Das Jugendwort des Jahres?
Kürzlich eröffnete mir mein Jüngster, dass das Jugendwort des Jahres 2023 gekürt worden sei. Da horcht das Mutterohr natürlich auf, denn schließlich gehört es zur „Job Description“ zu wissen, was den Nachwuchs so umtreibt.
Und außerdem erleichtert es die Kommunikation im Familienalltag, wenn man sich auch in der Sprache des Gegenübers auszudrücken weiß. „Cringe“ war beispielsweise das Jugendwort das Jahres 2021. Ich meine, ich habe das Wort unterdessen ganz passabel in meinen Wortschatz eingebaut, deshalb kann ich mir auch nicht so recht erklären, warum mir meine Tochter dennoch jedes Mal ein ziemliches „side eye“ gibt, wenn das Wort über meine Lippen kommt …
Doch zurück zum aktuellen Sieger: goofy. Vor meinem geistigen Auge erschien dabei sofort die von Walt Disney erdachte Comicfigur, die gemäß Wikipedia einen anthropomorphen Hund darstellt. (Ha, „anthropomorph“, da staunen sie, die Teenager …) Ich teile also meine Vorstellung von „goofy“ meinem Gesprächspartner mit und frage nach, ob denn das neue Jubiläumswort unter der Jugend häufig genutzt wird. „Nö, noch nie gehört.“ Also bleibt bei diesem Küchengespräch auch unbeantwortet, was „goofy“ überhaupt bedeutet.
Gemäß Langenscheidt-Verlag, der die Abstimmung über das Jugendwort des Jahres zum fünfzehnten Mal durchführte, heißt „goofy“ so viel wie „weird“. Sollten Sie mit diesem normalen deutschen Begriff nicht vertraut sein: goofy=weird=komisch.
Da das jetzt geklärt ist, bleibt nur die Frage, ob das Abstimmungsresultat als repräsentativ erachtet werden kann. Ich glaube nicht. Meines Erachtens sollten andere Kandidaten das Rennen machen, beispielsweise „Habe Hunger“, „Hä?“, „Brauche Geld“ oder meinetwegen der Klassiker: „Nein!“. Oder schlicht „…“, jedenfalls, wenn man die Jungs fragt.
Dazu passt ein vorgezogener Weihnachtswitz für Mütter (Väter dürfen sich natürlich auch angesprochen fühlen …):
Das Christkind zu einer Mutter: „Was wünschst du dir zu Weihnachten?“
Mutter: „Ein magisches Einhorn.“
Christkind: „Kannst du dir nicht etwas wünschen, das sich einfacher erfüllen lässt?“
Mutter: „Na gut. Ich hätte gerne jeden Tag zehn Minuten Zeit für mich, um einen Kaffee zu trinken und die Zeitung zu lesen. Und ich würde gerne wieder einmal allein aufs WC.“
Christkind: „Welche Farbe soll das Einhorn haben?“
