Anton Styger: Von einem, der auszog, den Drachen zu besiegen

Anton Styger ist hellsichtig auf die Welt gekommen. Wie viele Medien sieht er Auras, Astralwesen und Entkörperte. Anders als die meisten Hellsichtigen benutzt er seine seltene Gabe nicht, um durch den Kontakt mit „Verstorbenen“ Geld zu verdienen. Nein, Anton Styger hat sich ganz und gar der Erlösung jener dunklen Gesellen verschrieben, die den Äther der Erde verschmutzen!

Anton Styger

Anton Styger möchte, daß die Menschen auch die unsichtbaren Aspekte des Lebens kennenlernen, damit sie sich in der Not selber zu helfen vermögen.

Wer bisher dachte, Gespenster seien die Frucht der überspannten Phantasie englischer Schloßherren, sieht sich eines Besseren belehrt, wenn er Anton Stygers Buch Erlebnisse mit den Zwischenwelten BD 1 (Seelenbefreiungen) liest. Es mutet an wie die Reise in eine Anderswelt, nur daß diese Anderswelt sich in die unauffälligsten Bauernhöfe, Familienheime, Vorstadtwohnungen oder auch Pfarrhäuser eingenistet hat. Glaubt man Anton Styger, dann ist die Vergangenheit der Erde an jedem Ort gespeichert. Und so gibt es Plätze und Gegenden, deren äußere Lieblichkeit das tiefe Unglück zudeckt, das einst geschah und immer noch dort weiterwirkt. Beispielsweise, wenn an einem Ort Schlachten geschlagen wurden, ein Henkersplatz lag oder ein Schlachthof stand. Oder wenn ein Haus auf einer alten Handelsstraße liegt, auf der sich immer noch schwer beladene Geister vorwärts schleppen, die nicht merken, daß sie schon längst verstorben sind, und sie deshalb jede Nacht durch unsere Wohnung ziehen…

Wie bitte – tickt da jemand falsch? Ein purer Materialist mag Anton Styger tatsächlich für einen Spinner halten. Für ihn jedoch war es schon immer das normalste der Welt, Dinge zu sehen, die andere Menschen nur vom Hörensagen kennen, wenn überhaupt. Er prahlt damit nicht herum, und er fühlt sich deswegen auch nicht besser als andere. Anton Styger ist ein sanfter Mann mit einem großen Herzen. Die Menschen fühlen sich bei ihm gleich erkannt und an-, ja, aufgenommen – ganz egal, wie schlecht es ihnen gehen mag.

Von Beruf ist Anton Styger Architekt und Baubiologe. Als solcher hat er schon unzählige Häuser und Wohnungen besucht, in denen die Menschen keinen Schlaf und Frieden mehr fanden. Manchmal war das Leiden ‚nur’(elektro-)magnetischen Ursprungs. Öfters als man annehmen würde, sahen Anton Stygers lichte Augen jedoch noch anderes Leid, das den Bewohnern die Lebensfreude raubte: schattenhafte, manchmal jahrhundertealte Gestalten, die nicht bemerkten, daß sie längst gestorben waren. Oder finstere Wesen aus jener feinstofflichen Schicht, die unserer physischen Welt am nächsten ist – die „Astralsphäre“ – und welche sich an Kinder oder Eltern geheftet hatten und sie nicht mehr sie selbst sein ließen. Die Zahl solcher Entkörperter und Wesen, die Styger erlösen und ins Licht schicken konnte, geht in die Tausende.

Nachdem sein Buch nun erschienen ist, klingelt sein Telefon bis zu dreihundert Mal täglich. Das zehrt selbst an seinen Nerven und seiner Lebenskraft. Zwar hat sich der Zweiundsechzigjährige die jugendliche Frische bewahrt, die reinen Seelen eigen ist, doch hat sein Körper ihm kürzlich signalisiert, daß auch er nicht unsterblich ist. Dieser Artikel soll eine Anleitung zur Selbsthilfe sein. Denn einer mit Gott hat immer mehr Macht als eine ganze Herde von Schattenwesen!

