Jahrhundertelang war Rohmilch das wichtigste Lebensmittel im Alpenraum, bis eine immer mächtiger werdende Industrie sie verdrängte. Steht nun eine Renaissance bevor – zum Wohle der Volksgesundheit, des Bauernstands und der Landregionen?
Gerade in der warmen Zeit schwindet für viele die Lebensfreude: Die Nase rinnt, die Augen jucken und der einzig erträgliche Platz ist in den eigenen vier Wänden. Immer mehr Kinder leiden an Allergien, Asthma, Fieber und Mittelohrentzündungen. Krankheiten wie Heuschnupfen sind heute alltäglich, während sie vor einigen Generationen gänzlich unbekannt waren. Am 20. Oktober 2014 veröffentlichten Forscher der Ludwig Maximilian Universität in München die Ergebnisse einer europaweiten Studie über die Gründe dieser Entwicklung. Mehr noch: Sie präsentierten auch die Lösung. Dementsprechend lautete der Titel des Textes „Rohmilch macht den Unterschied“. Ein sensationeller Befund, denn über gesundheitliche Vorteile von Rohmilch war in den Massenmedien bislang kaum etwas zu lesen gewesen.
Doch was passierte dann? Richtig: nichts. Die Fernsehstationen ignorierten dieses – für die Wissenschaft – völlig neue Ergebnis ebenso wie Radiosender oder Zeitungen. Die häufig gescholtene Lügenpresse entpuppte sich in diesem Fall als Lückenpresse. Millionen bringende Inserate von Molkereien, Handels- und Nahrungsmittelkonzernen schienen offensichtlich wichtiger als die Volksgesundheit.
Rund eintausend Mütter hatten im Rahmen einer Langzeitstudie namens PASTURE die Ernährung und Gesundheit ihres Kindes bis zum ersten Lebensjahr wöchentlich festgehalten. „Kinder, die unbehandelte Kuhmilch tranken, hatten ein deutlich niedrigeres Risiko für Schnupfen, Atemwegsinfekte, Fieber und Mittelohrentzündungen als Kinder, die kommerziell hocherhitzte Milch tranken“, erklärte Georg Loss, Erstautor der Publikation. Ihr Risiko, etwa an Atemwegsinfektionen zu erkranken, sank um bis zu 30 Prozent. Dieser Effekt schwächte sich etwas ab, wenn die Milch von den Eltern erwärmt wurde. Die indus-triell auf 72 bis 75 Grad Celsius erhitzte pasteurisierte Milch schützte noch vor fieberhaften Erkrankungen, während dieser Effekt bei Haltbarmilch (H-Milch)1 , die auf etwa 135 Grad ultrahocherhitzt wird, gar nicht mehr bestand. Zusätzlich wird indus-triell verarbeitete Milch noch homogenisiert, indem die Fettkügelchen der Milch durch hohen Druck zerplatzt werden, damit sich kein Rahm an der Oberfläche sammelt. „Man vermutet, dass Homogenisierung Herzkrankheiten auslöst. Die Fettkügelchen oxidieren, ähnlich wie Öl“, erklärt Rohmilch-Vorkämpferin Judith Mudrak-Wasem. Man stelle ultrahocherhitzte Milch her, weil das Pasteurisieren allein nicht mehr alle Keime abtöte. „Es gibt Krankheitserreger, die das Pasteurisieren überleben. Deshalb müssen die Molkereien noch höher mit den Temperaturen gehen.“
Für die Studie der Uni München hat man den Kindern im Alter von zwölf Monaten Blut abgenommen, das immunologisch untersucht wurde. Säuglinge, die Rohmilch bekamen, wiesen niedrigere Normalwerte des Entzündungsparameters CRP (C-reaktives Protein) auf. Das ist gut, denn dieses CRP gibt Auskunft über Entzündungen im Körper. Höhere Entzündungswerte hängen mit der Entwicklung chronischer Erkrankungen wie Asthma zusammen, so Studienautor Loss.
Wissenschaftler führen inzwischen Studien durch, ob Rohmilch ganz generell bei Allergien und Hauterkrankungen helfen kann. Die Resultate scheinen dies zu bestätigen.
