Atem: Verbindung zum Schöpfer

Lang und tief soll er sein, der richtige Atem, der uns alles gibt, was Geist, Seele und Körper brauchen. Kurzatmigkeit ist eine der verbreitetsten Gesellschaftskrankheiten unserer Zeit – dabei liegt die Gesundheit nur ein Gähnen weit entfernt!

Welcher Mensch lebt am längsten? Derjenige, der am langsamsten und tiefsten atmet. In der ZeitenSchrift Nummer 1 konnten Sie lesen, wie man mit dem Atem jede Krankheit heilen kann (siehe Atmen Sie sich gesund!). Wenn Sie richtig atmen, stärken Sie damit Ihre Widerstandskraft, Ihre allgemeine Lebenskraft und – auch Ihre Lebensfreude! Atmen Sie jedoch flach und hoch, entziehen Sie dem Körper dauernd das, was er am fundamentalsten braucht – die Vitalität, die von unserer Sonne kommt, das Pranha. Man könnte also sagen, daß das Geheimnis des Lebens im Atem steckt.

Doch Vorsicht: Nicht in der Luft selbst, sondern in einem der Luft überlegenen Element: dem Feuer! Das Feuer, das das Herz schlagen läßt, das göttliche Feuer im Menschen – es wird mitunterhalten vom Blasebalg der Lunge, die beständig ihren Sauerstoff hineinpumpt. Atmen Sie flach und ungenügend, glimmt ihre Herzflamme immer kleiner, Sie sind nicht mehr imstande, Fieber zu machen (denn Fieber entsteht durch eine Ausdehnung dieser Herzflamme, worauf das Blut wärmer wird und die Viren verbrannt werden können). Sie werden immer schneller müde werden, sich ausgepumpt und, mit der Zeit, auch niedergeschlagen fühlen. Amerikanische Forscher haben kürzlich herausgefunden, daß 45 Minuten Tiefatmung täglich jegliche Antidepressiva überflüssig machen! Sprich, ein depressiver Mensch kann seine Stimmung durch langsam gesteigertes und schließlich 45 Minuten langes, tiefes Vollatmen so sehr aufhellen, daß er auf die ‘erhellenden’ Mittel der Pharmaindustrie verzichten kann.

Die Möglichkeiten richtigen, bewußten, tiefen Atmens reichen sogar so weit, daß man dadurch seine geistige Kraft, seine Selbstkontrolle, seine Moral, sein körperliches und sogar sein geistiges Wachstum dadurch beinflussen kann.

Im Gegenzug kann eine über Monate und Jahre dauernde Kurzatmung Eigenschaften wie Opfermut oder Herzensgüte in uns regelrecht zum Verglimmen bringen. Menschen, die tief atmen, haben keine Angst. Es ist unmöglich, gleichzeitig ängstlich zu sein, und tief zu atmen! Oder, anders gesagt – Ängstlichkeit und Furcht. Ärger und Sorge führen unweigerlich zu gepreßtem und oberflächlichem Atmen, das dann wiederum das Hirn nicht genügend versorgt. Heutzutage nennt man so was gern Prüfungsstreß. Würden die Prüflinge sich vornehmen, sich ab und zu zurückzulehnen und tief und entspannt ein- und auszuatmen – wobei sie den Atem ein paar Sekunden in der Lunge behalten, damit unser Blut Zeit hat, sich mit all dem aufzuladen, was ihm das göttliche Pranha schenken will–sie würden einen viel klareren Kopf behalten und das Gelernte mühelos abrufen können.

Auch Kreativität ist nicht möglich bei kurzatmigen Menschen. Wahre Willensanstrengungen sind nicht möglich bei Flachatmern. Nicht umsonst sagt man, jemandem habe ‘der lange Atem’ gefehlt, um eine Sache erfolgreich zu Ende zu bringen. Alle großen Menschen, alle wirklichen Schöpfer können nur einen tiefen Atem haben. Kurzatmige Menschen sind in der Regel ruhelos, leiden an Konzentrationsmangel, an Übereilung und wirren Gedanken. Volles, tiefes Atmen hat immer einen kosmischen Rhythmus und bringt uns in Harmonie mit dem ganzen Weltall.