Wie alles begann

Anton Styger wurde 1947 im zentralschweizerischen Ägerital geboren. Seine kindliche Idylle bestand aus einer typisch schweizerischen Landschaft mit einem von Berggipfeln umsäumten See und einem Zuhause, das er mit großen und kleinen Tieren teilte. Oft war er mit seinem Pony allein unterwegs und konnte so in seinen Tagträumen verweilen oder jede Menge Naturgeister, Elfen und Feen bei ihrem Tun und Treiben beobachten. „Sie waren stets sehr scheu, und wenn ich ihnen als Reiter nahte, flugs verschwunden. Erst wenn ich abstieg, mich ins Gras setzte, das Pferd ruhig war und ein paar Meter weiter genußvoll graste, kamen sie wieder hervor. Zuerst zaghaft, aber oft auch vorwitzig und übermütig. Nicht immer konnte ich sie gut wahrnehmen, es mußte einen Zusammenhang geben mit meiner Gemütsverfassung. Denn wenn ich irgendwelche sorgenvollen Gedanken in mir wälzte, so bemerkte ich, daß sie es nicht wagten, sich mir zu nähern“, erzählt er in seinem Buch.

Als er etwa dreizehn Jahre alt war, erwartete ihn eines Wintermorgens im etwas entfernten Pferdestall ein schreckliches Szenario: Alle Tiere waren schwer verletzt und überall Blut. Ihm und seinem Bruder wurde übel beim Anblick der leidenden Pferde, „die von einem anscheinend Irren mit einem Heuschrotmesser grausam zugerichtet worden waren.“ Am schlimmsten hatte es seine Lieblingsstute Bonya getroffen. Neben Schnitten am Bauch hatte sie eine riesige Klaffwunde an ihrer Hinterbacke, so groß und tief, daß man den Oberschenkelknochen sah und einen Laib Brot hätte hineinstecken können. Vom Blutverlust schwankte das Tier, und aus der Öffnung floß Wundwasser. Der Tierarzt meinte: „Am besten, ich geb’ ihr gleich den Gnadenschuß!“

Da regte sich der Widerstand in Toni. „Mit großer Bestimmtheit und innerer Überzeugung verkündete ich laut: ‚Bonya wird heil und gesund!’“

Erzengel Michael

Stygers lichte Augen erblickten bald die Schattenseiten der feinstofflichen Welt. Seither ruft er Erzengel Michael an, um die dunklen Gestalten zu vertreiben.

Nachdem der Tierarzt gegangen war, blieb er den ganzen Tag bei den Pferden. „Ich lehnte mich an Bonya, umschlang ihren zitternden Hals und sprach mit Bestimmtheit auf sie ein. Ich beschwor sie, weiterzuleben, versprach ihr, daß wir es noch viele Jahre miteinander gut haben würden und sagte ihr, daß ich ohne sie sehr traurig sein werde. Ich rief laut meine geliebten Engel und Jesus um Hilfe für die Heilung von Bonya und der beiden anderen. Beim Einbruch der Dunkelheit kam Dr. Staub wieder, um nachzusehen, ob Bonya überhaupt noch lebte. Als er sich die Verletzungen ansah, bemerkte ich sein Erstaunen. Er drückte seine Verwunderung auch aus, indem er ausrief: ‚Das gibt’s doch nicht! Was hast du da gemacht, die Wunde ist halb zu, das Roß scheint ruhig und frißt sogar. Du bist echt ein glatter Kerl!“

Bonya wurde tatsächlich wieder gesund, und öfters rief der Tierarzt nun den jungen Toni, wenn’s in einem Stall Probleme mit den Tieren gab. „Bald konnte ich mein tiefes Liebes- und Heilgefühl bei Bedarf wie auf Kommando aufrufen, und an allen Orten kehrte Besserung und Heilung ein.“ Des öfteren spürte er, daß die Tiere an einem schlechten Ort standen und sagte den Bauern, wo die Energie für sie besser wäre. Er war so feinfühlig, daß er Magnetfelder auch draußen in der Natur wahrnahm. „Für mich ist das ein Gefühl, als ob ich mit verbundenen Augen Papier oder Watte durchstoße“, erklärt er. „Diese Felder, oder besser gesagt, Globalgitter sind rasterartig in einem Abstand von zirka zwei mal zwei Metern und einer Breite von zirka sechzig Zentimetern überall auf der Erde anzutreffen. Wenn man durch diese ‚Papierwände’ läuft, so walken die magnetischen positiv und negativ gepolten Felder unsere Körperzellen intensiv durch. Durch diese Reibung ist man nach einer Wanderung müde, fühlt aber auch am folgenden Tag die dadurch aufgenommene Energie.“

