Psychobiophysik: Alles schläft, einer wacht

Manipulierter Zufall: Wie das Gruppenbewußtsein die Realität verändern kann. Von interessanten Versuchen mit Zufallsgeneratoren.

Washington, 7. Oktober 2001. In einer Fernsehansprache gibt US-Präsident George W. Bush den Beginn der Luftangriffe gegen Afghanistan bekannt.

Wochenlang hatten sich US-Diplomaten weltweit um den Aufbau einer breiten Anti-Terror-Allianz bemüht, und in der Tat: Die einstimmige Ermächtigung der USA zu Militäraktionen durch den Weltsicherheitsrat dürfte einmalig in der Geschichte der Vereinten Nationen gewesen sein. In seiner Fernsehrede an die Nation formuliert Bush es so: „Wir werden unterstützt durch den kollektiven Willen der Welt.“

Hat er damit etwa nur erneut die weltweiten Solidaritätsbekundungen bekräftigt? Nein, er hat damit wesentlich mehr ausgesagt. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes wohl um den „kollektiven Willen“, also um das Gruppen- oder Menschheitsbewußtsein. Dieser Begriff ist nicht zu hoch gegriffen, denn mit Ausnahme einer Handvoll Staaten hatte sich ja alle Welt mit den Amerikanern solidarisch erklärt. Es geht hier um eine ganz andere Ebene der Auseinandersetzung, die nichts mit Bomben und Marschflugkörpern zu tun hat – um eine Auseinandersetzung auf der geistigen Ebene. Die moderne Wissenschaft hat diese Mechanismen erst in jüngster Zeit überhaupt entdeckt.

Die Amerikaner betonen immer wieder, und das sicher zu Recht, daß der Kampf gegen den Terrorismus allein durch Bomben und Raketen nicht gewonnen werden kann. Es muß eine einschneidende Veränderung stattfinden, und zwar im Bewusstsein der gesamten Menschheit – im „kollektiven Willen“.

Das klingt nach einem hochentwickelten Bewußtsein, nach einer Chance auf Frieden und Weiterentwicklung. Doch die Sache hat auch eine andere Seite – es erfordert nämlich auch, der führenden Instanz einen ‚Blankoscheck', sozusagen uneingeschränktes Vertrauen, auszustellen (also genau das, was uns allen während dieser Zeit abverlangt wurde). Daher ist auch höchste Wachsamkeit angesagt.

In unserem Buch Vernetzte Intelligenz erklären wir detailliert, welch ungeheure Kräfte nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen durch das menschliche Gruppenbewußtsein freigesetzt werden können. Das Bewußtsein einer großen Menschengruppe kann die Realität verändern.

Hierfür gibt es allerdings, wie im Buch genauer erläutert, einige Voraussetzungen:

  1. Die Gruppe muß groß genug sein, um das Gruppenbewußtsein überhaupt zu aktivieren (es war im Fall des Afghanistan-Konflikts also sehr wichtig, eine möglichst weltumspannende Anti-Terror-Koalition zu schmieden, die auch politisch und militärisch weniger bedeutende kleinere Staaten mit einbezog).
  2. Das Bewußtsein der gesamten Gruppe muß auf einen gemeinsamen Fokus ausgerichtet sein.
  3. Die Gruppe darf nichts über die Zielrichtung wissen, in der diese Bewußtseinskräfte eingesetzt werden sollen (da sonst die Wirkung gefährdet wäre). Das Prinzip wird daher auch als Alles schläft, einer wacht bezeichnet.

Dabei stehen Punkt 2 und 3 in einem gewissen Widerspruch. Um Punkt 3 zu erfüllen, hätte man die breite Öffentlichkeit am besten über die gesamten Aktionen im Unklaren halten müssen. Ohne die täglichen Meldungen vom Kriegsschauplatz jedoch hätte die Masse der Menschen schnell das Interesse an der Sache verloren, und jeder wäre wieder zu seinem persönlichen Alltag zurückgekehrt. Dadurch wäre Voraussetzung 2 verletzt und der Erfolg ebenfalls in Frage gestellt.

Die Pressepolitik der Vereinigten Staaten deutete also klar auf einen Kompromiß zwischen den Punkten 2 und 3 hin–Informationen rund um die Uhr, aber ohne wirklich zu informieren1 .

Angezapfte Bewußtseinsenergie?

Jetzt wird verständlich, warum der Präsident bei seiner Rede nach den Attentaten vom 11. September vor dem Kongreß sagte, daß einige wichtige Aktionen dieses Krieges nie bekannt werden. Dies ist nicht nur auf den üblichen Hang der Militärs zur Geheimhaltung zurückzuführen, sondern darauf, daß das Prinzip des Alles schläft, einer wacht nur so funktionieren kann. Und in diesem Fall sind eben die USA‚ der eine, der wacht'. Wie können wir dann kontrollieren, ob der ‚kollektive Wille' der Welt von ‚dem einen, der wacht' auch im Sinne der Bürger der Welt eingesetzt wird? Überhaupt nicht! Und darin liegt die große Gefahr dieser noch weitgehend unbekannten Technik.

Warum eigentlich funktionieren Gruppenbewußtseinskräfte nur dann, wenn die Gruppe, die sozusagen die geistige Energie zu liefern hat, nichts über die Zielrichtung weiß?

