Illuminati: Daemon est Deus inversus

„Du sollst den Glauben an die Menschheit nicht verlieren. Die Menschheit ist ein Ozean; auch wenn ein paar Tropfen des Ozeans schmutzig sind, so wird davon nicht der ganze Ozean schmutzig.“ Mahatma Gandhi

Die Illuminaten sehen sich selbst als die Nachkommen der gefallenen Engel, deren Herr Luzifer sei.

Die Wurzeln der Illuminaten sollen, so will es deren geheime Geschichtsschreibung wissen, im Garten Eden liegen. Genauer in einer Bruderschaft der Schlange, welche schon existiert haben soll, als die Menschheit noch nicht aus ihrem irdischen Paradies vertrieben worden war.1 Aus der Sicht der Illuminati war Luzifer ihr Gott und Jahwe der Gott der übrigen Menschheit. Ihrer Meinung nach war es Luzifer, welcher der Menschheit das okkulte Wissen schenkte, während Jahwe dieses der Menschheit eifersüchtig vorenthielt. Jahwe wollte die Menschheit kontrollieren und ihr den freien Willen nehmen. Auf diese Weise entwickelte sich der Luziferianismus und wurde bis auf den heutigen Tag von den Geheimgesellschaften praktiziert. So erzählen es sich die Illuminaten.

Eine Bestätigung dafür findet man im Alten Testament der Bibel, das nicht etwa christlichen Ursprungs ist, sondern jüdischen. Das Alte Testament geht auf die Kabbalah zurück, welche im 6. Jahrhundert v. Chr. als eine Abweichung des Judaismus entstand und welche babylonische Magie mit Astrologie verband.

Die Illuminati behaupten, daß sie von den „gefallenen Engeln“ abstammen, von welchen sie angeblich die „Alte Weisheit“ gelehrt bekamen – auch bekannt als Kabbalah. Diese „Gefallenen Engel“ werden im Buch Genesis der Bibel2erwähnt und Nephilim genannt, oder „Söhne Gottes“, welche auf die Erde niederstiegen und sich durch Heirat mit den Erdenmenschen vermischten. Christliche Interpretationen sprechen bei der Übersetzung beschönigend von „mächtigen Menschen“. Apokryphe jüdische Texte hingegen erklären, daß es sich um Luzifer und seine Legionen handelte,3 welche aus dem Himmel fortgejagt worden waren und sich Frauen von den Nachkommen Kains nahmen. Sie brachten laut der Bibel eine Rasse hervor, die sich Anakim nennt.

Gemäß den Illuminati sind es diese Wesen aus einer anderen Welt, welche die Menschheit erstmals mit den okkulten Künsten bekannt machte – einschließlich Astrologie, (schwarze) Magie und Alchemie.

Aus jener anfänglich erwähnten, ursprünglichen Bruderschaft der Schlange, die sich aufgrund interner Machtspiele und Querelen in verschiedene Logen aufgespalten hatte, sollen auch einige der heute bekannten Geheimgesellschaften hervorgegangen sein – unter anderem die Freimaurer, die Tempelritter, die Ritter von Malta, die Skulls & Bones und andere mehr. Auch wenn die Freimaurer in den blauen Graden als christlich erscheinen, so sind es die geheimen Hochgrade nicht, und der 31., 32. und 33. Hochgrad ist bekennend luziferisch.

Noch über diesen Hochgraden ist der Orden der Illuminati angesiedelt, dessen erklärtes Ziel die Weltherrschaft ist. Der Journalist Wes Penre schreibt dazu: „Weishaupt plante, die Welt zu übernehmen, und er verfaßte ausgeklügelte Strategien, um eine Eine-Welt-Regierung und eine Neue Weltordnung hervorzubringen. All dies wurde in den sogenannten Protokollen der Weisen von Zion festgehalten, welche vermutlich von Lionel Rothschild verfaßt worden sind, als Entwurf für die Neue Weltordnung. Einige Leute sagen, diese Dokumente seien eine Fälschung. Es spielt keine Rolle, wer sie geschrieben hat; wenn man sie liest, erkennt man, daß sie eine erstaunlich genaue Vorlage für das Programm der Illuminati liefern, und daß alles darin enthaltene sich so schon ereignet hat oder sehr bald ereignen wird. Wenn ein Dokument genau beschreibt, was tatsächlich geschieht, kann man es kaum eine Fälschung nennen.“

Wer ist Luzifer?

