Paul Watson ist einer, der auszieht, um mit seinem Leib und Leben das Leben der Meere zu verteidigen. Einer der letzten wahren Helden unserer vorbildarmen Tage. Mit seinen Schiffen rammt er die Übeltäter der Meere, weil er weiß, daß nur Taten, und nicht Worte wirken.
Paul Watson paßt nicht in unsere Zeit. Er ist in einem solchen Maße wahr und echt, daß er zu unserer ganzen, immer mehr ins Virtuelle abdriftenden Zivilisation im Mißklang steht. Während Millionen ihre Machtlosigkeit akzeptiert haben und unbekümmert vergnügt auf den Abgrund zu schippern, hat er die Vermessenheit, ganz allein das zu tun, was die Pflicht von Staaten wäre: nämlich, getroffene Vereinbarungen und erlassene Gesetze durchzusetzen. Gesetze heuchlerischer Nationen, die gar nicht daran denken, Wale und Robben, Delphine und den Kabeljau vor der größten Bestie zu schützen, die der Erdboden schon erlebt hat: dem Menschen. Doch macht es sich gut, solche Gesetze und Vereinbarungen zu verabschieden und sie von der Weltpresseverbreiten zu lassen. Als Wiegenlied für all jene, die es bekümmert, daß unsere Meere mehr und mehr zu riesigen Särgen aus Wasser werden, bar jeden Lebens. Doch das Meer ist weit, und keiner schaut hin. Und so wird weiter harpuniert, werden weiter die 60 Kilometer langen Todesvorhänge ins Meer gehievt, die jedes Lebewesen ertränken, ob Fisch, Vogel oder Delphin, so wird weiter Raubbau am Körper von Mutter Erde getrieben, als ob es kein Morgen gäbe und dies der finale Schlußverkauf wäre.
Dank Paul Watson findet das Grauen, das letztendlich auch das Überleben der menschlichen Spezies in Frage stellt, nicht unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Denn Watson ist da, mit seinem Schiff, als geübter Kapitän - nein, als Freibeuter des Lebens, der weiß, daß mit bloßem Reden kein einziger Wal gerettet wird. Also kommt er mit seinem Schiff und rammt sie, die Bösewichte, die verbotenerweise Wale abschlachten, die Halunken, die mit ihren (verbotenen) Treibnetzen das Meer buchstäblich kahlrasieren, die Schurken, die Thunfische und Delphine gleichermaßen verrecken lassen.
Der Kanadier, am2. Dezember 1950 geboren, schrieb 1989 einen offenen Brief an die Bevölkerung der Walfangnation Island, der in der größten isländischen Tageszeitung Dagblad veröffentlicht wurde. Keiner könnte besser erklären, warum Paul Watson tut, was er tut, als er selbst:
"Ich möchte mich als Botschafter an das Volk von Island wenden. Ich vertrete keine menschliche Regierung, ich spreche für das Volk der Wale zu Ihnen. Ich vertrete die Wale in der Hoffnung, den Status der Koexistenz mit den Menschen zu erreichen.
Das Zeugnis, das ich für dieses Amt vorweisen kann, ist einfach. Ich bin ein Mensch, der sein Leben lang mit den Walen geschwommen ist, der mit ihnen kommuniziert, sie studiert und sie seit jeher respektiert hat. Ich habe wiederholt mein Leben und meine Freiheit aufs Spiel gesetzt, um die Wale zu schützen und ihr Überleben zu sichern. Meine Liebe zu den Walen ist so groß, daß ich auf diesem Planeten nicht leben wollte, wenn es sie nicht mehr gäbe.
Ich habe Wale berührt und wurde von ihnen berührt. Ich war bei ihnen, als sie fröhlich und frei durch die Meere tollten, und wußte, daß ihre mächtigen Herzen voller Lebensfreude waren. Ich war bei ihnen im Augenblick der Geburt, als sie ihren ersten Atemzug taten. Ich war bei ihnen im Tod. Ich habe das heiße Blut auf ihrer Haut gesehen und gespürt, wie nach dem grauenhaften, mörderischen Einschlag der Granatharpune langsam das Leben aus ihnen wich. Einmal habe ich in der rollenden Dünung des Pazifiks ein sterbendes Walkind getröstet, einen jungen Pottwal, den illegale sowjetische Walfänger tödlich verletzt hatten. Ich spürte seinen letzten Atemzug in meinem Gesicht und schloß ihm eins seiner großen Augen - nachdem ich zuvor mein eigenes Spiegelbild in diesem Auge gesehen hatte und die Verzweiflung in meinem eigenen Blick. Damals begriff ich, daß das Überleben der Wale die wichtigste Aufgabe meines Lebens ist.
