Was die Entvölkerung der Dritten Welt mit einer Weltregierung zu tun hat und wozu die „Entwicklungshilfe“ in Wirklichkeit dient.
Im Juli 1969 hielt Präsident Nixon eine historische Ansprache vor dem amerikanischen Kongreß. In dieser ersten Rede zu Bevölkerungsfragen sagte Nixon: „Eine der gravierendsten und schicksalhaftesten Herausforderungen, der sich die Menschheit im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wird stellen müssen, ist das Bevölkerungswachstum.“
Nixon verlangte die Schaffung eines hochkarätigen Gremiums, das sich mit den Folgen einer möglichen Überbevölkerung beschäftigen sollte. So wurde die Commission on Population Growth and the American Future im Frühling des darauffolgenden Jahres ins Leben gerufen. Zum Vorsitzenden bestimmte Nixon den Wirtschaftsmagnaten John D. Rockefeller III., der seit der Eisenhower-Administration auf die Schaffung eines solchen Expertenrates gedrängt hatte. Zu den sechzig Empfehlungen, welche die Kommission 1972 veröffentlichte, gehörte auch der Ratschlag, Abtreibungen landesweit zu legalisieren und ihre Kosten vom Staat übernehmen zu lassen. Zudem solle man an Teenager gezielt Verhütungsmittel abgeben – für die damalige Zeit ein wahrlich provokativer Vorschlag!
Obwohl sich Nixon offiziell bedeckt gab, räumte sein Außenminister und früherer Nationaler Sicherheitsberater Dr. Henry Kissinger dem Bevölkerungsproblem höchste Priorität ein. Der deutschstämmige Jude hatte seine politische Laufbahn 1957 als Berater des New Yorker Gouverneurs Nelson A. Rockefeller begonnen und treibt die Rockefeller-Agenda bis heute voran. So sind der mittlerweile 87jährige Kissinger und der 95jährige David Rockefeller noch immer einflußreiche Mitglieder der Bilderberger.1
Unter der Federführung Kissingers hatte der Nationale Sicherheitsrat dem US-Präsidenten 1974 das sogenannte National Security Study Memorandum 200 unterbreitet. Das bis 1989 geheim gehaltene Dokument trägt die Überschrift „Die Auswirkungen des globalen Bevölkerungswachstums auf die Sicherheit und auswärtigen Interessen der Vereinigten Staaten“. Darin fordern Kissinger und seine Gesinnungsgenossen, man müsse die Bevölkerung in weniger entwickelten Ländern massiv reduzieren. Explizit erwähnt sind: Indien, Bangladesch, Pakistan, Nigeria, Mexiko, Indonesien, Brasilien, die Philippinen, Thailand, Ägypten, die Türkei, Äthiopien und Kolumbien.
Erreichen wollte man dieses Ziel mit Lebensmittelverknappung, Sterilisationsprogrammen und Krieg. Die unabhängige staatliche Hilfsorganisation USAID erhielt zusätzliche finanzielle Mittel, um diese Bevölkerungspolitik in den Entwicklungsländern durchzusetzen. Passend dazu finden sich im besagten NSS Memorandum 200 Rubriktitel wie: „Bedingungen zur Abnahme der Fruchtbarkeit schaffen“ oder „Massenmedien und Satellitenkommunikationssysteme zur Familienplanung [gemeint ist: Abtreibung und Sterilisation] einsetzen“.
Der Nationale Sicherheitsrat schlug zudem vor, die Entwicklungshilfe zu erhöhen für Drittweltstaaten, die sich dazu verpflichten, solche Entvölkerungsprogramme umzusetzen.
Doch das ist nicht alles. „Bei der Zuteilung knapper PL 480-Ressourcen [Nahrungsmittel] sollte man in Betracht ziehen, welche Schritte ein Land bezüglich der Bevölkerungskontrolle unternimmt“, forderte das Memorandum 200 weiter. Man müsse „Pflichtprogramme“ durchsetzen, indem man Nahrung als „ein Werkzeug nationaler Machtausübung“ einsetze. Das heißt im Klartext, Drittweltstaaten haben ihrer Bevölkerung mit absichtlich verursachten Hungersnöten den Willen der globalen Elite aufzuzwingen, wollen sie nicht mit denselben Methoden in die Knie gezwungen werden.
Daß es den amerikanischen Sicherheitsberatern dabei nicht nur um die weltweite Überbevölkerung ging, sondern auch um handfeste wirtschaftliche Interessen, gab der USAID-Direktor Ray Ravenott 1977 mit der Bemerkung zu, das Ziel seiner Behörde sei die Sterilisation von einem Viertel aller Frauen weltweit. Dies sei notwendig, um die wirtschaftlichen Interessen der USA zu schützen, weil nämlich eine wachsende Arbeitslosigkeit in überbevölkerten Entwicklungsländern die Gefahr von Unruhen und Aufständen vergrößere. Das NSS Memorandum 200 hatte schon 1974 darauf hingewiesen, wie wichtig „der reibungslose Zufluß an benötigten Rohstoffen“ für die USA sei. 1978 sagte es Henry Kissinger dann ganz unverblümt: „Entvölkerung sollte die höchste Priorität unserer Außenpolitik gegenüber der Dritten Welt sein, weil die US-Wirtschaft große und zunehmende Mengen an Mineralien aus dem Ausland brauchen wird, besonders aus den weniger entwickelten Ländern.“
Der damalige CIA-Direktor George H. W. Bush gehörte zu jenen, die mit der Umsetzung dieses Plans beauftragt wurden. Für ihn kein neues Tätigkeitsfeld, denn knapp zehn Jahre zuvor, während seiner Zeit als texanischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus, war Bush Sr. nämlich Vorsitzender der Arbeitsgruppe der Republikaner im Repräsentantenhaus für Erd-Ressourcen und Bevölkerung gewesen. In dieser Eigenschaft hatte sich der spätere US-Präsident im April 1970 für ein Familienplanungsgesetz stark gemacht, das Verhütung, Abtreibung und Sterilisation unterstützen sollte.
1975 schuf Henry Kissinger als Oberster Chef des US-Außenministeriums das dem State Department untergeordnete Amt für Bevölkerungsangelegenheiten (OPA). Später wurde der eigentliche Zweck dieser Behörde mit einem unverfänglichen Namen verschleiert. Heute heißt sie Amt für Ozeane und internationale umweltpolitische und wissenschaftliche Angelegenheiten (OES). Alexander Haig, ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber in Europa und Außenminister unter Ronald Reagan sagte einmal: „Folglich hat das OES immer wieder Industrialisierungsprozesse in der Dritten Welt verhindert und Entwicklungsländern den Zugang zur nuklearen Energiegewinnung verweigert, wie auch alle anderen Verfahren, die es Nationen ermöglichen würden, eine wachsende Bevölkerung zu tragen.“
Spulen wir in die jüngste Vergangenheit vor, zum gescheiterten Klimagipfel vom Dezember 2009 in Kopenhagen: Vielen Beobachtern ist ins Auge gestochen, daß sich die Industrienationen beharrlich weigern, selbst einen sehr begrenzten Technologietransfer in die Entwicklungs- und Schwellenländer zu erlauben. Wirtschaftliche Befürchtungen spielen bei dieser Haltung sicher mit. Vielleicht stecken aber auch viel wichtigere bevölkerungspolitische Motive dahinter.
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