Einmal wurde er auf einen Hof gerufen, wo die Maul- und Klauenseuche wütete. Es gelang ihm nicht, die Gefühle der kranken Tiere wahrzunehmen, doch als er die langen, ratlosen Gesichter der Veterinäre betrachtete, spürte er plötzlich eine heiße Energie in sich aufsteigen. Erst stotterte er fast, weil es ihn Überwindung kostete, als Dreizehnjähriger das auszusprechen, was ihm unvermittelt gezeigt worden war: „Liebe Freunde, liebe Tiere, ihr seid das Opfer einer negativen Energie geworden, die da heißt Angst. Diese Kühe, Rinder und Kälber, die ihr so liebevoll hegt und umsorgt, und welche wiederum eure Existenz sind, wurden krank wegen eurer übersteigerten Angst. Die Tiere fühlen genau das, sie werden traurig und ihr Körper und ihr Herz reagieren mit Krankheiten. Sie denken sich etwa: ‚Es hat keinen Wert mehr, hier zu sein, kommt, laßt uns verrecken, besser schnell als langsam!’“

Zu den Tieren sprach er: „Ihr Lieben, wacht auf und erfreut euch am Leben hier im Hof. Ihr seid die schönsten und liebsten Tierseelen, die ich je getroffen habe. Feiert euer Leben und freut euch an eurer Gesundheit. Ich bitte die Engel der Liebe, der Harmonie, der Freude und Gesundheit zu euch. Verändert eure Einstellung, seid frei und in Freude.“ Der Bauernfamilie schärfte er ein: „Bitte kontrolliert eure Gedanken, befreit diese von Angst, habt Vertrauen in euch und in Gott, so passiert euch nichts.“ Einige Zeit später kam der bärbeißige Tierarzt mit einer frohen Botschaft bei Tonis Familie vorbei: „Toni, weißt’, auf dem Hof, wo alles kurz vorm Verrecken war, hat es sich zum Guten gewendet. Mein Kollege hat mir’s gesagt. Du bist wirklich ein glatter Kerl!“

Die dunkle Seite der Welt

So viel Faszinierendes der junge Toni durch seine Hellsichtigkeit wahrnahm – einmal sah er in einer Schauung, wie seine engere Heimat zur Eis- und Bronzezeit ausgesehen hatte – so bedrückend waren die anderen, lichtlosen Bewohner jener feinstofflichen Sphären, die er eben auch wahrnahm: „Um die meisten Menschen liegt ein grauer Schleier, worin sogar einzelne schwarze Punkte oder graue Flecken gut sichtbar sein können. An manchen Menschen erschreckte mich das als Kind sehr, denn ich konnte aufgrund meiner Hellsichtigkeit erkennen, daß diese in ihrer Aura andere Wesenheiten, Menschenköpfe oder Fratzenwesen, mit sich trugen. Für etwas weniger Hellsichtige ist das als dunkle Aurawolke wahrnehmbar. Ich bemerkte, daß es diesen Menschen nicht gut ging, sie unausgeglichen und reizbar waren. Bei besonders von der Materie gefangenen Menschen aus Industrie oder Politik beispielsweise erkenne ich, daß sie gar keinen Lichtkörper mehr haben. Der sonst immer vorhandene Lichtpunkt im Herzchakra ist bei etlichen von ihnen für mich nicht mehr sichtbar. Um solche Personen sehe ich etwas wie eine Schicht aus ‚Glanzpech’ liegen, in der sich ein Monsterwesen in Form einer Echse spiegelt. Gerade wenn solche Menschen sprechen, z.B. im Fernsehen, sehe ich statt des Aufleuchtens von Hals- und Stirnchakra eine Krokodilform, die sich wie in einem Hohlspiegel um die Person entlarvt.“