Wer sich mit der langen Geschichte der Geheimgesellschaften beschäftigt, wundert sich irgendwann, wie einige der erhabensten Geister der menschlichen Geschichte – beispielsweise George Washington, Wolfgang Amadeus Mozart, Leonardo da Vinci – Mitglieder von Bruderschaften gewesen sein konnten, die heute als die Brutstätte allen Übels betrachtet werden müssen. Wie geht das zusammen? Waren sie alle nur scheinbar gut? Und wie konnten sie das sein, wo doch ihre Früchte noch heute eine wunderbare Ernte bilden? Und hieß es nicht, daß man den Menschen an seinen Früchten erkennen wird? Und zugleich finden sich überall Belege dafür, daß diese alten Logen Luzifer als ihren Herrn betrachteten?

Die Lösung des Rätsels liegt in der Figur Luzifers. Er ist im Grunde janusköpfig. Denn während die alten Kabbalisten in ihm den dunklen Gott Baal verehrten, der sie die ebenso dunkle Seite der Magie gelehrt hatte, gibt es auch ganz andere Definitionen und Sichtweisen Luzifers.

Die uralte esoterische Philosophie bezeichnet als Luzifer jenen Aspekt der göttlichen Dreifaltigkeit, welcher der Weisheit entspricht, dem „Geist“ Gottes. Helena Blavatsky schreibt im Buch Geheimlehre4„…im Altertum und in Wirklichkeit ist Luzifer oder Luciferus der Name der englischen (= Engels-) Wesenheit, welche dem Lichte der Wahrheit, sowie dem Lichte des Tages vorsteht.“ Blavatsky fügt an, daß dieser „heilige Geist“ laut dem Evangelium der Pistis Sophia im Planeten Venus5oder Luzifer wohnt.

Hier ist Luzifer also nichts weiter als eine Bezeichnung für das göttliche Licht, die göttlich intelligente Energie, die das ganze Universum durchströmt. Daher auch sein Name: das lateinische Wort „Lucifer“ bedeutet der „Lichtträger“. Wie aber konnte Luzifer nun zu einem bösartigen Dämon verkommen?

Indem der Mensch sich entschied, böse zu sein! Denn es ist der Mensch, welcher diese Energie, auch Astrallicht oder Akasha genannt, stündlich, minütlich, sekündlich mit seinen Gefühlen, Gedanken, Worten und Taten qualifiziert – entweder zum Guten oder zum Bösen! Die Menschheit hat den „Teufel“ geschaffen, indem sie „Luzifer“ zwang, böse zu werden und in der Schwingung zu „fallen“. Und so kann „Luzifer“ beides sein: Gott oder Satan – je nachdem, wie wir denken, fühlen, sprechen und handeln. Blavatsky drückt es so aus: „Luzifer ist göttliches und irdisches Licht, der ‚heilige Geist’ und ‚Satan’ zu ein und derselben Zeit“, denn „es ist die Menschheit, welche zur ‚Schlange der Genesis’ geworden ist (…) welche so zur Mutter der Götter und Teufel zu ein und derselben Zeit wird“, je nachdem, ob sie gütig und segensreich wirkt, oder aber durch frevelhafte Taten die schattenhaften Kräfte an sich zieht, welche töten und zerstören. Erst erschuf der Mensch die feinstofflichen Dämonen durch seine eigene Schlechtigkeit – danach benutzte er sie für seine niedere Magie, rief sie in Riten herbei und beschwor sie, seine selbstsüchtigen Begierden und Wünsche zu erfüllen… womit er sich wiederum von ihnen abhängig machte, ja ihnen seine Seele verkaufte.

Quellenangaben

  • 1 Lesen Sie zu den Geschehnissen, die in der „Vertreibung aus dem Paradies“ umschrieben werden in ZS 16!
  • 2 Genesis, 6,1-4
  • 3 Aus: Terrorism and Illuminati, von David Livingstone.
  • 4 Band 2, Anthropogenesis, Seite 539
  • 5 dem „Morgenstern“, der „dem Licht des Tages vorsteht“!