Die positiven Effekte des Landlebens auf die Gesundheit bzw. die Immunabwehr hatte bereits Loss’ Kollegin Erika von Mutius in Untersuchungen bestätigt. „Kinder, die auf einem traditionellen Bauernhof mit Milchvieh aufwachsen, sind am besten vor allergischen Reaktionen geschützt“, fasst sie die bisherigen Ergebnisse zusammen. Von Mutius spricht vom „Bauernhof-Effekt“. Sie stellte einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit diversen Mikroorganismen und dem verringerten Auftreten von Autoimmun-erkrankungen wie Allergien fest. Damit bestätigt sich eine jahrhundertealte Weisheit: Ein bisschen Dreck schadet nicht.2 Kinder, die von klein an in Stall und Scheune mitgenommen werden und deren Familien Rohmilch trinken, kennen Asthma oder Allergien meist nur vom Hörensagen. Die Körperabwehr von Kindern, deren Mütter viel Rohmilch konsumier(t)en, gibt spezifische Immunantworten schon direkt nach der Geburt. So seien die Abwehrzellen der Kleinen früh in der Lage, antiallergische Botenstoffe zu produzieren, stellte von Mutius in ihren Studien fest.
Also von pasteurisierter und homogenisierter Milch auf Rohmilch umsteigen? Hier wehren viele Wissenschaftler jedoch ab: Rohmilch könne krank machende Mikroorganismen enthalten. Es drohten Krankheiten wie Listeriose, Tuberkulose, EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) basierte Durchfallerkrankungen und schwere Niereninsuffizienz. Statt eines Rohmilchgenusses plädiert Forscher Loss für neue, ‘schonende’ Verfahren bei der industriellen Milchverarbeitung, welche die schützenden Inhaltsstoffe von Rohmilch erhielten, die ‘krank machenden’ Mikroorganismen aber abtöten.
Nun ist die Verwirrung komplett: Einerseits stellt die Wissenschaft fest, dass Rohmilch trinkende Familien gesünder sind, andererseits warnen dieselben Forscher vor dem Genuss des weißen Elixiers, weil es schwere Krankheiten auslösen könne. Sie bezeichnen das, was in weiten Teilen Europas über Jahrhunderte das Grundnahrungsmittel war, als gefährlich. So wird der Eindruck erweckt, dass zum Beispiel ultrahocherhitzte und homogenisierte Milch aus den USA von geklonten Hochleistungskühen, die genmanipulierte Hormone zur Steigerung der Milchleistung gespritzt bekommen, mit Gensoja und Genmais gefüttert und mit Antibiotika vollgespritzt werden, keine Bewegung und nie das Sonnenlicht gesehen haben, trotz allem gesünder und sicherer sei als unbehandelte Milch von ‘glücklichen Kühen’. Diese Logik ist allerdings nur wahr in den Augen von Behörden, Medien, einer gekauften Wissenschaft und der hohen Politik. Wie kann ein Lebensmittel, das über Jahrhunderte die Menschen ernährte, plötzlich schlecht, ja schon fast giftig sein? Tatsächlich können herkömmliche Milchprodukte den Körper massiv belasten – allerdings nur, wenn die Milch aus Massentierhaltung stammt und durch industrielle Verarbeitungsprozesse in ihrer enzymatischen Zusammensetzung verändert wurde.
Wer hingegen einmal erfahren hat, wie wunderbar cremig und voll der rohe Rahm der frischen Milch, wie herzhaft die Rohmilchbutter auf dem Brot und wie einzigartig der lange gereifte rohe Emmentaler oder ein spezieller Bergkäse schmeckt, der wird keine industriellen Milchprodukte mehr konsumieren wollen. „Man kann nicht Ramsch und unsere Rohmilchprodukte nebeneinander im Supermarkt verkaufen“, sagt etwa der Rohmilchbutter- und -käseproduzent Robert Strasser3 aus Frankenburg in Oberösterreich. Denn dann würden die Konsumenten rasch merken, was wirklich gut ist, und die Industrieware links liegen lassen. Die in die USA ausgewanderte Schweizerin Judith Mudrak-Wasem erklärt dazu: „Die Industrie und der Staat stecken unter einer Decke. Deshalb müssen mehr Leute über Rohmilch Bescheid wissen.“ Sie ist Autorin des Buches Milch ist nicht gleich Milch! und rückt darin mit einer Fülle akribisch gesammelter Fakten und Studienresultaten die Dinge zurecht. Das fängt schon in unserem Kopf an. So weist Mudrak darauf hin, dass der sprachliche Zusatz ‘roh’ für Milch irreführend sei, denn hierbei handle es sich um die einzig echte Milch. Es spreche ja auch niemand von ‘Rohtomaten’ oder ‘Rohsalat’. Hingegen besage das Adjektiv ‘pasteurisiert’, dass es sich eben nicht mehr um echte Milch handle.
