Krieg gegen den Terror: In Afghanistan kämpfte man nicht in erster Linie gegen die Taliban, sondern um die Kontrolle der fossilen Brennstoffvorkommen in Zentralasien. Von vertuschten Geschäftsbeziehungen zwischen US-Präsident Bush und der Bin Laden-Familie, und weshalb Bush senior über die Fondsgesellschaft Carlyle direkt am 'Krieg gegen den Terror' mitverdient. Fakten deuten darauf hin, daß die israelischen Geheimdienste vom geplanten Anschlag auf das World Trade Center gewusst und die USA nicht gewarnt haben könnten.
Der amerikanische Krieg in Afghanistan war ungerecht, kurz und erfolgreich. Die Taliban sind gestürzt. Es wird sich allerdings weisen, ob damit der fundamentalistische Staatsterror in diesem Bergland endgültig ausgemerzt wurde oder nur durch ein anderes Schreckensregime ersetzt wird. Immerhin haben die Stammesfürsten der Nordallianz das Land schon früher einmal ins Chaos gestürzt.
Mit fossilen Rohstoffen läßt sich viel Geld verdienen. Das weiß der aus einer texanischen Öldynastie stammende US-Präsident sehr wohl. Jetzt, wo die unkontrollierbaren Taliban ausgeschaltet sind, scheint der Weg offen für die vom Westen geplante Erdgas-Pipeline durch Afghanistan (siehe ZS 32, Seite 5). Bereits Mitte der 90er Jahre stellten die USA in Zentralasien spezielle Einheiten zusammen, die sich aus Soldaten von Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan zusammensetzen. "Die amerikanischen Interessen in Zentralasien haben sehr viel zu tun mit den immensen Ölfeldern und Erdgasvorkommen, welche die Region um das Jahr 2010 zum drittgrößten Produzenten von Erdölprodukten machen werden." Diese Worte sprach 1997 Katherine Kelleher, damals eine hohe Beamtin im US-Verteidigungsministerium. Hier liegt die eigentliche Erklärung für den angeblich gegen den Terrorismus geführten Krieg in Afghanistan: Die Oligarchen im Westen wollten sich die Kontrolle über das Öl sichern, welches in rauhen Mengen unter der Kaspischen Senke liegt. Sie wollen den Profit aus dem Verkauf des Öls und Erdgases, weil sie nun all jene Staaten kontrollieren können, welche die Rohstoffe fördern werden.
Wenn es um das Geschäft geht, bleibt die von der US-Regierung viel zitierte Ethik häufig auf der Strecke. So war der 1988 verunglückte Salem bin Laden, der ältere Bruder des ‚Superterroristen' Osama, ein langjähriger Freund und enger Geschäftspartner von Präsident Bush. Die beiden waren dick im saudiarabischen Ölgeschäft involviert und hatten Ende der 70er Jahre gemeinsam die Arbusto Energy Oil Company in Texas gegründet.
Der dem französischen Geheimdienst nahe stehende Informationsdienst Reseau Voltaire legte im Oktober 2001 geheime Finanzverbindungen zwischen amerikanischen Kreisen und Osama bin Laden offen und die Zeitung Le Figaro berichtete, offizielle amerikanische Kreise hätten sogar bis Juli 2001 andauernde Beziehungen zu bin Laden unterhalten.
Die Bush-Familie profitiert ganz direkt vom ‚Krieg gegen den Terrorismus', den ihr Sproß George W. Bush als US-Präsident ins Leben gerufen hat. Der Grund hierfür ist Carlyle. So nennt sich die größte private Fondsgesellschaft der USA. Carlyle wurde 1987 von David Rubinstein gegründet und verwaltet heute ein Anlagevermögen von 14 Milliarden Dollar. Es ist eine ‚globale Geldmaschine', die hauptsächlich dem erlauchten Kreis der Superreichen offensteht und für diese traumhafte Gewinne abwirft. Ein Drittel des Portfolios von Carlyle ist in die Rüstungsindustrie investiert, welche in Zeiten wie diesen natürlich fetten Jahren entgegensieht (allein für den ‚Krieg gegen den Terrorismus' will die US-Regierung zusätzliche 40 Milliarden Dollar ausgeben). Carlyle verdient nicht nur an fast allen Rüstungsprojekten mit, sondern vor allem auch im Telekommunikationssektor. Beides sind gewinnträchtige Wirtschaftszweige, die sehr stark von der jeweiligen Politik eines Landes abhängen. Deshalb besetzen viele Ex-Minister und hohe Beamte aus der Ära Bush und Reagan die hochdotierten Beraterposten von Carlyle, darunter Männer wie Frank Carlucci (Verteidigungsminister unter Ronald Reagan) und James Baker (Außenminister unter Reagan). Bakers Carlyle-Anteile sind in den letzten Jahren in ihrem Wert von 180 Millionen auf geschätzte 720 Millionen Dollar angewachsen.
