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Den Körper mit Respekt behandeln

David Seiler | 14. November 2023

Für viele Menschen ist der Körper einfach Materie ohne Bewusstsein, die stur von biochemischen Prozessen abhängig ist. Nicht so für meinen Zahnarzt, der mich einmal mehr daran erinnerte, dass unser Körper durchaus mit uns kommunizieren kann – wenn wir ihm denn nur zuhören würden.

Dt yoga

Gestern war ich beim Zahnarzt. Nicht unbedingt mein Lieblingsort. Aber manchmal muss man eben tun, was man(n) tun muss. Der Zahndoktor meines Vertrauens musste mir ein Stück lose Haut über dem Weisheitszahn entfernen. Da ich die Prozedur vor einigen Jahren schon einmal über mich ergehen lassen durfte, wusste ich in etwa, was mich erwarten würde. Und dass es sich schmerzhafter anhört, als es tatsächlich ist.

Als ich also auf dem Stuhl lag und auf den Zahnarzt wartete, sprach ich meinem Körper Mut zu. Denn plötzlich wollte sich eine leichte Nervosität in mir breit machen. Also sagte ich meinem Körper, dass er sich entspannen könne, dass nichts Schlimmes passieren und uns hier geholfen werde. Kaum fertig gedacht, ließ die Nervosität und Anspannung von mir ab. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis der Arzt ins Zimmer kam und das weitere Vorgehen mit mir besprach. Ich schilderte ihm kurz noch einmal den Grund meines Besuchs, worauf er mich fragte, ob ich denn die letzten Tage Schmerzmittel genommen hätte. (Der lose Hautlappen über den Weisheitszahn störte mich schon etwas länger, aber den Zahnarztbesuch hatte ich etwas hinausgezögert. Ob das so ein typisches Männerding ist: Wird schon werden mit der Zeit?!?)

Wahrheitsgetreu verneinte ich seine Frage. Worauf er mir gratulierte. Er führte dann aus, dass er vermehrt feststellt, dass immer mehr Menschen zu leichtfertig zu Schmerzmitteln greifen. Klar gäbe es Situationen und Umstände, in denen Schmerzmittel Sinn machen und unbedingt erforderlich seien. Aber oftmals würden die Leute zur Tablette greifen, um besser "performen" zu können. Sie würden ihrem Körper keine Ruhe und Erholung mehr gönnen wollen. Leistung statt Genesung, Symptomunterdrückung statt Ursachenlösung.

Es war aber weniger die Chemie und die Nebenwirkungen, die ihn nachdenklich stimmten, sondern viel mehr die Tatsache, dass wir mit Schmerzmitteln die Botschaft des Körpers "übertönen" würden. Denn jede Form von Schmerz sei eine Kommunikation unseres Körpers, etwas zu verändern, innezuhalten, hinzuschauen oder auszuruhen. Er fand es ganz klar schade, dass der Mensch diese Art der Kommunikation mit seinem Körper mehr und mehr verlernt beziehungsweise nicht mehr in der Lage ist, diese Signale überhaupt als Kommunikation anzuerkennen. Sondern den Körper einfach als "Ding" betrachten, dass jetzt zu funktionieren habe.

Wie schön, diese Gedanken von einem Arzt zu hören. Seine mit Bedacht gewählten Worte berührten mich denn auch, weil sie mich daran erinnerten, dass auch ich die Beziehung und Kommunikation zu meinem eigenen Körperwesen noch verbessern und intensivieren kann. Vielleicht ergeht es Ihnen ähnlich wie mir. Auch wenn Sie ebenfalls keine Schmerzmittel nehmen, nur um leistungsfähiger zu sein, so gibt es noch viele andere Situationen, in denen wir auf unseren Körper hören können.

Zum Beispiel beim Essen. Wer kennt es nicht, wenn man irgendwo eingeladen ist, und die Versuchung groß ist, etwas über den Hunger zu essen, einfach weil es so lecker ist? Aber eigentlich spüren wir alle, dass irgendwann der Moment kommt, an dem eigentlich genug wäre. Oder man steht im Supermarkt vor dem Regal mit den Knabbereien und Süßigkeiten. Wie oft habe ich Produkte schon wieder zurückgestellt oder gar nicht erst genommen, weil ich mir dachte, dass mir mein Körper dafür eigentlich zu schade ist. Jetzt mal ehrlich: Wir alle wissen, dass diese "leckeren" Sachen eigentlich total ungesund sind. Warum also unseren Körper damit belasten? Denn letztlich ist er es ja, der diese ungesunden Gaumenfreuden ausbaden respektive verdauen darf. Je mehr wir uns darauf einlassen, unseren Körper als unseren Freund zu betrachten, umso mehr konkrete Rückmeldung können wir wahrnehmen. Wir merken plötzlich, dass Dinge, die wir immer ohne nachzudenken gegessen haben, uns eigentlich nicht mehr guttun und wir sie gar nicht mehr essen möchten. Wobei sie uns meist schon die ganze Zeit über nicht gut taten, wir aber einfach nie auf den entsprechenden Impuls unseres Körpers gehört hatten. In diesem Zusammenhang hat es sich übrigens auch bewährt, ein Essenstagebuch zu führen, also jede Mahlzeit aufzuschreiben. Und dann auf das eigene Körpergefühl zu hören. Fühlen wir uns frisch und energiegeladen? Oder hängen wir wie ein Schluck Wasser in der Kurve? Melden sich Kopfschmerzen oder andere Beschwerden? Fühlen wir uns genährt oder irgendwie immer noch hungrig? Dank dem Tagebuch können wir dann gezielt auf einzelne Lebensmittel verzichten und so herausfinden, welche Nahrungsmittel einem guttun. Denn so viele Ernährungstipps und -formen es auch geben mag, so viele unterschiedliche Körper gibt es. Und was für die eine gut sein mag, muss dem anderen nicht zuträglich sein. Auch hilft es, einmal (oder mehrmals) täglich, bewusst innezuhalten, ruhig zu werden und sich auf seinen Körper einzustimmen. Zu fragen und hören, was er braucht – und dann entsprechend zu handeln.

Wenn wir uns bewusst werden, dass wir mit unserem Körper siebzig, achtzig, vielleicht auch über neunzig Jahre durch dieses Leben gehen, wäre es eigentlich nur Recht, diesen treuen Begleiter auch als unseren besten Freund zu betrachten. Und weil wir unsere Freunde mit Respekt behandeln, sollten wir dies auch mit unserem eigenem Körper und der dahinter stehenden, leitenden Intelligenz tun. Denn Hand aufs Herz: Denken Sie wirklich, dass unser Körper bloß eine Abfolge von komplizierten biochemischen Prozessen ist?

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