Lügen im Netz: Je schlechter, desto besser!

Die neueste Form der PR arbeitet mit verdeckten Karten: Im Internet machen Agenten von Großkonzernen alternative Konkurrenz in Blogs und Bewertungssystemen schlecht, indem sie sich als private Verbraucher tarnen.

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Gut Ding will Weile haben: Bald werden die Internetauftritte von der ZeitenSchrift und Facts are Facts in einem neuen und zeitgemäßen Kleid erscheinen.

Das Internet erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Hatten im Jahr 2000 „nur“ 6,79 Prozent der Weltbevölkerung einen Internetzugang waren es im Jahre 2008 doch sage und schreibe 23,93 Prozent. Zum Vergleich: in der Schweiz und in Deutschland haben ca. 75 Prozent der Bevölkerung einen Internetzugang, in Österreich sind es 70 Prozent (Stand 2008).

Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen steigt kontinuierlich und auch das Angebot ist mittlerweile überwältigend. Übers Internet kann man bequem seine Lebensmittel einkaufen und bekommt sie direkt an die Haustür geliefert, man kann seine Ferien buchen, ja sogar Särge und Grabsteine kann man für sich und seine Lieben besorgen. Wobei an dieser Stelle gesagt sei, dass ein Grabstein oder Sarg, egal wie viel Zeit Sie für die Suche aufgewendet haben, beim Beschenkten nicht sehr gut ankommen wird. Im Internet gibt es oft -zig Anbieter von demselben Produkt. Wie soll ich mich als Kunde da noch für das beste Produkt vom besten Anbieter entscheiden können? Da Mensch sich ja gerne an anderen orientiert, wird er Angebote bevorzugen, die schon viel gekauft und von den Kunden überdurchschnittlich gut bewertet wurden. Sucht man heute im Internet nach einem bestimmten Angebot, erhält man Hunderte von Bewertungen und Rezensionen, die einem die Entscheidung leichter machen sollen.

Dies nun rief offensichtlich eine ganze Anzahl cleverer PR-Agenturen auf den Plan, die da eine neue Marktlücke witterten und sogleich ein neues Angebot bereitstellten. Wer es sich leisten kann, kauft sich ganz einfach positive Kommentare, Bewertungen und Rezensionen!

Ein großer deutscher Telekommunikationsanbieter, der dieses Angebot in Anspruch genommen hatte, flog mittlerweile auf. Dutzende PR-Angestellte hatten für den firmeneigenen Internetshop zu vielen Produkten gefälschte Positiv-Kommentare verfasst. Damit wollte die Firma den Eindruck erwecken, dass in ihrem Shop einiges los sei, sie wollte den eigenen Shop attraktiver machen. Ein weiteres, sehr bekanntes Beispiel sind „Hotel-Bewertungsseiten“. Da kommt es öfters vor, dass der Hotelier sein Angebot selber in den höchsten Tönen lobt, oder dass gar die Mitbewerber die objektiv bessere Konkurrenz mit Negativbewertungen zu verunglimpfen versuchen. Natürlich investierten diese Plattformen sehr viel Geld, damit eben diese Missbräuche verhindert werden können. Was heute auch größtenteils klappt.

Doch es wird nicht nur bei kommerziellen Sachen geschummelt und getrickst. So weiß man zum Beispiel, dass die israelische Armee während des Kriegs mit dem Libanon hunderte von PR-Fachleuten angeheuert hatte, deren Aufgabe darin bestand, Israel und seinen Krieg im Libanon zu rechtfertigen und zu unterstützen, ja sogar in Schutz zu nehmen. Dazu wurden auf hunderten Websites und Blogs positive Artikel und Kommentare hinterlassen, die eine Pro-Israel-Stimmung erzeugen sollten.

