„Glykonährstoffe sind das Allerwichtigste, was ein Arzt seinen Patienten empfehlen kann!“

Dr. Steve Nugent weiß wie kein Zweiter, wie wichtig die Ernährung für unsere Gesundheit ist. Deshalb trägt er die Botschaft von den acht essentiellen Zuckerstoffen in die Welt hinaus. Er hält jedes Jahr Hunderte von Vorträgen und schreibt nebenbei noch Bücher. Wir trafen ihn während seiner Vortragsreise durch Deutschland in München zu einem offenen und sehr persönlichen Gespräch.

ZeitenSchrift: Dr. Nugent, sind die industrialisierte Verarbeitung der Lebensmittel und die Umweltverschmutzung schuld am der dramatischen Rückgang der Glykonährstoffe in unserer Nahrung?

Dr. Steve Nugent: So ist es. Deshalb ist der Nährwert unseres Essens unzureichend. Zudem setzt die Umweltverschmutzung unseren Körper größerem Streß aus. Er braucht also mehr Glykonährstoffe, um diesen äußeren Faktoren zu begegnen – weit mehr, als unsere Vorfahren benötigten. Und die hatten die gesündeste Nahrung und die besten Umweltbedingungen! Wir hingegen sind mit den schlimmsten Umweltbedingungen und nicht gerade mit der bestmöglichen Nahrungsqualität konfrontiert. Keine gute Kombination!

Sie sagten, unsere Nahrung enthalte heute nur noch zwei der essentiellen acht Zucker, ohne welche der Körper nicht funktionieren kann. Dennoch liegen wir nicht alle krank danieder. Bedeutet dies, daß der Körper alle notwendigen Zuckerstoffe selber aus der Glukose aufbauen kann, wie das gewisse Forscher behaupten?

Dr. Steve Nugent: Alles weist darauf hin, daß es heutzutage zwei Glykonährstoffe im Überfluß in unserer Nahrung gibt. Bei sehr gesunder Ernährung nimmt man sogar etwas mehr als nur diese zwei auf. Tatsächlich sind die meisten Menschen in der Lage, aus Glukose – dem in unserer Nahrung häufigsten Zucker – die meisten der acht essentiellen Zucker aufzubauen. Doch ist diese Umwandlung von Glukose nur ein Sicherheitssystem für den Notfall. Ich bin – wie viele andere Wissenschaftler auch – der Überzeugung, daß es auf unsere Urahnen zurückgeht, die Jäger und Sammler waren. Da es ihnen nicht jeden Tag möglich war, alle acht essentiellen Zucker mit der Nahrung aufzunehmen, diente die Glukose-Umwandlung für wenige Tage als Überbrückung, bis sie die fehlenden Glykonährstoffe wieder in ausreichenden Mengen essen konnten.

Das Problem der modernen Ernährung liegt darin, daß wir nur noch zwei Glykonährstoffe regelmäßig erhalten, während die anderen sechs immer seltener werden. Somit schwankt unser Gesundheitszustand ständig, auch wenn wir das nicht unbedingt merken. Solange man einige dieser Zucker glykosylieren kann, schafft es der Körper durch einen weiteren Tag und durch eine weitere Woche. Doch aufgepaßt: Sich gut zu fühlen, bedeutet nicht automatisch, auch gesund zu sein! Viele Krankheiten schlummern über Jahrzehnte im Körper, bevor sie ausbrechen. Sie sind da, ganz egal, wie man sich fühlt.

Also geht es darum, den Körper auf jene Art und Weise zu versorgen, welche die Natur für ihn vorgesehen hat: Wir sollten ihm täglich alle acht essentiellen Glykonährstoffe zuführen, statt nur ab und zu den einen oder anderen, in der Hoffnung, daß der Körper dann die benötigten Zucker selber korrekt aufbaut.

Es existieren dreizehn dokumentierte Fälle von Menschen, die aufgrund eines Geburtsfehlers gar nicht in der Lage sind, Glukose zu konvertieren. Das ist eine sehr neue wissenschaftliche Erkenntnis, und vor dem Jahre 1980 wußte man nicht, daß eine solche Krankheit überhaupt existiert. Jetzt wissen wir, daß es Menschen gibt, die nicht glykosylieren können, die also aus Glukose keine anderen Glykonährstoffe aufbauen können.