Hierzu ein einfaches Beispiel: Nehmen wir an, eine Gruppe von Menschen wolle gemeinsam durch geistige Konzentration Einfluß auf einen Gegenstand, sagen wir: eine Lampe, nehmen. Sie versetzen sich gemeinsam in einen konzentrierten, möglicherweise meditativen Zustand. Jeder visualisiert nunmehr für sich das anvisierte Ziel – eine Lampe.

Da wird sich einer vielleicht eine Schreibtischlampe vorstellen, ein anderer einen Kristallleuchter, ein dritter möglicherweise Aladins Wunderlampe. Sie sehen schon, worauf es hinausläuft: Durch die Unterschiede in der Vorstellungskraft der einzelnen beteiligten Personen wird das Gesamtbild diffus, es streut in unterschiedliche Richtungen, anstatt auf einen Punkt zu fokussieren.

Das Prinzip Alles schläft, einer wacht zeigt, wie es richtig gemacht wird. Die Konzentration der Gruppe wird auf einen gemeinsamen Fokus gerichtet. Das kann–wie in diesem Beispiel–die Kriegsberichterstattung sein oder die kollektive Angst vor neuen Terroranschlägen. Genauso eignen sich aber auch andere Anlässe, die die Aufmerksamkeit der Massen auf sich lenken: internationale Fußballspiele, Techno-Veranstaltungen wie die Berliner Love Parade, Naturereignisse wie die Sonnenfinsternis vom 12. 8.1999, vor allem aber auch große Massenmeditationen.

Der äußere Anlaß, also das, worauf die Masse ihre Aufmerksamkeit richtet, ist dabei nur eine Konzentrationshilfe, ein Anker, wie man sagt. Er hat nichts (jedenfalls nicht unbedingt) mit der eigentlichen Zielrichtung zu tun, auf die die Bewußtseinskräfte gerichtet werden sollen.

Über die eigentlichen Ziele wissen die Teilnehmer der Gruppe nichts. Sie sind jene, die ‚schlafen',d.h. ganz einfach nur ihre Geisteskraft als eine Art‚ freier Energie' zur Verfügung stellen.

Der eine, der ‚wacht', ist dann derjenige, der die wahre Zielrichtung kennt und die Energie der Gruppe zur Verwirklichung dieses Zieles anzapft (das muß im konkreten Fall natürlich nicht unbedingt genau eine Person sein; die ‚Wachenden' dürfen jedoch keinesfalls zur Gruppe der ‚Schlafenden' gehören). Hier stellen sich natürlich sofort einige Fragen:

  1. Wie zapft man die Energie einer Gruppe an?
  2. Was für Veränderungen an der Realität kann eine Menschengruppe bewirken?
  3. Kann man als Außenstehender überhaupt nachweisen, ob bei einer Entwicklung solche Bewußtseinskräfte im Spiel waren?

Stellen wir Punkt 1 einmal etwas zurück. Im Verlauf des Artikels werden Sie sehen, daß es diese Gruppenenergieprozesse gibt und daß sie schon angewendet werden. Das Wie wird allerdings von den ‚Eingeweihten' in der Regel streng geheim gehalten.

Zu Frage 2 ist zu sagen, daß das berühmte ‚Berge versetzen' durch den Glauben hier nicht gemeint ist. Britische Untersuchungen haben kürzlich nachgewiesen, daß selbst durch das synchrone Hüpfen von Tausenden von Schulkindern kein Erdbeben ausgelöst werden kann.

Es gibt aber eine ganze Reihe von Prozessen und Ereignissen auf der Welt, die nicht so festgefügt sind wie unsere Berge, weil sie labil oder sogar chaotisch ablaufen. Hierzu gehören in der Natur zum Beispiel das Wetter2 , im Gesellschaftsleben auf jeden Fall die Börse und überhaupt die großen Finanzmärkte, allgemein alle individuellen und kollektiven menschlichen Bewußtseinsprozesse sowie in der Naturwissenschaft alle Arten von Zufallsprozessen, wie sie z.B. in quantenmechanischen Systemen ablaufen.

In der Quantenmechanik der kleinsten Teilchen gibt es keine exakten Größen mehr. Man kann beispielsweise für die Position oder die Geschwindigkeit nur gewisse Wahrscheinlichkeiten berechnen, die angeben, wo das Teilchen anzutreffen ist. Ebenso kann der Zerfall eines radioaktiven Materials nur mit statistischen Wahrscheinlichkeitsaussagen vorhergesagt werden, weshalb sich solche Materialien hervorragend zur Konstruktion von Zufallsgeneratoren eignen. In den USA überwachen Wissenschaftler schon seit Jahren den Einfluß großer Massenereignisse auf quantenmechanische Zufallsgeneratoren. Ihre Ergebnisse zeigen, daß durch das menschliche Gruppenbewußtsein tatsächlich dem statistischen Zufall Struktur aufgeprägt werden kann. Infolgedessen werden physikalische Prozesse beeinflußt.

Quellenangaben

  • 1 Ungereimtes um die Terroranschläge vom 11.09.2001 finden Sie auch unter www.fosar-bludorf.com
  • 2 vgl. Artikel "Indianerritual stoppt Waldbrand" unter www.fosar-bludorf.com