Die sieben Säulen einer gesunden Ernährung

Falsch zusammengestellt, können uns sogar gesunde Lebensmittel krank machen. Richtig kombiniert haben sie hingegen ungeahnte Heilkräfte. Von wenig bekannten Geboten und Todsünden in unserer täglichen Ernährung.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Ernährungsrichtungen und -büchern, die bei vielen Menschen jedoch nicht nur für Klarheit und Erkenntnis sorgen, sondern auch für Verwirrung. Das liegt vor allem daran, daß all diese Bücher und Lehren in der Regel immer nur einen Teil der gesamten Wahrheit über die optimale Ernährung des Menschen vermitteln. Ebenso wie den meisten suchenden Lesern ist es daher auch mir über zehn Jahre ergangen, bis ich aufgrund eigener Forschungsergebnisse in der Lage war, aus den vielen verschiedenen Einzelaussagen eine übergeordnete Wahrheit zu formulieren (ausführlich beschrieben in Gesund und Allergiefrei – Eine Entdeckungsreise in die Heil- und Aufbaukräfte der Nahrung. Bei diesen Forschungen trieb mich vor allem meine innere Überzeugung an, daß Gott nicht nur für die Tiere, sondern auch für den Menschen eine Art und damit menschengerechte Ernährung vorgesehen hat, die uns einerseits optimal mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt und andererseits auch unsere stärkste Medizin darstellt. Das bedeutet jedoch, daß diese Ernährung uns nicht nur von den meisten umwelt- und ernährungsbedingten Krankheiten heilen kann, sondern auch dafür sorgt, daß wir gar nicht erst krank werden. Wie die optimale Ernährung des Menschen aussieht, war viele Jahrtausende ein großes Geheimnis. Dennoch sprach Jesus bereits vor 2000 Jahren darüber (überliefert im Friedensevangelium der Essener).

Wollen wir uns gesund ernähren, sollten ein paar grundlegende Richtlinien eingehalten werden, die jeden Menschen betreffen, egal ob wir uns vegetarisch ernähren oder auch tierische Nahrungsmittel essen, ob wir ein Anhänger der Makrobiotik oder Fünf-Elementen-Ernährung sind, ausschließlich rohe Lebensmittel verzehren oder die Trennkost, Ayurveda- oder Blutgruppenernährung praktizieren. Es handelt sich um übergeordnete Regeln und Erkenntnisse, die, wenn sie mißachtet werden, immer zu Darmflorastörungen, Stoffwechselbeschwerden und Krankheiten führen.

1. Raffinierter Zucker: Der wichtigste Darmflorakiller

Wir sollten keinen raffinierten Zucker (chem. Saccharose) oder seine Nebenprodukte Glukose oder Glukosesirup zu uns nehmen. Aber auch der bereits auskristallisierte Rohzucker beziehungsweise Rohrohrzucker, braune Zucker und Kandiszucker sind keineswegs gesund. Vollraffinierter, weißer Zucker und etwas abgeschwächt auch der braune Rohzucker übersäuern nämlich aufgrund des großen Vitamin- und Mineralstoffmangels unser Blut und unseren Körper und führen zu mehr oder weniger ausgeprägten Vitamin- und Mineralstoffmängeln. Außerdem schädigen sie immer unsere Darmflora. Bereits ein bis zwei Teelöffel täglich – das sind gerade fünf bis zehn Gramm – reichen aus, damit die Darmflora erkrankt.

Je mehr voll- oder teilraffinierten Zucker wir daher zu uns nehmen, umso kränker wird die Dünn- und Dickdarmflora. Einerseits verschiebt sich das mengenmäßige Gleichgewicht der einzelnen Bakterienstämme und andererseits nimmt die Gesamtmenge der gesunden Darmbakterien ab. Je weniger gesunde Bakterien jedoch im Darm sind, umso intensiver können sich im Dünn- und Dickdarm verschiedene ungesunde Pilzstämme höher entwickeln, deren unentwickelter Urstamm nach Enderlein grundsätzlich physiologisch und damit immer vorhanden ist. Erst wenn die gesunden Darmbakterien abnehmen, können sich aus diesem Urstamm die krankmachenden Pilzstämme weiter entwickeln. Eine gesunde Darmflora hält somit das Wachstum aller pathologischen Pilzstämme in Schach.

Möchten wir eine gesunde Darmflora haben, sollten daher alle Faktoren gemieden werden, die unsere gesunden Darmbakterien abtöten. Neben den Antibiotika und Chemotherapeutika betrifft das vor allem den raffinierten und teilraffinierten Zucker. Den getrockneten Vollrohrzucker (= getrockneter Zuckerrohrsaft) oder Vollzucker (= getrockneter Zuckerrübensaft) aber auch andere natürliche Süßmittel, wie Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft, Apfel- Birnen-Dicksaft usw., betrifft das hingegen nicht, wenn diese Nahrungsmittel in normalen Mengen verzehrt und verdaut werden.

