05.10.2019

Todesfälle und Lungenkrankheit wegen E-Zigaretten?

Wie aktuelle Vorkommnisse zeigen, sind Dampfer und E-Zigaretten entgegen aller PR-Versprechungen in höchstem Maße gesundheitsschädlich!

In den letzten Wochen hat sich allein in den USA die Zahl der Fälle, bei denen E-Zigaretten- Raucher wegen schwerer Atemnot behandelt werden mussten, verdoppelt. Laut der USGesundheitsbehörde CDC (den Centers for Disease Control and Prevention) sind innerhalb kurzer Zeit über 450 meist junge Menschen von einer mysteriösen neuen Lungenkrankheit betroffen. Vaping ist gerade unter amerikanischen Jugendlichen zu einer Epidemie geworden. Viele von ihnen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem sie über Atemschwierigkeiten, Kurzatmigkeit und stechende Schmerzen in der Brust klagten. Auch Fieber, Husten, Übelkeit und Durchfall werden als Symptome aufgeführt. Ihre Gemeinsamkeit: Alle Betroffenen hatten zuvor E-Zigaretten benutzt. Einigen der Teenager und jungen Erwachsenen ging es so schlecht, dass sie auf die Intensivstation gebracht und künstlich beatmet werden mussten, berichtete die Washington Post diesen Sommer. Es sei unklar, ob sie sich wieder vollständig erholen werden.

E-Zigaretten können vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu einer Nikotinsucht und einem daraus resultierenden Einstieg ins Rauchen führen.

E-Zigaretten können vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu einer Nikotinsucht und einem daraus resultierenden Einstieg ins Rauchen führen.

Eines aber ist gewiss: Hierbei handelt es sich nicht um Bagatellfälle – der Körper droht innerlich zu ersticken: Ein in den US-Medien geschildertes Beispiel betrifft einen jungen Mann von 26 Jahren im Gliedstaat Wisconsin, der plötzlich Schwierigkeiten beim Atmen zeigte. Als er im Krankenhaus eintraf, betrug sein Sauerstoffgehalt im Blut gerade noch zehn Prozent, und er musste ins künstliche Koma versetzt und beatmet werden. Mehrere weitere Notfallpatienten landeten auf der Intensivstation. Alle Patienten hätten das Verdampfen einer Vielzahl von Substanzen (Liquids) mittels E-Zigaretten beschrieben – darunter Nikotin, Produkte auf Marihuana-Basis und Selbstgebrautes.

Inzwischen warnt das CDC auf seiner Webseite vor der E-Zigarette: Der Dampf sei kein harmloser Wasserdampf, heißt es da. Er enthalte vielmehr schädliche und potenziell schädliche Stoffe. Dazu gehörten neben dem Nikotin auch ultrakleine Partikel, die tief in die Lunge eindrängen, Chemikalien in den Aromastoffen, flüchtige organische Verbindungen und Schwermetalle. Noch tun sich die amerikanischen Behörden allerdings schwer, wie man diese neue Form der Sucht eindämmen und gesetzlich regulieren soll.

In der ZeitenSchrift Nr. 96 hatten wir ausdrücklich vor der neuen List der Zigarettenindustrie gewarnt, die das Dampfen als gesundheitsschonende Alternative zum Rauchen herkömmlicher Zigaretten verkaufen will. 95 Prozent weniger schädlich solle die neue Art des Rauchens sein. Doch das ist Augenwischerei, wie wir in unserem bereits erwähnten Artikel klar aufgezeigt haben. So erstaunt denn auch nicht, dass laut Ergebnissen der Medizinischen Universität Wien sich im Urin von E-Dampfern Nitrosamine, Formaldehyd und Schwermetalle wie Blei nachweisen lassen. Diese Stoffe sind alle krebserregend.

Außerdem testeten Forscher der Universität Athen erst kürzlich die Auswirkungen der elektronischen Zigaretten an Mäusen und stellten fest, dass nicht nur entzündliche Reaktionen ausgelöst wurden, sondern auch Beeinträchtigungen des Atmungssystems. Der Zusatz von Aromen und Ähnlichem verstärkte diese Auswirkungen noch zusätzlich.

Neben Lungen und Atemwegen leidet auch das Gehirn ganz schön unter dem Dampf: Stammzellenforscher der University of California in Riverside schreiben, dass beim Dampfen zwar kein Rauch entstehe, dafür aber Aerosol, das eingeatmet wird. Über die Riechbahn gelange dieses ins Gehirn und könne dort wichtige Stammzellen schädigen – besonders betroffen sei das Erinnerungs-, Lernund Wahrnehmungsvermögen. Laut den Wissenschaftlern genügen schon geringe Mengen, um Zellen im Gehirn zu schädigen. Es sei sogar sehr wahrscheinlich, dass regelmäßiger Gebrauch zu schweren Krankheiten führe.

Glücklicherweise ist das Rauchen von E-Zigaretten weltweit in vielen Ländern inzwischen verboten oder stark eingeschränkt. Nachdem bereits San Francisco als erste Stadt in den USA den Verkauf und die Herstellung von E-Zigaretten verboten hat, folgt nun ein ganzer Bundesstaat: Michigan untersagt künftig Verkauf und Marketing für aromatisierte E-Zigaretten. Gouverneurin Gretchen Whitmer begründete dies damit, dass die Hersteller diese süßlichen Stoffe gezielt verwendeten, „um Kinder an Nikotin zu gewöhnen“ und den irreführenden Eindruck zu erwecken, „dass ihre Produkte nicht gefährlich sind“. Daraufhin kündigte Präsident Trump an, ein landesweites Verbot für aromatisierte Liquids durchsetzen zu wollen. E-Zigaretten ohne die Aromastoffe sollen in den USA aber erlaubt bleiben.

Thailand geht noch weiter: Dort dürfen E-Zigaretten weder eingeführt noch geraucht werden. Wird man mit E-Zigaretten in der Öffentlichkeit erwischt, drohen bis zu fünf Jahre Haft. Diesbezüglich ist beispielsweise die Schweiz, wo viele internationale Tabakmultis ihren Sitz haben und sich das Außenministerium den Schweizer Ausstellungspavillion an der künftigen Weltausstellung von der Tabaklobby mitfinanzieren lassen wollte, tatsächlich noch eine Bananenrepublik.

 

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