Antichrist: Der Schatten des ‘Tieres’ weicht

Der Antichrist ist längst mitten unter uns. Doch er ist kein Mensch, sondern eine zerstörerische Energie. Ja, es ist die subtilste und böseste aller Kräfte. Lesen Sie vom Wesen des Antichrist. Wie man ihn erkennt und wie man ihn besiegt.

Der Mensch als heranwachsender Gott im Schulzimmer ‚Erde‘. Die astralen Entitäten wollen seine Schöpferkraft zum Bösen hin lenken, Engel versuchen, die menschliche Willenskraft auf das Gesetz Gottes auszurichten.

Der Mensch als heranwachsender Gott im Schulzimmer ‚Erde‘. Die astralen Entitäten wollen seine Schöpferkraft zum Bösen hin lenken, Engel versuchen, die menschliche Willenskraft auf das Gesetz Gottes auszurichten.

Was würden Sie antworten, wenn man Sie fragte, ob Sie dem Antichrist schon persönlich begegnet sind? Vielleicht würden Sie lachen und entgegnen: „Welcher Naive glaubt denn heute noch an solche mittelalterlichen Ammenmärchen?“ Oder Sie bekreuzigten sich und riefen aus, „Gott bewahre!“, weil er in Ihren Augen der Höllenfürst persönlich ist. Vielleicht aber würden Sie auch bloß mit den Schultern zucken und entgegnen: „Ist mir doch egal.“

Der Antichrist, belächelt und gefürchtet, doch selten verstanden. Kann er einfach keine Christen ausstehen, oder hasst er die Menschen im Allgemeinen? Ist er schon gekommen, oder wird er sich erst noch offenbaren? Und wenn ja, wo? Etwa in Amerika, dem ‚Land der unbegrenzten Möglichkeiten‘? Wird er sich öffentlich gegen Gott und alles, was gut ist stellen und zum Bösen aufrufen, oder wird er sich vielmehr selbst als strahlendes Wesen präsentieren, gleichsam an Gottes Stelle? Wird er jung sein und gefährlich schön, oder so verworfen, dass einem das Blut in den Adern stockt? – Und wenn wir schon dabei sind: Muss es denn unbedingt ein Mann sein? Weshalb eigentlich spricht niemand von einer Antichristin?

Die Zahl des Tieres

Die Bibel spricht von einem Tier, gehörnt wie ein Lamm und mit der Stimme eines Drachen, welches „jene verführt, die auf Erden wohnen“ (Offenb. 13:14). Dieses Tier wird die Massen der Menschheit beherrschen: „Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen auf ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt; und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit: Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666“ (Offenb. 13:16-18).

Ganz genau, mögen Sie jetzt bestätigend sagen, diese Zustände haben wir ja bereits heute schon: Kaum eine Handelsware mehr, die keinen Strichcode aufgeprägt hat. Und bekanntlich stehen die drei schmalen und meist überlangen Doppelstriche am Anfang, in der Mitte und am Ende des Strichcodes für die Zahl Sechs; also 666.

Schon werden auch die ersten Menschen mit Strichcodes ‚ausgerüstet‘: In Amerika testen Banken, ob man künftig den Kunden einen unsichtbaren, individuellen Strichcode auf Stirn oder Hand prägen soll, der den Zugriff auf das eigene Bankkonto angeblich schneller, einfacher und sicherer macht, und in den Zauberwelten von Disney führte man einen Versuch durch, ob die Besucher bereit wären, statt den üblichen Eintritts-Plastikkärtchen (die verloren gehen können und viel Abfall produzieren) auch einen temporären Strichcode auf ihrer Hand akzeptieren würden. Ebenso im süddeutschen ‚Ravensburger Spieleland‘.

Hat diese globale ‚Strichcodemanie‘ etwas mit dem Antichrist zu tun? Nun, was denken Sie? Wenn die Zahl 666 schon so allgegenwärtig geworden ist, wo steckt er denn, unser ‚Mr. Antichrist‘? „Auf dem Stuhle Petri sitzt er“; wetterte seinerzeit Martin Luther gegen die Katholische Kirche. Andere erblickten ihn in dem verzerrten Gesicht Hitlers, wenn dieser schreiend die Massen aufpeitschte. Religiöse Christen erkennen ihn in den Moderatoren primitiver amerikanischer TV-Shows, wieder andere in kommunistischen Diktatoren. Seit zweitausend Jahren haben die Menschen auf den Antichrist gewartet; in jeder Generation glaubten manche, ihn in irgendeinem Menschen entdeckt zu haben.

Und manchmal hatten sie wohl Recht. Denn der Antichrist ist längst mitten unter uns. Doch er ist kein Mensch, sondern eine zerstörerische Energie. Ja, es ist die subtilste und böseste aller Kräfte.

Divide et impera!

Aber in der Bibel steht doch, 666 sei eines Menschen Zahl, mögen Sie jetzt entgegnen. Richtig. Denn es ist der Mensch, und der Mensch allein, welcher den Antichrist geschaffen hat. Um das Wesen des Antichrist zu verstehen, müssen wir zuerst einmal begreifen, was ‚der Christus‘ ist: Der Christus geht weit über Jesus, den Nazarener, hinaus. Es ist ein Bewusstseinszustand, den man erreicht, wenn man vollkommen eins geworden ist mit seinem Höheren Selbst, und damit auch mit dem ganzen Universum. Es ist ein Zustand der allumfassenden Liebe, des Verbundenseins mit allem Leben. Man könnte es die Verschmelzung mit Gott nennen. Jesus hat uns vorgelebt, was es heißt, ein ‚Christus‘ zu werden. Er hat bewiesen, dass man dies als verkörperter Mensch erreichen kann, ein jeder von uns. Denn dies ist unsere Bestimmung, unser göttliches Geburtsrecht: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich habe gesagt, ihr seid Götter?“ (Joh. 10:34).

Wenn wir dieses Einssein mit Gott erreicht haben, dann fließt Sein Licht und Seine Kraft ungehindert durch unser Wesen und kann durch uns ‚Wunder‘ wirken. „Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun“ (Joh. 14:12). Jesus hat uns das versprochen – aber auch aufgetragen.

In der Einheit mit der göttlichen Liebesenergie – im Christusbewusstsein – liegt grenzenlose, unbesiegbare Macht. Der Wahlspruch des Antichrist hingegen lautet: Divide et impera! – Teile und herrsche! Wo der Christus verbindet, will der Antichrist trennen. Repräsentiert der Christus das ewige, unveränderliche Gesetz, so steht der Antichrist für dessen Umkehrung. Überall dort, wo die Wahrheit verdreht wird, macht sich die Energie des Antichrist breit.

Leserstimmen zum Artikel

„Vor allem Ihr Bericht über den Antichrist vermochte mir die Aufgabe der Menschheit speziell in diesem Jahr 1999 nochmals klar zu vermitteln. Nur wer von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist, vermag den Antichristen zu erkennen und zu befreien - sprich ihn freizuliebenl. Liebe ist der Schlüssel, doch ein klares Unterscheidungsvermögen gehört auch dazu.

M. M., CH-Biel