2. Vollkorngetreide plus raffinierter Zucker ist gleich Gift

In der zweiten Regel geht es ebenfalls um den weißen oder braunen Zucker und zwar in Kombination mit anderen Nahrungsmitteln. Wenn man daher einmal weißen oder braunen Zucker in irgendeinem Produkt zu sich nimmt oder in einem Essen angeboten bekommt, sollte man zumindest darauf achten, daß der voll- oder teilraffinierte Zucker nicht zusammen mit Vollkorngetreide, Nüssen oder Ölsamen, wie Mandeln, Haselnüssen, Walnüssen, Sonnenblumenkernen oder Sesamsamen, gegessen wird. Denn Vollkorngetreide und alle Nüsse und Ölsamen vertragen sich im Magen-Darm-Trakt absolut nicht mit weißem oder braunem Zucker. Durch solche Kombinationen kommt es zu meßbaren bioelektrischen Spannungen im Verdauungstrakt. Die Folge ist Unwohlsein bis hin zu vielerlei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Sodbrennen. Die Darmflorastörungen, die durch solche Kombinationen entstehen, sind noch stärker als vom raffinierten Zucker allein oder wenn dieser mit tierischen Nahrungsmitteln oder anderen pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst oder Gemüse kombiniert wird.

Meiden Sie daher möglichst Vollkornbrot mit Marmelade oder anderen Süßspeisen, die raffinierten oder teilraffinierten Zucker enthalten, alle Vollkorn- und Nußkuchen mit raffiniertem Zucker sowie zuckerhaltige Süßspeisen zu oder nach einem Essen aus Getreide, Nüssen oder Ölsamen.

Eine Weißmehlsemmel mit konventioneller Marmelade oder ein Weißmehlkuchen mit raffiniertem Zucker sind zwar keineswegs gesund – sie schädigen die Darmflora jedoch nicht so stark wie die Kombination von raffiniertem Zucker mit Vollkorngetreide.

3. Darmpilze durch Getreide oder Gemüse mit sauren Früchten

Wer bereits keinen raffinierten Zucker mehr ißt, kann dennoch viele Fehler in der Ernährung machen, da es einige Lebensmittelkombinationen gibt, die zu denselben bioelektrischen Magen- Darm-Spannungen und Darmflorastörungen führen wie die Kombination von raffiniertem Zucker mit Vollkorngetreide, Nüssen oder Ölsamen. Lebensmittel, die (abgesehen von einem mehr oder weniger großen Wassergehalt) überwiegend aus komplexen, das heißt langkettigen Kohlenhydraten bestehen, vertragen sich nämlich nicht mit sauren Früchten in derselben Mahlzeit. Das betrifft vor allem alle Getreidesorten und deren Produkte wie Brot, Nudeln oder Kuchen, die getreideähnlichen Samen Quinoa, Amaranth und Buchweizen sowie Kartoffeln, Maronen und sämtliche Gemüsesorten. Diese Lebensmittel sollten daher nie mit fruchtsäurereichen Früchten oder Fruchtsäften zusammen gegessen werden.

Der Magen sollte wieder absolut leer sein – was je nach der verzehrten Mahlzeit zwischen 30 Minuten und 6 Stunden dauern kann – bis man beispielsweise nach einem Getreidegericht saures Obst oder fruchtsäurereiche Säfte zu sich nehmen kann. Viel gesünder ist es, saures Obst früh morgens zu essen, eine gewisse Zeit zu warten und erst dann Brot oder ein Getreidemüsli zu sich zu nehmen. Ein morgendlicher Obstsaft hat nach ungefähr 30 Minuten den Magen wieder verlassen. Nach zwei Äpfeln und ein oder zwei Bananen muß man hingegen schon 45 Minuten warten. Ißt man dazu jedoch auch Nüsse oder Ölsamen, kann sich die Wartezeit zur nächsten Mahlzeit je nach der verzehrten Menge bereits auf zwei bis vier Stunden ausdehnen, da die fett- und eiweißreichen Nüsse und Ölsamen wesentlich länger im Magen liegen als das Obst für sich allein.

Ein Müsli sollte daher niemals saure Früchte enthalten. Dazu zählen auch Äpfel! Fruchtsäurearme Früchte passen hingegen viel eher zum Vollkorngetreide. Dazu gehören Bananen, süße Aprikosen, Birnen, Datteln, Feigen, Weinbeeren und Rosinen, Papayas und reife Mangos. Und anstelle eines Apfel- oder Zwetschgenkuchens mit Vollkornmehl backen Sie besser einen Bananen- oder Birnenkuchen. Wollen Sie dennoch einen Apfelkuchen backen, so verwenden Sie dafür kein Vollkornmehl, sondern ein 1050er Mehl, da sich dieses schon besser mit Äpfeln verträgt.

Salate macht man aus demselben Grund nicht mit Zitronensaft an, sondern mit Essig (Obstessig, Wein- und Branntweinessig). Denn Essigsäuren vertragen sich grundsätzlich wesentlich besser mit Getreide und Gemüse in einer Mahlzeit als Fruchtsäuren. Es gibt zwar auch einige fruchtsäurereichere Gemüsesorten, wie Tomaten oder Blumenkohl, in der Kombination mit Getreide oder deren Produkten wirken sich diese jedoch nicht negativ aus. Denken Sie bezüglich dieser Kombinationsregel bitte auch daran, daß man keinesfalls Gemüsesäfte mit Obstsäften mischen sollte – daher Vorsicht vor entsprechenden Fertigprodukten! – oder saure Früchte, wie zum Beispiel Äpfel, mit Karotten zusammen ißt beziehungsweise in einen Gemüsesalat schneidet.