sagte der chinesische Weise Laotse vor 2’500 Jahren. Wie falsch die Ziele sind, die in unserer Gesellschaft als erstrebenswert gelten, zeigt auch ein Zitat seines Zeitgenossen Konfuzius auf: „Der Edle benützt seinen Reichtum, um sein Leben zu gestalten. Der Niedrigdenkende benützt sein Leben, um zu Reichtum zu gelangen.“ Erfahren Sie hier, wie Sie mit dem Thema „Geld oder nicht Geld“ umgehen, ohne dass es Ihre Seele frisst.
Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.
Aristoteles Onassis
Was gehört zu den größten Unglücksfaktoren, die einem Menschen widerfahren können? Ein Lottogewinn! Achtzig Prozent jener „Glückspilze“, die seit dem Start des Spiels in Deutschland anno 1955 den Hauptgewinn einheimsten, waren nach zwei Jahren wieder auf dem Kontostand Null angelangt – oder sogar tief in die roten Zahlen gerutscht. Wie jener Mann, der im Jahr 2005 in Bayern vor Gericht stand, weil er verschiedene Banken überfallen hatte. Der ehemalige Lottogewinner wollte kaschieren, dass er den ein paar Jahre zuvor erhaltenen Gewinn bereits wieder verspielt hatte. Und in Thüringen – berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am 26. September 2005 – machte „fast zur selben Zeit ein Serieneinbrecher von sich reden, der vor rund acht Jahren 1,5 Millionen Mark im Lotto kassiert hatte, mit dem Geld aber ebenfalls nicht umgehen konnte.“ Noch schlimmer traf es einen der allerersten Lottogewinner. 1956 noch hatte er ein Schild mit der Aufschrift „Wegen Reichtum geschlossen“ an die Tür seines Hauses gehängt. „Dann machte er sich auf, das Geld zu verprassen“, berichtete die FAZ. „Als er ein paar Jahre später starb, war nichts übrig vom großen Traum. Der Mann, der einst ein eigenes Hotel besessen hatte, starb im Obdachlosenasyl.“
Dass Geld nicht automatisch glücklich macht, ist vielzitierte Binsenwahrheit. Erstaunen mag, dass das subjektiv empfundene Glück, das ein Lottogewinner nach ein paar Wochen empfindet, gleich „groß“ ist wie dasjenige von querschnittgelähmten Unfallopfern! Dies jedenfalls ergaben Forschungen in den Vereinigten Staaten. „Viele Lottogewinner glauben, nur weil sich die materielle Lebenssituation von heute auf morgen ändert, wird sich auch die Lebenszufriedenheit erhöhen. Dass das jedoch nicht so ist, zeigt der Fall einer Sekretärin in Hamburg. Nachdem sie sechs Richtige im Lotto angekreuzt hatte, kündigte sie sofort ihren Job, kaufte sich eine Eigentumswohnung, richtete sich vollkommen neu und teuer ein und bereiste die Welt“, so die FAZ. Allerdings: „Glücklich wurde sie nicht. Drei Jahre nach dem Glückstreffer hatte sie nur einen Wunsch, sie wollte wieder wie ein normaler Mensch leben und arbeiten.“
Psychologen glauben die Gründe für das gefühlte Un-Glück der Lottogewinner zu kennen. Sie sagen, dass große Gewinne die Menschen überfordern, und dass es so etwas wie eine „hedonistische Anpassung“ gibt. Weil unser Körper ein andauerndes Hoch oder Tief nicht aushalten kann, steuere er selbst dagegen an. Was denn auch der Grund für dasselbe Glücksniveau des Lottogewinners und des querschnittsgelähmten Unfallopfers sei.