1975 waren Robert Hunter und ich die ersten Menschen, die mit ihrem eigenen Körper die Schußlinie der Harpunierer zu blockieren versuchten. Wir fingen eine sowjetische Walfangflotte ab und stellten uns zwischen die Mörder und acht fliehende, zu Tode erschrockene Pottwale. Wir saßen in einem kleinen Schlauchboot und rasten vor dem stampfenden stählernen Bug eines russischen Todesschiffes her. Wir konnten die Angst im dampfigen Atem der Wale riechen, als sie vor uns um ihr Leben flohen. Wir dachten, wir könnten die Jäger mit unserem kleinen schwimmenden Untersatz aufhalten, könnten sie beeindrucken mit unserem Widerstand nach Gandhis Vorbild, denn gewiß würden die Männer hinter den Harpunen nicht das Risiko eingehen, einen Menschen zu töten, um ihre Gier nach Walöl und Walfleisch zu befriedigen. Wir irrten uns.
Die Walfänger demonstrierten ihre Verachtung für unseren gewaltlosen Widerstand, indem sie knapp über unseren Köpfen eine Harpune mit Sprengkörper abschossen. Das Harpunenseil peitschte ins Wasser, und wir entgingen knapp dem Tod. Einer der Wale hatte weniger Glück. Es tat einen Schlag, gefolgt von einer dumpfen Explosion, und die Eingeweide einer Walkuh wurden von einem heißen Stahlschrapnell zerfetzt.
Der große Pottwalbulle mitten in der Herde richtete sich jäh auf und tauchte hinab. Von Walexperten wußten wir, daß ein Walbulle, der sich so verhält, wahrscheinlich angreift. Wir waren ein kleineres, leichteres Ziel als der Walfänger. Beklommen hielten wir den Atem an und machten uns gefaßt auf sechzig Tonnen geballter Wut, Muskeln und Blut, die aus der Tiefe gegen unser schwaches Gefährt heraufschießen würden.
Hinter uns explodierte das Meer. Wir drehten uns zu dem Sowjetschiff um und sahen einen leibhaftigen Moloch, der sich gegen den Bug warf. Der Harpunierer stand bereit. Er drückte ab und schoß einen zweiten Sprengkörper in den wuchtigen Schädel des Wals.
Ein jämmerlicher Schrei drang mir in die Ohren, ein Schwall Blut schoß in die Luft, und das tiefe Blau des Meeres färbte sich dunkelrot. Der Wal peitschte das Wasser in heftigen Zuckungen.
Tödlich verwundet und wahnsinnig vor Schmerz wälzte er sich seitwärts, und eines seiner großen Augen begegnete den meinen. Dann tauchte er ab und zog eine Spur von blutigen Blasen hinter sich her, die sich zäh auf uns zubewegte. Langsam, sehr langsam tauchte ein gewaltiger Kopf aus dem Wasser, und der Wal stieg auf, ragte schräg und weit aus dem Meer und krümmte sich über unserem winzigen Boot. Aus der klaffenden Wunde in seinem Kopf überschütteten uns Sturzbäche von Blut und Wasser.
Unabhängiger und unerschrockener Journalismus, wie ihn die ZeitenSchrift bietet, ist wichtiger denn je. Wir können unsere Aufgabe indes nur erfüllen, wenn das Magazin von möglichst vielen Menschen gelesen wird. Mit unserem verbilligten Heftangebot soll die ZeitenSchrift weiterhin so erschwinglich wie möglich bleiben. Womit wir nämlich heute konfrontiert sind, ist die minutiöse Umsetzung eines Masterplans, der uns in die totalüberwachte und digitalisierte Welt des „Great Reset“ führen soll. Wollen Sie mithelfen, damit viele Leute unabhängig und fundiert informiert werden?
Dann können Sie von den achtzehn Ausgaben der Nummern 102-119 bis auf Weiteres drei Exemplare für den Preis von zwei bestellen, zzgl. Porto. Das gilt selbstverständlich auch für entsprechend vielfache Mengen (z.Bsp. 9 Stück bestellen und nur 6 bezahlen). Dabei können Sie frei wählen, welche und wie viele Exemplare der Ausgaben Sie zu einem "3 für 2"-Paket zusammenstellen wollen.
>> Bestellen Sie Ihre Exemplare gleich hier!
Herzlichen Dank, wenn auch Sie diese wichtigen Informationen verbreiten und zu "Verteidiger des gesunden Menschenverstands" werden.