Zusammenfassend gesagt, funktioniert die Glukose-Umwandlung bei den meisten Menschen mehr oder weniger gut. Doch wir sollten unseren Bedarf an Glykonährstoffen nicht auf dieses Notfallsystem abstützen. Es ist doch klar: Die Menschen sollen diese Zucker durch den Mund aufnehmen, und zwar in naturbelassenen Lebensmittel, die in unserer modernen Gesellschaft immer seltener werden.

Tatsächlich beobachteten wir bei vielen, vielen Menschen gesundheitliche Verbesserungen, wenn man ihnen jene Glykonährstoffe verabreichte, an denen es ihnen laut Test mangelte. Jeder Wissenschaftler wird in beinahe jeder Phase der Forschung sagen, es sei noch mehr Forschung nötig, um genauere Ergebnisse zu erhalten. Doch das Aufregende dabei ist: Wir sehen, daß es diese Muster im Blut gibt, wir wissen, wie absolut wichtig hierbei die Glykonährstoffe sind – und wir wissen: Verabreichen wir dem Körper Glykonährstoffe, die er leicht absorbieren kann, ohne sie aus der Nahrung abspalten zu müssen, so können wir bei diesen Menschen unglaubliche Heilprozesse bei einer schier grenzenlosen Zahl verschiedener Krankheitsbilder beobachten. Ich sage nicht bei allen Krankheiten, weil ich nicht jede Krankheit miterlebt habe. Aber bei so ziemlich jedem Krankheitsverlauf, den ich begleitet hatte, wurde ich Zeuge von klaren Verbesserungen. Einige dieser Fälle – und ich weiß, das klingt jetzt nicht wissenschaftlich – kommen einem Wunder gleich.

Können Sie etwas deutlicher werden?

Dr. Steve Nugent: Ich habe Krebspatienten im Endstadium erlebt, die sich auf eine bis dahin noch nie dagewesene Weise erholt haben. Doch ich muß auch sagen, daß nicht jeder Krebspatient darauf ansprach. Ich glaube, bei diesen Menschen sind wir einfach zu spät gekommen. Dennoch habe ich Krebskranke gesehen, die nicht hätten überleben dürfen und es dennoch taten. Und da bin ich längst nicht der einzige. Viele Ärzte können über ähnliche Fälle berichten.

Über Dr. Steve Nugent:
Der Amerikaner Dr. Steve Nugent (53) ist ein international anerkannter Experte im therapeutischen Einsatz von Nahrungsergänzungen und erforschte intensiv den Zusammenhang zwischen Umweltgiften und Krankheiten. Er besitzt akademische Titel in sechs verschiedenen Fachgebieten. Dazu gehören Naturmedizin, Psychologie, Neuropsychologie, Biologische Anthropologie und Ernährungswissenschaften. In seiner eigenen Klinik für Komplementärmedizin, die Patienten aus aller Welt anzog und als eine der erfolgreichsten von ganz Nordamerika galt, testete Dr. Nugent über 6'000 verschiedene Nahrungsergänzungen. Die Ergebnisse und seine Therapieempfehlungen veröffentlichte er in Dr. Nugents Ärzte-Handbuch für angewandte klinische Ernährung – einem Werk mit Referenzcharakter, dem Tausende von Medizinern vertrauen. Seine zahlreichen Veröffentlichungen und Auftritte in Radio und Fernsehen, sowie seine immense Vortragstätigkeit machten ihn bei einem Millionenpublikum in der ganzen Welt bekannt. Vor über zehn Jahren stellte Dr. Steve Nugent sein Leben in den Dienst der Erforschung von Glykonährstoffen. Er ist noch immer Präsident der International Association of Complementary Medicine und erimitierter Präsident der American Naturopathic Medical Association.

Waren das nur Krebspatienten?

Dr. Steve Nugent: Oh nein. Als ich vor über zehn Jahren begann, mich mit Glykonährstoffen zu beschäftigen, führte ich Buch über jeden einzelnen Krankheitsfall, weil ich dachte, daß nur sehr wenige Patienten gesunden würden. Doch als ich bei Multipler Sklerose anlangte, hörte ich mit dem Zählen auf – deshalb ist mir diese letzte Zahl auch im Gedächtnis geblieben: In 512 Fällen von MS hatte ich beobachtet, daß die Patienten wieder gehen konnten, ihre Motorik und Sprache zurückkehrte, sie wieder ganz gesund wurden. Da habe ich aufgehört, Buch zu führen. Ich sah dasselbe bei Störungen des Nervensystems und des Immunsystems, bei Entzündungen, bei rheumatischen Erkrankungen… ich könnte stundenlang fortfahren, Krankheiten aufzählen.