Der russische Forscher S. N. Lazarev, den wir in Heft Nr. 69 ausführlich vorgestellt haben,1 kennt eine viel fundamentalere Ursache. Seine Erforschungen des menschlichen und universellen Energiefeldes haben ergeben, dass es für den Menschen kaum etwas Gefährlicheres gibt, als Geld zu bekommen, das er in keiner Weise ‚verdient‘ hat – in Form konstruktiver Energieabgabe. „Warum ist das nicht verdiente Geld so tödlich?“, fragt er in seinem Buch Der erste Schritt in die Zukunft.2 „Weil es bedeutet, dass es dabei um eine größere Energie-Entnahme als Energie-Abgabe geht. Wer mehr bekommen will, als er zu geben bereit ist, fängt an zu degenerieren.“
Starke Worte, die jedoch nicht einfach eine menschliche Ansicht darstellen, sondern durch seine Energiefeldforschung belegt sind. In seinem Buch Karma-Diagnostik Band 3 gibt er ein beeindruckendes Beispiel dafür, in welchem Verhältnis die Natur gibt und nimmt: „Anfang der 60er Jahre betrieben Wissenschaftler Meeresforschungen und stellten dabei fest, dass von den in Kolonien im Wasser lebenden Organismen jeder einzelne nur 20 Prozent der lebensnotwendigen Stoffe für sich behält und 80 Prozent in das Wasser abgibt. Lange konnten sie nicht begreifen, warum das so ist, dann verstanden sie es. Es stellte sich heraus, dass die gewissermaßen sinnlos abgesonderten chemischen Stoffe Bindungen zwischen den Organismen schaffen, dank derer die Kolonie überlebt. Diese Regeln gelten auf allen Ebenen der Organisation von Lebewesen. Der Mensch bildet hier keine Ausnahme. Nur 20 Prozent der Energie seiner Seele soll er für sich und seine irdischen Probleme verwenden, die restlichen 80 Prozent Gott geben. Je mehr die Seele des Menschen ans Irdische gebunden ist, desto mehr muss sie zu Gott streben, während andererseits ein geistig reicher Mensch dem Irdischen Aufmerksamkeit schenken kann. Eine gesunde Zelle arbeitet zuerst für den Organismus, dann für sich. Wenn die Zelle den Organismus vergisst und beginnt nur für sich zu arbeiten, dann ist sie der Vernichtung geweiht.“
All das Geld, das du gemacht hast, wird niemals deine Seele zurückkaufen können.
Bob Dylan
Das ist also die natürliche Ordnung, die im Universum vorherrscht: Von hundert Prozent behält man nur ein Fünftel, die restlichen vier Fünftel gibt man zum Wohle der Gemeinschaft wieder ab. So handeln sämtliche Zellen im großen, weiten Kosmos. Auch der Mensch ist eine solche Zelle: „Und als gesunde Zelle muss er zuerst für das Universum und dann für sich arbeiten, und Gott soll er mehr als alles, was ihn mit der Erde verbindet, lieben. Das höchste Glück auf Erden soll die Liebe zu Gott sein und der Mensch soll das Schwergewicht im Leben nicht auf irdische Werte, sondern auf die Liebe zu Gott legen. Das ist die Hauptsache. In unser Unterbewusstsein, d.h. in unsere Seele, gelangt alles, was ständig im Bewusstsein erfasst wird. Wenn der Mensch nur an Irdisches denkt, sich ans Irdische klammert und dabei das Göttliche vergisst, dann verschreibt er seinem irdischen Leben nicht nur einen Teil seiner Seele, sondern seine ganze Seele. Er gleicht einer Krebszelle, die den Organismus vergessen hat und die nur für sich arbeitet. Dieser Prozess muss gestoppt werden, denn die Degradation der Geistesstrukturen ist für das ganze Universum gefährlich.“
