Nahtod-Erlebnisse: Wo wohnt das Bewußtsein?

Ist unser Gehirn tatsächlich Sitz unseres Bewusstseins - oder gibt es weitere Dimensionen des Menschen. Wissenschaftliche Forschungen sprechen eine deutliche Sprache.

Wo wohnt das Bewusstsein des Menschen?

Wo wohnt das Bewusstsein des Menschen?

Um die Antwort auf diese Frage wird noch heute heftig gestritten. Ist unser Gehirn nur ein unglaublich feines Instrument, worauf der menschliche Geist virtuos spielen kann - die Schaltzentrale, welche feinstoffliche Gedanken und Gefühle in die materielle Welt des Körpers transformiert, wie das okkulte Überlieferungen aus vielen Kulturen lehren?

Oder haben jene Wissenschaftler recht, die im Gehirn tatsächlich den Sitz unseres Bewußtseins vermuten? Immerhin bildet sich in ihm jeder Gedanke, jede Gefühlsregung sofort ab. Sind gewisse Hirnfunktionen gestört, kann der Mensch nicht sehen, hören oder sprechen, kann sich nicht bewegen, nicht klar denken. Zudem wandelt sich die physische Struktur des Gehirns und seiner Nervenzellen, wenn sich das Bewußtsein des Menschen verändert.

Dennoch: Das Gehirn kann nicht der Sitz des Bewußtseins sein. Die Wissenschaft selbst hat's bewiesen. Beispielsweise durch Nahtod-Erlebnisse von Menschen, die im Koma lagen. Medizinisch spricht man von Nahtod, wenn das Herz nicht mehr schlägt, die Atmung aussetzt und das Hirn keinerlei Neuronenaktivität mehr zeigt. Die Neurowissenschaft lehrt nun, daß der Mensch keinerlei Erfahrungen machen kann, wenn das Gehirn nicht mehr arbeitet. Neuropsychiater Peter Fenwick: "Kann sich jemand erinnern, obwohl sein Gedächtnis außer Kraft gesetzt worden ist, dann müßte man davon ausgehen, daß die Information erst außerhalb des Gehirns gespeichert und später im Erinnerungssystem verankert wird."

Tatsächlich geschieht genau das: Sämtliche Erfahrungen eines Menschen werden nämlich im sogenannten Ätherkörper, einer von insgesamt sechs feinstofflichen Hüllen des Menschen, aufgezeichnet.

Gehirntot und doch hellwach

Bei der amerikanischen Liederschreiberin und Sängerin Pam Reynolds wurde 1991 absichtlich ein zeitweiliger Hirntod herbeigeführt, weil sie an einer fast inoperablen Blutgefäßerweiterung an der Hirnbasis litt. Der Neurochirurg Robert Spetzler vom Barrow Neurological Institute in Phoenix, Arizona, wagte den schwierigen Eingriff. Während der Operation war Pam Reynolds eine Stunde lang klinisch tot.

"Pams Fall ist einzigartig, weil sie die ganze Zeit an medizinischen Instrumenten angeschlossen und überwacht wurde, als sie ihre Nahtod-Erfahrung machte", erklärt der Kardiologe Michael Sabom. So ist zweifelsfrei belegt, daß dem Gehirn von Pam zur fraglichen Zeit ‚der Stecker gezogen' worden war.

Trotzdem konnte sie sich erinnern, wie sie aus dem Scheitel ihres Kopfes heraussprang und der Operation aus etwa zwei Metern Höhe völlig unbeteiligt beiwohnte. Sie hörte, was die Ärzte sprachen und war in der Lage, später den ganzen Operationsverlauf bis ins kleinste Detail zu rekapitulieren.

"Ich begreife nicht, wie normale Sinne funktionieren können, wenn man gehirntot ist", gibt Pams Chirurg Robert Spetzler offen zu. "Ich habe keine Erklärung dafür. Aber ich habe schon so vieles gesehen, was ich nicht erklären kann. Ich bin nicht so überheblich zu sagen, das gibt es nicht."

Gehirnspezialist Peter Fenwick geht sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn solche Phänomene stattfinden, dann heißt das in der Tat, daß Bewußtsein und Gehirn nicht dasselbe sind."