Der Grund ist meiner Meinung nach, daß Glykonährstoffe das einzige sind, was alle Zellen in allen biologischen Systemen brauchen. Das bedeutet, man kann mit ihnen theoretisch nahezu alle Lebensfunktionen in jedem lebenden System positiv beeinflussen. Und damit kann dem Körper bei praktisch jeder Krankheit geholfen werden.

weil Glykonährstoffe die Grundvoraussetzung für die Zellkommunikation sind und so den Körper befähigen, sich selber zu regenerieren und alle anderen notwendigen Nährstoffe zu verstoffwechseln?

Dr. Steve Nugent: Ja. Die Kommunikation der Zellen miteinander ist von eminenter Wichtigkeit, da keine Zelle für sich alleine lebt. Alle Zellen müssen mit anderen Zellen interagieren. Alle Zellen müssen Signale erhalten, die ihnen sagen, bestimmte Dinge zu tun oder eben nicht zu tun, damit beispielsweise keine Autoimmunkrankheiten entstehen. Es gibt ganz verschiedene Formen der Zellkommunikation und ebenso viele Dinge, welche eine Kommunikation auf dieser Ebene ermöglichen. Sonnenklar ist jedoch, daß die Glykoproteine – eine Kombination von Glykonährstoff und Aminosäure auf Proteinbasis – absolut unerläßlich sind für den korrekten Aufbau und Stoffwechsel aller Zellen.

Unser Körper braucht viele verschiedene Nährstoffe, die wichtig und manchmal sogar essentiell sind, aber keiner davon weist ein so breites Wirkungsfeld auf wie Glykoproteine.

Wie reagiert die medizinische Fachwelt auf diese Erkenntnisse?

Dr. Steve Nugent: Momentan gibt es unterschiedliche Meinungen dazu. In diesem Zusammenhang darf man zwei wichtige Faktoren nie vergessen: Erstens ist die Medizinalwissenschaft ungeheuer träge. Vor allem wegen dem Fernsehen glaubt die Öffentlichkeit, in der Wissenschaft verändere sich alles mit Lichtgeschwindigkeit. Das trifft nicht zu. Wird eine neue Idee entdeckt, die man noch nie an einer medizinischen Fakultät gelehrt hat, lehnen die meisten Ärzte sie von vornherein ab. Das ist ein systembedingtes Problem, weil die Ärzte zur Ansicht verleitet werden, sie hätten während ihrer Ausbildung bereits alles gelernt, was es Wichtiges zu lernen gibt. Doch die Wissenschaft entwickelt sich weiter. Die Forschung verändert unser Wissen. Ich würde deshalb sagen, es gibt einen ziemlich großen Grad an Widerstand in der medizinischen Fachwelt.

Der zweite wichtige Faktor liegt in den Modalitäten. Mediziner sind vor allem dazu ausgebildet worden, pharmazeutische Medikamente als ihre bevorzugte Vorgehensweise einzusetzen. Jeder allopathische Arzt, der ehrlich mit sich selber ist, wird eingestehen müssen, daß seine medizinische Versorgung reaktiv und symptomorientiert ist: Wenn ein gesundheitliches Problem auftaucht, reagiert man darauf. Die Ärzte sind nicht dazu ausgebildet, präventiv zu handeln. Für die meisten ist das eine seltsame Vorstellung.

Glykonährstoffe sind keine pharmazeutischen Arzneien. Zu Beginn unserer Forschung wollten wir unsere Produkte als Medikamente registrieren lassen, da Mannatech ein amerikanisches Unternehmen ist. Ein Grundsatz der FDA [Zulassungsbehörde für Nahrungs- und Arzneimittel; die Red.] besagt, daß jedes Pharmazeutikum mit einer bestimmten Wirkung auf den Körper zwingend auch eine toxische Nebenwirkung haben muß. Soll also ein Arzneimittel zugelassen werden, muß der Hersteller die schädlichen Nebenwirkungen klar aufzeigen können.

Doch ganz egal, wieviel Glykonährstoffe wir den Labortieren auch verfütterten, wir konnten keine negative Wirkung feststellen. Im Gegenteil: Die Tiere wurden immer gesünder, je mehr essentielle Zucker wir ihnen gaben. So werden Glykonährstoffe – für die Ärzte ist das bedauerlich – niemals als Pharmazeutika verkauft werden können, weil es uns nicht gelang, schädliche Nebenwirkungen nachzuweisen. Es gab nur Nutzen.