Bis Ende Oktober 2001 hatte auch die bin Laden-Familie über zwei Millionen Dollar in Carlyle investiert. Danach zog sich die saudische Familie zurück, weil im eigenen Land Kritik laut geworden war, daß sie über Carlyle direkt vom ‚Krieg gegen den Terrorismus' und der damit verbundenen militärischen Aufrüstung der USA profitiere. Jemand anderer profitiert indes weiterhin: Es ist George Bush senior, der Vater des amtierenden US-Präsidenten. Dieser ist nämlich ebenfalls einer der wichtigsten Berater von Carlyle. Da erstaunt es nicht mehr, daß sogar die staatliche Lehrer-Pensionskasse von Texas über 100 Millionen Dollar in Carlyle investiert hatte, als Bush junior dort Gouverneur war.
Nicht nur gute Kontakte zu Regierungsstellen, sondern regelrechtes Insiderwissen schienen gewisse Wall Street-Investmentbanken zu haben, welche dank dem Anschlag auf das World Trade Center Börsengewinne in Millionenhöhe verbuchten. Was natürlich die Frage aufwirft, ob man nicht doch vor den geplanten Anschlägen gewarnt war. Immerhin berichtete Newsbytes, ein der Washington Post gehörendes Medienunternehmen, zwei Angestellte im israelischen Büro der Internet-Softwarefirma Odigo hätten Mitteilungen erhalten, in denen vor einem Anschlag auf das World Trade Center gewarnt wurde - und das zwei volle Stunden bevor das erste Flugzeug in das Wahrzeichen New Yorks krachte. Es stimmt nachdenklich, daß der Firmensprecher sich daraufhin weigerte, nähere Informationen bekanntzugeben.
Man muß sich auch fragen, ob die israelischen Geheimdienste gewarnt waren. Falls ja, hätten sie die Amerikaner absichtlich im Dunkeln gelassen, weil Israel politisch von einem solchen Terrorschlag islamischer Fundamentalisten ja nur profitieren konnte.
Sollte sich dieser Verdacht bewahrheiten, dann hätte der ‚wichtigste Verbündete' der USA jene Hand gebissen, die ihn füttert. Denn kein Land erhält soviel US-Entwicklungshilfe wie Israel - das meiste davon verdeckt. So wurden im Jahr 1993 insgesamt 11,3 Milliarden US-Dollar an Israel gezahlt, obwohl nur drei Milliarden im US-Haushaltsbudget ausgewiesen wurden.
Das Mißtrauen wurde geweckt, als die israelische Zeitung Yadiot Ahranot enthüllte, daß der israelische Inlandgeheimdienst Shabak Premierminister Ariel Sharon verboten hatte, nach New York zu fliegen. Dort hatte Sharon unbedingt an einem von zionistischen Gruppen organisierten Festival um Unterstützung für Israel werben wollen. Nur wenige Stunden nachdem Sharons Büro offiziell mitteilen ließ, daß der israelische Premier New York doch nicht besuchen werde, versank Manhattan unter einer Wolke von Staub, Schutt und Tränen.
Die jordanische Zeitung al-Watan publizierte unter Berufung auf arabische Diplomaten weitere Informationen, welche das Mißtrauen der amerikanischen Behörden verstärkten: So habe man kurz nach den WTC-Anschlägen vor allem in israelischen Zeitungen lesen können, daß auch 4'000 Israelis unter den Todesopfern zu beklagen seien; so viele israelische Staatsbürger hatten nämlich in den Zwillingstürmen gearbeitet. Doch plötzlich sei kein Wort mehr über mögliche israelische Todesopfer verloren worden. Weil es nämlich gar keine gegeben habe. Laut al-Watan seien die Israeli an jenem 11. September gar nicht zur Arbeit erschienen, weil der Shabak ihnen dies dringend ans Herz gelegt habe.
Der (von vielen Massenmedien verschwiegene) Umstand, daß das FBI wenige Stunden nach dem Anschlag fünf junge Israelis in New Jersey verhaftet hatte, schien ebenfalls kein gutes Licht auf Israel zu werfen. Die fünf trugen mehrere tausend Dollar an Bargeld und verschiedene gefälschte Pässe auf sich. Sie waren Passanten aufgefallen, weil sie sich augenscheinlich über die brennenden Hochhäuser lustig machten und sich darüber freuten.
Die Männer wurden sogar in Einzelhaft gehalten, weil man sie der Komplizenschaft an den Terrorschlägen verdächtigte. Bald machte das Gerücht die Runde, der Mossad könnte bei diesen Anschlägen vielleicht sogar mitgemischt haben. Denn diese Attacken waren von einem solchen Kaliber, daß man es einer arabischen Terrororganisation allein nicht zutrauen wollte. Andere vermuteten die Drahtzieher deswegen bei hohen Militärkreisen aus dem Pentagon. Manche sprachen sogar von einem regelrechten Militärputschversuch in den USA. Was davon Fiktion ist und was Wahrheit, ist augenblicklich noch schwer zu beurteilen. Möglich wäre alles. Immerhin haben hohe amerikanische Militärs schon vor 40 Jahren Terroranschläge im eigenen Land ernsthaft in Erwägung gezogen. Damals wollte man die Verbrechen Fidel Castro in die Schuhe schieben, um einen Vorwand für eine militärische Invasion Kubas zu haben.
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