Betrachten wir die gegenwärtige Wirtschaftswelt, erstaunt uns nicht, dass auch der Planet „Krebs“ bekommen hat, und zwar durch uns. Bereits im Jahr 2000 besaßen die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung 85 Prozent des globalen Wohlstands3 – und seither geben sie an die Ärmeren immer weniger davon ab. So besitzt die ärmere Hälfte der Menschheit nur gerade ein Prozent des globalen Gehalts- und Immobilienvermögens!4 Angesichts dieser Zahlen können wir davon ausgehen, dass die Weltbevölkerung gegenwärtig den „Weg ihrer Vernichtung“ geht – doch keiner der Vermögenden will das wahrhaben. Vielleicht hat dies damit zu tun, dass das Zuviel an Nehmen und das Zuwenig an Geben bereits deren Seelen in einem Ausmaß zerstört hat, das dafür verantwortlich ist, dass sie für solch simple Wahrheiten bereits zu abgestumpft sind. Denn das ist es, was beim gierigen Raffen geschieht: Das, was in der Seele des Menschen (seinen Gefühlen und Gedanken) nobel, edel, wahr und hehr sein mag, löst sich immer mehr auf und verschwindet. „Wenn das Hauptziel eines Menschen der Reichtum als Form des Schutzes für seinen Körper und seine Instinkte ist, wird seine Seele allmählich die Liebe verlieren“, schreibt Lazarev. „Und der Mensch mit einer leeren Seele hat keine Zukunft. Sein Körper ist einfach zum Tode verurteilt.“ Und er fügt an: „Wenn wir die Liebe vergessen und aufhören, uns um unsere Seele zu kümmern, fängt ein enormer Zuwachs an materiellen Gütern, Fähigkeiten und dergleichen an. Wir freuen uns über den plötzlichen Reichtum und die erfüllten Wünsche und verstehen dabei nicht, dass es die Plünderung unserer Seele ist, dass wir dieses ‚Glück‘ mit seelischer Schwermut und dem Verfall physischer Kraft abarbeiten werden.“
Wundert es da noch, dass Schwermut zu den neuen Epidemien der reichen Länder zählt? Über 20 Millionen Europäer leiden unter Depressionen. Rund zwölf Prozent aller Erkrankungen in Europa sind mentale Störungen. Die EU und die Weltgesundheitsorganisation(WHO) stellen traurige Prognosen auf: Im Jahr 2020 sollen Depressionen die dritthäufigste Krankheit in entwickelten Ländern sein! Wissenschaftler haben im Zuge umfangreicher Untersuchungen in Erfahrung gebracht, dass die Menschen in der sogenannten Dritten Welt weitaus seltener an Depressionen erkranken, als dies in unserer „reichen“ Gesellschaft der Fall ist. Wiederum eine Tatsache, welche die Forschungsarbeit Lazarevs bestätigt: „Wenn die höchsten Ziele nur auf irdische Werte gerichtet werden, geht die Seele des Menschen zugrunde.“ Und diese „mysteriöse“ Seele ist nichts weiter als das Gedanken- und Gefühls-Energiefeld, welches den Menschen feinstofflich umgibt und das er selbst in vielen Verkörperungen erschaffen hat.
Dass auch die physische Kraft des zivilisierten Menschen ständig schwindet, belegen die hohen Burn Out-Raten und neue Krankheiten wie „Chronische Müdigkeit“ ebenfalls – obwohl er noch niemals in der jüngeren Geschichte so wenig physische Arbeit für seinen Lebenserhalt leisten musste wie heute.
Lazarevs Forschungsergebnisse sind so überwältigend, weil sie auf naturwissenschaftlicher Ebene beweisen, dass die von allen großen Religionen gelehrten Gesetze nicht einfach nur Hirngespinste von Ethik-Fanatikern sind, sondern lebendige Wirklichkeit, welche das ganze Universum durchdringt, ausmacht und prägt. Handelt der Mensch diesen kosmischen Naturgesetzen entgegen – und das tut er immer, wenn er selbstsüchtig denkt, fühlt und handelt – dann gerät er in eine Störschwingung zum gesamten Leben, das ihn umgibt. Es entsteht „Reibung“ und die ist immer unangenehm, irgendwann schmerzhaft und schließlich, wenn der Mensch uneinsichtig bleibt und seine Vergehen beträchtlich sind, führt sie zur vorzeitigen Beendigung seiner irdischen Existenz. Dies ist das Gesetz – und genauso, wie ein Apfel zu Boden fällt, ob ihn ein Heiliger oder ein Halunke vom Dach wirft, genauso wirkt es sich auch bei jedem Menschen gleich aus – ohne Rücksicht auf Geschlecht, sozialen Status oder Nationalität.