Die Bemühungen der Armee gehen gar soweit, dass eine Talk-Sendung in der deutschen ARD zum Thema Israel/Palästina, in der das Vorgehen Israels kritisch diskutiert werden sollte, kurzfristig und ohne wirkliche Begründung abgesetzt wurde, wie am 11. Januar 2009 geschehen. Die deutsche FAZ wurde angeblich Opfer einer Manipulation bei einer Umfrage zum Thema „Israel oder Hamas, wer ist im Recht?“ Anfangs waren, laut der Abstimmung, ganz knapp die Hamas im Recht. Nachdem jedoch die israelische UN-Vertretung in Genf eine Rundmail mit dem Betreff „We need your votes“ versandte, verzeichnete die FAZ-Umfrage an einem Tag plötzlich 120’000 Benutzer, die für Israel stimmten und so das Endergebnis auf 72 Prozent zugunsten Israels veränderten.1 Dazu muss jedoch gesagt werden, dass natürlich nicht nur die Israelische Armee die PR-Arbeit für sich nützt. Das ist heute gang und gäbe. Die US-Armee hatte im Golfkrieg auch eine gigantische PR-Maschinerie am Laufen, die alles zensierte, was dem US-Image hätte schaden können.

Heimliche Attacken: „Kalter Krieg“ der Pharmaindustrie

Doch nicht nur die Armeen der Welt haben die PR für sich entdeckt. So wie es aussieht, mischt nun auch die Pharma-Industrie im Internet mit. Und zwar geht man systematisch gegen alle Internet-Seiten vor, die sich für eine gesunde Bevölkerung durch Naturheilverfahren einsetzen und darüber berichten. Wer mit dem Browser Firefox ins Internet geht, kennt vielleicht das Add-on (Erweiterung, die Red.) myWOT. myWOT steht für „my Web of trust“, auf Deutsch „mein Vertrauensnetz“ und das Prinzip dahinter ist eigentlich ganz simpel. Der Benutzer installiert sich dieses Add-on in seinen Browser und surft von da an „sicher“. Will heißen, jedes Mal, wenn er auf eine Webseite kommt, wird ihm automatisch angezeigt, wie diese Seite von den anderen myWOT-Benutzern bewertet wurde. Wurde eine Seite positiv bewertet, passiert nichts, wurde die Seite hingegen als negativ eingestuft, erscheint eine riesige Meldung quer über den Bildschirm, die den Benutzer vor dieser „schlimmen“ Seite warnt. Es ist dann jedem selber überlassen, ob er die Seite betreten will oder nicht.

Unser neuer WebshopAuch unsere Webseite www.zeitenschrift.com wurde da bewertet. So weit so gut, da spricht auch nichts dagegen. Liest man sich jedoch die Kommentare der Negativbewertungen durch, dann ist da etwas faul. Ein Benutzer schreibt über uns, dass wir das Sprachrohr von Ryke Gerd Hamer und seiner Neuen Germanischen Medizin sein sollen.

Dem aufmerksamen Leser der ZeitenSchrift wird an dieser Stelle sicherlich auffallen, dass wir in mittlerweilen 68 Ausgaben der ZeitenSchrift genau fünf mal über Ryke Gerd Hamer und seine Methode berichtet haben und meistens auch nur am Rande. Wenn durchschnittlich 12 Artikel pro Ausgabe erscheinen, dann sind das mittlerweile 816 erschienene Artikel und genau fünf(!) davon, handeln (entfernt) von Ryke Gerd Hamer! Das gibt den doch sehr aussagekräftigen Wert von 0.61 Prozent-Hamer-Artikeln. Wie bezeichnet man uns im Netz? Als Sprachrohr für Hamer! Ich denke nicht, dass man diese Zahl noch weiter erklären muss. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass wir das letzte Mal über Hamer in der Ausgabe 32 schrieben, welche im Herbst 2001 erschienen ist – also vor neun Jahren!