Als Kind ängstigte es ihn, wenn er nachts boshafte Astralwesen sah. „Da sie lichtscheu sind, befinden sie sich tagsüber meist in einer Art Dämmerschlaf.“ Selbst in seinem eigenen Kinderzimmer tummelte sich auf dem Boden ein Gruselkabinett solcher Wesen. Manchmal waren sie ganz ruhig, doch in anderen Nächten kamen sie auf die Kinderbetten und kauerten sich auf die Kinder. „Sie zupften an mir, so daß ich aufwachte. Wenn ich dann noch im Halbschlaf vor meiner Nase so eine Fratze mit farbigen Leuchtaugen wahrnahm, schrie ich oft vor Entsetzen auf.“

Eines Nachts bemerkte er einen Neuzugang: eine ganz schwarze Figur, die zu allem Überfluß auch noch zu reden begann. Als Toni ihn aufforderte, zu sagen, wer er sei, kauerte sich der Neue wie ein bettelnder Hund neben ihn: „Bub, hör mich an. Ich habe dir Unrecht getan. Bitte hilf mir, bitte laß mich nicht hier.“ Jetzt erkannte Toni ihn. Es war der Kaplan, der ihn verprügelt hatte, als Toni acht Jahre alt gewesen war und ihm auf Geheiß der Mutter seine Sichtungen hatte beichten müssen. „So, jetzt ist es also soweit, großartig! Siehst du die anderen Figuren genauso wie ich?“ – „Oh ja, leider. Bub, ich habe dir Unrecht getan, verzeih’ mir bitte. Hilf mir von hier weg.“ – „Wie soll das gehen, was soll ich machen?“ fragte Toni ihn und fügte an: „Die anderen sind auch immer hier und gehen nicht weg. Ich weiß auch nicht wie.“

„Weißt du, ich sehe es ein“, bekannte der ehemalige Kaplan, „ich habe schlimme Fehler gemacht. Alles habe ich in der Kirche nachgeplappert, was ich eigentlich selbst nicht geglaubt habe. Dir glaubte ich nichts, obwohl ich jetzt einsehe, daß du gar keinen Grund gehabt hättest, mich anzulügen. Hilf mir, Bub!“

Plötzlich überkamen den Jungen all die Erniedrigungen und das Unverständnis der Menschen, die er hatte ertragen müssen. „Von Natur aus war ich ausgeglichen und geduldig, doch nun spürte ich heißen Dampf in mir aufsteigen und, als ob der Deckel einer Kanne abgesprengt würde, fing ich an zu brüllen: ‚Ihr dämlichen, blöden …, verreist endlich, ich will euch hier drinnen nie mehr sehen! Und du bist noch der schwärzeste von ihnen, weg, weg!“

Nun traute er seinen Augen nicht: Die Kammer war mit einem Mal leer! All die finsteren Gestalten waren verschwunden. Selbst unter dem Bett und im Wandschrank befand sich keiner mehr! Anderntags – es war Sonntag – mußte er in die Kirche, wo es jede Menge Fratzenwesen gab, die überall herumsaßen. Noch schlimmer war der Friedhof draußen, wo es vor „Totenmügerlis“ (Astralwesen und irdisch gebundenen Seelen) geradezu wimmelte. Beim Nachhausekommen sah er dasselbe Bild wie schon beim Weggehen: Die vertriebenen Astralwesen kauerten noch immer wie versteinert auf der Treppe vor seinem Elternhaus. „Am Nachmittag war es mir dann so sonntagslangweilig, daß ich noch nicht einmal Lust hatte auszureiten. Also setzte ich mich in den Garten unter die schon hohe Birke. Nun kamen die Wesen ums Haus gelaufen und setzten sich in einem größeren Abstand als sonst um mich, auch der Schwarze. Irgendwie fühlte ich, daß nun etwas anders war als bisher und ich ahnte, daß ich mit dem gestern ausgesprochenen Befehl, ‚das Zimmer zu verlassen’, etwas bewirkt hatte. Ich erkannte, daß sie sich dem Willen des Menschen unterordnen mußten, denn sie waren eigentlich Bettler, Parasiten, Diebe, arm im Geist – ernährten sich von der Angst. Als ich sie mir so besah, dachte ich bei mir: ‚Was gibt man denn einem Bettler, damit er wieder geht oder glücklich wird?’ Ich wandte mich an alle, die da saßen: ‚Glaubt ihr an Engel?’

Einzelne hüpften erschrocken weg. ‚Seht ihr die Engel?’