Die Rückwirkung ist dieselbe – ob sie sich aber mit gleicher Heftigkeit auswirken wird, hängt vom betreffenden Menschen ab. So wie die physische Konstitution eines Menschen darüber entscheidet, ob er den Aufstieg auf einen hohen Gipfel mühelos, nur schwer oder gar nicht überlebt, so gibt es auch hinsichtlich der Schicksalswirkungen unterschiedliche Konstitutionen. Wobei hier nicht die physische Fitness entscheidet, sondern die der Seele – genauer gesagt die Liebesfähigkeit eines Menschen. Lebt ein Mensch richtig, ist er gütig, selbstlos und voller Liebe und sieht in allem letztendlich das Göttliche, dann hat er beim Sturz vom Dach den Schutzengel, der ihn vor schlimmen Verletzungen bewahrt, während derjenige, der nur für die Materie lebt, den Sturz nicht lebend übersteht.
Sprich, der Mensch von heute muss lernen, voller Liebe und Geistigkeit in einer Welt der Materie zu leben – nicht nur zu überleben, sondern in ihr wahre Lebenskunst auszuüben. „Jeder Mensch muss gleichzeitig Heiliger und Geschäftsmann werden“, mahnt Lazarev. Und zwar nicht so, dass er am Sonntag „heilig“ und von Montag bis Samstag kaltblütiger Geschäftemacher ist, sondern so, dass er in einer heiligen Haltung seine Geschäfte betreibt – voller Liebe, Güte, Gerechtigkeit, Fairness und Verantwortlichkeit.
„Auf einer Party traf ich einmal einen sehr reichen jungen Mann. Er sagte mir, dass er sein Geld wahllos ausgebe, es komme immer wieder zu ihm zurück. Mich interessierte, was der Grund war. Ich betrachtete sein Feld und sah dort eine starke Verbindung zum Göttlichen. Der Grund hing mit seinem früheren Leben zusammen, in dem er eine Nonne gewesen war und sein ganzes Leben lang gebetet hatte. Deshalb wird seine Seele, egal wie viel Geld er gegenwärtig hat, nicht dem Irdischen verfallen. Es ist uns gestattet, so viel irdische Werte zu haben, wie unsere Seele aushält. Je stärker die Verbindung zum Göttlichen, umso mehr irdische Güter werden dem Menschen gegeben.“
Ein Mensch, für den geistiger Reichtum absolute Priorität hat, könne daher immer wohlhabend sein, folgert Lazarev. Wobei der „geistige Reichtum“ niemals bloßes Bücherwissen oder Kopflastigkeit sein darf, sondern getragen sein muss von tiefer, selbstloser Liebe zu allem Leben. Diese Liebe selbst würde den Betreffenden davor bewahren, an seiner Seele Schaden zu nehmen: „Der Mensch, der lieben kann, wird immer an jener Grenze anhalten, wo der Wohlstand anfängt ihn zu töten, und er wird sich vom Vermögen lossagen, welches angefangen hat seine Seele zu vernichten.“ Die Lösung des Problems liegt für Menschen, die unter Geldmangel leiden, nicht darin, von Geld zu träumen oder ständig an Geld zu denken. Denn in diesem Fall – weil ein solches Verhalten zu innerer Degeneration führt – wird man erst recht kein Geld bekommen, zum eigenen Guten! Vielmehr muss man „begreifen, dass alles Irdische sekundär ist, das Mittel ist und nicht das Ziel sein darf. Geld muss man haben, man darf aber wegen Geld nicht neidisch sein oder beklagen, dass man kein Geld hat und als Folge davon auf Geistesebene Aggression entwickeln“, warnt Lazarev.
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