Als sie in den 1990er-Jahren gesünder leben wollte, sei sie zuerst auf Soja gestoßen und habe bald einen Tumor bekommen, der operiert wurde, erzählt Mudrak. Dann hörte sie auf einer Kräuterkonferenz in New York einen Vortrag mit dem Titel „Warum Butter besser ist“. „Dies hat bei mir sofort Anklang gefunden, weil es mich an meine traditionelle Kindheit in der Schweiz erinnerte.“ In ihrem Buch zeigt sie auf, dass Rohmilch von gesunden Kühen die Gesundheit nicht gefährdet, sondern – ganz im Gegenteil – ihr dient: „Rohmilch ist sogar für Säuglinge geeignet, obwohl sie noch keine eigene Immunität haben, weil Milch das einzige Lebensmittel mit einem eingebauten Sicherheitsmechanismus ist.“
Deshalb hält die Behauptung, Rohmilch wäre unsicher, vor Gericht nicht stand. Trotzdem führt man gerade auch in den USA einen regelrechten ‘Krieg gegen die Rohmilch’, wie auch der weltbekannte Arzt Dr. Joseph Mercola auf seiner Internetseite immer wieder betont. So werden beispielsweise in der Öffentlichkeit Durchfallerkrankungen aufgrund von Salmonellen und Campylobacter-Bakterien regelmäßig Rohmilchprodukten zur Last gelegt. Nur: Diese beiden Erreger verbreiten sich nachweislich fast ausschließlich durch die in den USA übliche Massentierhaltung. So ist ‘CAFO4 chicken’, das allgegenwärtige Hühnerfleisch, die wahre Ursache für Campylobacter-Infektionen – die in den Vereinigten Staaten häufigste Lebensmittelvergiftung. Viele Studien, welche die US-Lebensmittelbehörde FDA gegen Rohmilch ins Feld führt, sind alles andere als wasserdicht: So weisen zum Beispiel zwei Drittel nicht einmal gültige statistische Verbindungen zur Roh-milch auf. Die FDA warnt zwar vor roher Milch, nicht jedoch vor rohen Eiern, rohen Sprossen oder rohen Meeresfrüchten wie Sushi – obwohl weit mehr Menschen rohen Teig mit rohen Eiern naschen oder rohen Fisch verspeisen als Rohmilch trinken.
Dass neben Fleisch aus Massentierhaltung auch solche Milch mit Keimen verseucht sein kann, versteht sich von selbst. Denn kranke Kühe können keine gesunde Milch produzieren. Diese Milch (welche nicht nur in den USA die Regel ist) darf unter keinen Umständen roh genossen werden! Schließlich gebietet der gesunde Menschenverstand, dass man bei Rohmilch erst recht auf gute Qualität und natürliche Tierhaltung achtet.
A propos gesunder Menschenverstand. Wie kann es sein, dass ein Kalb unter äußerst unhygienischen Umständen geboren wird und zu allem Schreck auch noch an den ungewaschenen Zitzen der Mutter säugt, ohne davon krank zu werden? „Weil Rohmilch bioaktive Komponenten enthält, die krankheitserregende Bakterien vermindern oder eliminieren können“, so Mudrak. Dazu gehören Enzyme, das A und O einer gesunden Milch. Enzyme sind winzige Teilchen, die aus Eiweiß bestehen und in allen Zellen enthalten sind. Sie wirken als Katalysatoren für biochemische Reaktionen innerhalb und außerhalb der Zellen. Wer die Enzyme zerstört, tötet den Organismus. Sichtbares Beispiel: Pasteurisierte Milch fault, Rohmilch bleibt lebendig. Auch der menschliche Körper stirbt, wenn er keine Enzyme mehr produziert. So findet etwa das Enzym Lactoperoxidase in der Milch krankheitserregende Bakterien und zerstört sie. Und das Eiweiß Laktoferrin tötet eine Vielfalt von Krankheitserregern und Viren ab, aber nicht die unschädlichen Bakterien. Ganz wichtig ist auch das Enzym Laktase: Es spaltet den Milchzucker Laktose in einfache Zucker, Galaktose und Glukose, auf. Viele Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen in Wahrheit nur keine Industriemilch und sprechen auf Rohmilch von Kühen, die Kräuter, Gras und Heu fressen und draußen in der Natur sein dürfen, gut an. So ergab laut Mudrak eine private Umfrage im US-Gliedstaat Michigan, dass 82 Prozent der Menschen mit Laktose-intoleranz problemlos Rohmilch trinken können. Es gilt jedoch zu beachten: Bei Temperaturen zwischen 40°C und 70°C werden die so wertvollen Enzyme in der Rohmilch zerstört.
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