Alle, auch der Schwarze, schüttelten verneinend den Kopf. ‚Nein?’ Ich dachte nach: ‚Vielleicht gibt es da, wie in einem Hochhaus, viele Etagen, so daß die, die zuoberst wohnen, gar nicht wissen, wer da zuunterst haust?’ Ich nahm an, daß diese Wesen nach oben gar keinen Zugang hätten. Ich fragte sie: ‚Wißt ihr etwas vom Himmel?’

Ab und zu zeichnen Fotos Dinge auf, die es angeblich nicht gibt: Die seelischen Überreste Entkörperter, die manchmal noch jahrhundertelang am ehemaligen Lebensplatz herumgeistern.

Kopfschütteln und viele leere Blicke. Ich bohrte weiter: ‚Kennt ihr die Hölle oder das Fegefeuer?’ Nun schien es, als hätte ich Knallfrösche in die Runde geworfen. Die Wesen sprangen hoch in die Luft und gestikulierten wild. Der Schwarze meldete sich stotternd: ‚Ich wußte nicht, was mich nach meinem Leben erwartet, ich glaube, daß ich jetzt in der Hölle bin. Die anderen hier erzählten mir, in der Hölle sei es noch viel schlimmer. Da würden viele bis zum Kinn in heißen Schlammlöchern stehen, an anderen Orten würden Wesen echt gegrillt oder gebraten. Für mich ist die Hölle hier, bitt hilf mir, Bub!’

‚Aber wie denn?’ zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte bereits gebetet, aber eben nur aus einem Büchlein abgelesen, den Text kritisch hinterfragt und dabei nichts empfunden. War ich denn selbst dabei, zu denen in die Hölle zu schlittern? Nein, nur das nicht, das wäre das Allerletzte, was ich wollte. ‚Wofür bin ich eigentlich da?’ Nun überkamen mich selbst unzählige Fragen: ‚Wer war ich, daß die alle zu mir kamen? Warum gehorchten sie mir plötzlich und taten, was ich wollte? Ich war doch ein Kind. Woher kam ich? Lebte ich das erste Mal hier? Fragen über Fragen, keine Antworten. In der Kirchenlehre hatte ich keinen Hinweis entdeckt. Ich fragte den Schwarzen: ‚Wie hast du es denn mit Beten?’“

Er verzog sein fettes, aufgequollenes Gesicht zu einer Grimasse und krächzte: ‚Beten nützt nichts. Ich kann nicht mehr beten, bin wie blockiert und weiß nicht wieso und warum.’

Die anderen schauten leer vor sich hin. Ich hatte es nicht so mit Beten, doch nun versuchte ich es anders, nämlich mit Gefühl oder, anders ausgedrückt, nach innerer Art: ‚Lieber Vater, Gott, Urquelle, Licht in allem Lebendigen, das ich sehe, hilf den Wesen hier, erlöse sie aus der Dunkelheit, aus ihrer Traurigkeit und ihrer Gefangenschaft. Sende bitte einen Engel, der sie abholt, ich habe sie alle satt. Ich möchte frei sein von denen da, die immer Tag und Nacht um mich sind. Amen.’

Mein Herz füllte sich mit Liebe, es wurde leicht und hell. So gut hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich öffnete die Augen und sah sie alle vor mir stehen. Alle hatten eine menschliche Gestalt und wieder ihre normale Größe angenommen. Sie standen aufrecht mit ernsten Gesichtern. Auch der Schwarze, der auf mich schlanker wirkte als zu lebendigen Zeiten. Er sprach mich an: ‚Ich danke dir, ich kann dir nicht genug danken. Mit deinem Gebet hast du uns ins Herz gestrahlt. Es ist um uns hell, wie wir es als Lebende gewohnt waren. Und schau dir die anderen an, wie habe ich mich vor ihnen gefürchtet und geekelt, nun sind sie wieder menschlich. Wie hast du so beten gelernt? Können wir das wiederholen? Ich glaube, nur das kann uns helfen. Was du für eine Macht hast, ich danke dir!’

Am meisten erstaunt war ich selbst über das, was da geschah. In den darauf folgenden Nächten wiederholte ich mein Gebet für die, die draußen warteten. Nach ein paar Tagen stellte ich fest, daß einige nicht mehr da waren, und nach zwei Wochen waren endlich alle fort. Ich war frei, fühlte mich gut und viel normaler.“

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