Unser Körper benötigt mehr Omega 3, als wir normalerweise über die Nahrung aufnehmen. Nur so kann er die negativen Auswirkungen der Linolsäure (Hauptbestandteil der Omega-6-Fettsäuren) neutralisieren, von der wir viel zu viel essen! Zudem ist Omega 3 ein essenzieller Faktor für die Gesundheit von Kopf und Körper.
Linolsäure hat eine Halbwertszeit von zweieinhalb Jahren. Nach dieser Zeit ist die Hälfte der im Körpergewebe eingelagerten Omega-6-Fettsäure abgebaut worden. Somit dauert es knapp sieben Jahre, bis man sich der überschüssigen Linolsäure entledigt hat – vorausgesetzt, man nimmt in diesem Zeitraum nicht zu viel davon auf. Doch das ist höchst unwahrscheinlich, denn wir konsumieren durchschnittlich über zehnmal mehr Linolsäure, als gut für uns ist. Sie macht nämlich zwei Drittel bis drei Viertel aller Omega-6-Fettsäuren aus, die wir essen. Und das hat gravierende Folgen für unseren Zellstoffwechsel.
Fettsäuren gehören zu den Lipiden. Das sind fettartige und wasserunlösliche Naturstoffe. Ohne sie konnten unsere Zellen nicht miteinander kommunizieren, ja nicht einmal überleben. Denn ihre "Haut", die Zellmembran, besteht hauptsächlich aus Lipiden. Auch deshalb ist es so wichtig, welche Art von Fetten wir zu uns nehmen, betont der Pharmakologe Nils Hoem. Er hat jahrzehntelang an der Universität von Oslo und dann für die weltgrößte Krillölfirma über Lipide und ihre Aufgabe in der Zellphysiologie geforscht. Dabei erkannte er, wie wichtig heute eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren gerade auch für die Zellmembran ist. Nicht nur Zellen besitzen eine solche Haut, sondern ebenso Zellbausteine wie die Mitochondrien – die Kraftwerke, welche unsere Zellen mit Energie versorgen. Die Membran regelt den Austausch von Nährstoffen und Schlacken (und damit den Stoffwechsel) und ist darüber hinaus auch ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen den Zellen. Für den reibungslosen Ablauf sind in erster Linie die Lipide verantwortlich.
Hierbei spielen die chemischen Moleküle DHA (Docosahexaensaure) und EPA (Eicosapentaensaure) eine wichtige Rolle. Diese zwei Fettsäuren gehören zur Omega-3-Gruppe, wie auch die α-Linolensäure (ALA). Der Korper kann aus der letztgenannten in geringem Mas selbst DHA und EPA produzieren. Das funktioniert allerdings nur, wenn nicht zu viel Omega 6 im Organismus ist, welches die dafür nötigen Enzymprozesse ansonsten blockiert.
EPA und DHA regeln nicht nur die chemische Zellkommunikation, sie sind auch essenziell für wichtige Organe wie zum Beispiel Gehirn, Herz, Leber, Augen und die Plazenta von Schwangeren. All dies wird durch zu viel Linolsäure (Omega 6) beeinträchtigt. Weil das mittlerweile auf praktisch alle Leute zutrifft, rät Nils Hoem auch zu einer regelmäßigen Einnahme von Omega-3-Nahrungsergänzungen. Denn die gute Nachricht lautet: Je mehr Omega 3 unser Körper zur Verfügung hat, desto besser kann er das überschüssige Omega 6 wieder loswerden – jedes Omega-6-Molekül in der Zellmembran wird eins zu eins mit einem DHA- oder EPA-Molekül ersetzt, erklärt der Pharmakologe.
Deshalb kommt man seiner Meinung nach nicht um die Omega-3-Supplementierung herum, obwohl wir diese Fettsäuren auch über die Nahrung aufnehmen. Nur ist das viel zu wenig, um die Mengen an Linolsäure auszugleichen, die wir uns täglich einverleiben.
Bekanntlich sind vor allem Meeresfrüchte reich an Omega-3-Fettsäuren. Doch auch Fleisch und Milchprodukte von hoher Qualität (was heute beides als klimaschädigend schlechtgeredet wird) können uns gut damit versorgen. „Ein japanischer Professor zeigte mir Studiendaten von der inneren Mongolei. Dort kommt nichts vom Meer auf den Tisch. Dafür essen die Leute sehr viel Fleisch und Milchprodukte von Weiderindern“, erzählt Hoem. „Laut ihren Blutwerten haben diese Menschen trotzdem erstaunliche Mengen an Omega 3 zur Verfügung und kaum Omega 6 im Körper.“ – Eben: Sie konsumieren praktisch keine industriell verarbeiteten Lebensmittel.
Wir supermarktverwöhnten Westler hingegen sollten uns eine Omega-3-Nahrungsergänzung wert sein. Produkte aus Fischöl sollte man aber meiden, denn sie enthalten Ethylester. Diese synthetische Omega-3-Variante können wir nur mit fettigem Essen verdauen. Zudem ist Fischöl ein hochverarbeitetes Produkt, vergleichbar mit den schädlichen Transfetten, weil man nur so die Schadstoffbelastung der Fische herausfiltern kann. Natürliche Triglyceride, wie sie in Krill oder Algen vorkommen, sind daher die weitaus bekömmlichere Quelle für Omega 3. Wenn diese noch mit weiteren unterstützenden Naturstoffen in eine adaptogen wirkende Rezeptur eingebettet sind, haben Sie die bestmögliche Bioverfügbarkeit der darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren garantiert.
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