. Der elektrische weibliche Energiewirbel hingegen ist eine nicht meßbare Transversalwelle, die der männlichen Longitudinalwelle erst die Form gibt. Für sich alleine könnte der männliche Energiewirbel gar nicht existieren, da er keine Form hätte, um sich zu manifestieren. Und die weibliche Kraft könnte sich ohne die magnetische Kraft des Männlichen ebensowenig ausdrücken. Erst zusammen bewirken sie den Elektromagnetismus.

Während die männliche Kraft gleichsam nach unten in die Verdichtung fließt, strebt die weibliche Kraft nach oben in die Vergeistigung. Dieses Zusammenspiel könnte man auch ‚These’ und ‚Antithese’ nennen, woraus dann die ‚Synthese’ – in unserem Fall das Lichtteilchen – entsteht. In der Wissenschaft braucht man statt These/Antithese die Begriffe Materie und Antimaterie. Das Weibliche steht für die „Antimaterie“, also jene qualitative Kraft, die man weder messen noch sehen kann. Eine Qualität ist niemals meßbar, man kann sie nur indirekt an ihren Auswirkungen erkennen. So ist auch das elektrische Feld (das weibliche Feld) nur aufgrund des magnetischen Feldes abschätzbar.

Hierin liegt das Geheimnis jener uralten Weisheit: Es gibt nur Schwingung und Bewußtsein. Magnetismus ist eine Schwingungsform und deshalb materiell. Elektrizität ist eine Bewußtseinsform. Man kann also sagen, die Männlichkeit vertritt die Materie und die Weiblichkeit den Geist oder das Bewußtsein.

Kehren wir zu unserem elektromagnetischen Lichtteilchen zurück. Max Planck nannte es ein Quantum, heute sprechen wir meist von Photonen. Ich bevorzuge den Begriff ‚Modul’, weil jedes Lichtteilchen in sich selbst bereits aktiv ist, das heißt, sowohl männliche wie weibliche Energien in sich vereinigt. Es kann Licht abgeben, aber nicht sich vermehren.

Aus diesem Grund sind alle Lichtteilchen asymmetrisch, also entweder positiv oder negativ überladen. Jedes Teilchen sucht sich nun einen anders gepolten Partner, damit sie sich in Harmonie austauschen können – genauso, wie sich ein Mann eine Frau sucht oder umgekehrt. Erst dann kann neues Leben entstehen. So braucht es auch zwei vollständige Module (Lichtteilchen), um ein weiteres hervorzubringen. Sie sehen also: Nicht nur in der menschlichen Familie findet Vermehrung statt, sondern überall in der Natur. Die Bewegung ist jene Aktivität in der Natur, die schlußendlich immer zu einer Vermehrung, zu einer Ausdehnung oder Expansion führt.

So ist die Trinität das Urprinzip eines jeden Schöpfungsprozesses. Soll Leben in irgendeiner Form hervorgebracht werden, muß auch die Quelle Leben sein. Ein Leben, das sich aus Vater und Mutter, Plus und Minus, Magnetismus und Elektrizität, Schwingung und Bewußtsein, Materie und Geist zusammensetzt. Daraus entsteht ein Kind, ob es sich dabei nun um einen Menschen oder um ein Lichtteilchen handelt.

Damit Licht entsteht, braucht es also bereits das Göttlich-Weibliche. Es muß Bewußtsein eingeflossen sein, das nun in jedem Lichtteilchen steckt. Mit anderen Worten: Schon der allerkleinste Teil der Schöpfung ist beseelt. Vor über zwanzig Jahren sagte mir der Physiker Walter Schauberger einmal: „Haben Sie gewußt, Herr Hertel, daß das Atom eine Seele besitzt? Wenn ein Physiker das einmal herausgefunden hat, dann kann er der Natur und der Schöpfung nie mehr ein Leid zufügen!“

Ein Lichtteilchen ist bereits ein intelligentes Wesen. Als ich das an der Universität von Bern während einer Atomenergie-Tagung sagte, löste ich unter den Studenten einen Lachkrampf aus… Eine geistlose Wissenschaft kann dies leider nicht verstehen.