Eine andere interessante Tatsache ist die, dass es immer die gleichen Benutzer sind, die negative Kommentare hinterlassen. So trifft man immer wieder dieselben Leute bei Webseiten mit ähnlichen Inhalten. Schaut man sich den Bewertungsverlauf dieser Mitglieder an, so fällt auf, dass diese zu einem „Stichwort“ ganz viele Seiten negativ bewerten. So werden zum Beispiel alle Seiten, die etwas mit Homöopathie zu tun haben, schlecht bewertet, mit dem Kommentar: „Fragwürdige Behandlungsmethoden wie Homöopathie“ und dann wird auf Artikel der Plattform Psiram (früher EsoWatch) verwiesen. Psiram bezeichnet sich selber als ein Wiki der irrationalen Überzeugungssysteme und hat sich zum Ziel gesetzt, die Leute über Verschwörungstheorien, Esoterik, Scharlatanerieprodukte, pseudowissenschaftliche Heilmethoden und Pseudowissenschaften aufzuklären. Dabei wird gegen alles und jeden geschossen, was die Bevölkerung auf eine natürliche – und vor allem nebenwirkungslose – Art und Weise dabei unterstützt, ein langes und gesundes Leben zu leben.

Hier ein paar Beispiele aus Psiram:

  • Schüßlersalze werden als wirkungslos deklariert.
  • Die Homöopathie sei eine pseudowissenschaftliche Methode und somit vollkommen wirkungslos.
  • OPC wird als ein Pseudovitamin bezeichnet, auf das der Körper ohne Probleme verzichten kann.
  • Akupunktur: Ihr wird zwar eine Anwendung in der „wissenschaftlichen Medizin“ zugesprochen, jedoch wird gleich angemerkt, dass keine Wirkung nachgewiesen wurde, die über einen Placebo-Effekt hinausgehe.
  • Die EFT-Klopfmethode wird als wirkungslos, respektiv nur als eine Placeboeffekt-Therapie deklariert. Auch steht da, dass es keinerlei wissenschaftliche Beweise für ein Vorhandensein des Meridiansystems gäbe.

Ein Schelm wer denkt, dass die Pharma hier ihre Finger im Spiel hat.

Positiv bewerten!

Wie so oft in der heutigen Zeit wurde eine gute und sinnvolle Idee von den Dienern des Mammons korrumpiert und schlecht gemacht. Was eigentlich als Hilfe für viele Internet-Benutzer gedacht war, wird heute von gewissen Kreisen für Verleumdung, üble Nachrede und Rufmord genützt. Da das Ganze anonym und „undercover“ geschieht, kann man nicht viel dagegen tun. Muss man auch nicht. Denn wenn man sich bewusst gegen etwas stellt, verstärkt man es. Die ganze Aufmerksamkeit ist auf das „Problem“ anstatt auf die Lösung fokussiert. Die Energie fließt also ins Problem und verstärkt es nur.

Es macht also keinen Sinn, Internet-Seiten der Pharma-Industrie oder Foren und Blogs in der Art von Psiram negativ zu bewerten. Denn es gibt immer noch genug Leute, die der Pharma und ihren Dienern blind vertrauen und sich von diesen Bewertungen nicht beeinflussen lassen. Stattdessen müssen Sie Webseiten von Naturheilpraktikern, Infoseiten, Verlage und Internet-Shops positiv bewerten, sofern Sie diese auch zu hundert Prozent empfehlen können. Denn genau das kann unschlüssigen Leuten helfen, einmal Naturheilverfahren auszuprobieren, statt immer auf Chemie zu setzen. Auch sind Sie als Seiten-Besucher gefragt. Lassen Sie sich nicht von negativen Kommentaren und Bewertungen beeinflussen. Hören Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand: Wenn es dem Nachbarn gut tat, dann wird es Ihnen auch nicht schaden. Klar gibt es auch im Gebiet der „alternativen Heilmethoden“ schwarze Schafe, die Produkte anbieten, die entweder total überteuert sind oder einfach wirkungslos. Auch da gilt, hören Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand und informieren Sie sich noch auf anderen Seiten.

Meistens jedoch gilt, dass man vom Leitsatz „Je schlechter, desto besser“ ausgehen kann. Denn je stärker etwas vom „Establishment“ bekämpft und verleumdet wird, desto besser ist es in der Regel.

Quellenangaben