Pranha – Vitalität aus der Sonne

Das Wort Pranha kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Lebensprinzip oder Lebenshauch. In der okkulten Wissenschaft versteht man darunter jene feurige Energie, die als Strahl vom Zentrum der Sonne ausgeht und unmittelbar alle Reiche im Sonnensystem belebt und erwärmt. H.K. Iranschähr schreibt in seinem Buch Der geheimnisvolle Lebensbaum, daß der Ätherkörper jedes Menschen genau soviel Pranha erhalte, wie er brauche, bzw. assimilieren könne.

Das Pranha fließt ein über das Zentrum zwischen den Schulterblättern, das Zentrum oberhalb des Sonnengeflechts und das Zentrum der Milz. Durch diese Zentren wird der ganze Ätherkörper von der Pranha-Kraft durchdrungen. Dann erst wird sie durch das Milzzentrum in den physischen Körper hineinströmen. Iranschähr: „Der Strahl des Pranha wirkt aufbauend und stärkend, er fördert das Wachstum der Zellen, setzt die Atome in Bewegung und dient so der Bewahrung der Formen der Materie. Es ist dieser pranhische Lebensstrom, der den menschlichen Körper gesund und lebendig erhält. Von ihm entstammt die magnetische Heilkraft des Menschen. Das Bewahren vollkommener Gesundheit und das Heilen der Krankheiten durch Magnetismus beruht auf dem Erkennen und der richtigen Verwendung dieser belebenden Kraft der Sonne.“ Der Rosenkreuzer Max Heindel schrieb, nachdem das Pranha von der Milz aufgenommen worden sei, nehme es eine schwach rosa Farbe an und verbreite sich über alle Nerven des dichten Körpers. C .W. Leadbeater schrieb in seiner Schrift Die Chakras über die Kraft des Pranhas: „Sie tritt in einzelne Atome ein, steigert ihre Tätigkeit, belebt sie und bringt sie zum Glühen. Sie erfaßt das Atom von innen her, während Elektrizität, Licht und Wärme usw. von außen her wirken.“ Leadbeater präzisiert noch:

„Der Wille des Sonnenlogos richtet sich auf ein physisches Uratom, und dadurch werden ca. 14'000 Millionen Blasen im Koilon zusammengehalten. Diese Blasen sind nur Hohlräume im Koilon, dem wahren Äther des Raumes. Die Willenskraft des Logos quillt im Innern des Atoms auf. Diese Vitalitätskraft verleiht dem Uratom eine Anziehungskraft, und dadurch lagert es um sich sechs weitere Atome und bildet ein subatomisches Element, ein Vitalitätskügelchen. Diese Kügelchen fallen auf in der Atmosphäre durch ihren Glanz und ihre Lebendigkeit und bekunden aktives Leben. Im Sonnenschein quillt diese Vitalität beständig neu auf, und die Kügelchen nehmen an Geschwindigkeit und Zahl zu. Bei wolkigem Himmel nehmen sie ab, und in der Nacht werden sie ganz eingestellt.“

Daraus erkennt man die Wichtigkeit der Sonnenwärme und des Sonnenlichts für die Gesundheit und die Heilkunst! Nicht umsonst haben die Meister des Osten dem bewußten tiefen Atem eine sehr große Wichtigkeit und Heilkraft beigemessen. Denn durch das Atmen nehmen wir diese Lebensenergie der Sonne in uns auf.

Alle chemischen Elemente, derer der Mensch bedarf, sind in einer höheren, in einer geistigen Form, im Pranha der Atemluft enthalten. Das ist nun kein Aufruf, nur noch von Luft und Liebe zu leben (obwohl Verliebte ja interessanterweise genau dies wunderbar können), sondern eine Aufforderung, sich jeden Tag Zeit zu nehmen, einen Spaziergang in der frischen Luft zu machen und beispielsweise eine der am Schluß dieses Artikels aufgeführten Atemübungen bewußt zu machen – und sich dabei auch gewahr zu sein, daß wir alle guten Elemente und Eigenschaften, die es gibt, gleichsam in uns hineinatmen können.