Jugend: Nur Porno im Kopf

Pornografie ist allgegenwärtig, immer und überall verfügbar und schädlicher denn je. Immer mehr Jugendliche werden pornosüchtig, eifern haltlosen Schönheitsidealen nach und entwickeln eine falsche Vorstellung von Sexualität. Die Generation Porno ist da! Was passiert aber mit unserer Gesellschaft, wenn immer mehr Kinder Pornos konsumieren? Was hat das für Auswirkungen auf ihre Entwicklung – ja gar auf ihr Gehirn?

Jede vierte Suchanfrage im Internet bezieht sich auf pornografische Inhalte. Das Durchschnittsalter der Erstkonsumenten liegt bei elf Jahren!

Jede vierte Suchanfrage im Internet bezieht sich auf pornografische Inhalte. Das Durchschnittsalter der Erstkonsumenten liegt bei elf Jahren!

Man braucht heute weniger als zehn Sekunden, um im Internet an härteste Pornografie zu kommen. Glauben Sie nicht? Ist aber so:

Schritt eins: den Internetbrowser starten und die Suchmaschine Google öffnen.
Schritt zwei: ‚Porno‘ eintippen und auf ‚suchen‘ klicken.
Schritt drei: beliebige Porno-Webseite aus den Suchergebnissen aufrufen und Video nach Wahl anschauen.

Sie fragen sich jetzt vielleicht, was diese ‚Do-it-yourself‘-Anleitung in der ZeitenSchrift soll. Nun, sie dient ganz einfach der Aufklärung. Denn es ist heute im Internet aufwändiger und zeitraubender, ein Buch zu bestellen, als an Hardcore-Pornografie zu kommen. Und was Erwachsene können, können Kinder schon lange. Eltern müssen daher verstehen, dass Pornografie heute in der Welt der Jugendlichen – und vermehrt auch der Kinder – allgegenwärtig ist. Ob sie es wollen oder nicht. Darum ist es immens wichtig, Kinder entsprechend zu schützen. Wer dies nicht tut und es vorzieht, vor dem ‚schmutzigen‘ Thema Pornografie lieber die Augen zu verschließen, der ermöglicht es seinen Kindern, über die oben aufgezeigten drei Schritte an härteste Pornografie zu gelangen. Und schädigt sie dadurch in ihrer physischen und seelischen Entwicklung nachhaltig. Denn wir reden hier nicht von ‚normalem‘ Sex, wie er heute schon zur besten Sendezeit im Fernsehen zu sehen ist, sondern von kranken und abartigen Sexual-Praktiken. Ein interviewter Jugendlicher sagt dazu selber: „Ich habe ein paar wirklich erschreckende Dinge im Internet gesehen. Wenn Eltern das sehen würden, die wären wirklich schockiert. Und sie würden fragen: ‚Warum ist das im Internet? Das sollte nicht da sein, das ist abartig!‘ – Aber für uns [Jugendliche] ist das normal. Wir haben das schon so oft gesehen. Ich denke nicht, dass Eltern die leiseste Ahnung haben, was da im Internet wirklich abgeht.“ Ein Mädchen erzählt: „Meine Mutter kann noch nicht mal einen Computer anschalten. Aber wenn sie es könnte und wenn sie auf die Seiten gehen würde, die sich Jugendliche heute anschauen, dann wäre sie schockiert. Ich finde es abscheulich, was da gezeigt wird.“

So abstoßend es für uns auch sein mag, es ist wichtig zu verstehen, was Kinder im Internet erwartet. Wenn Zehnjährige aus Neugier bei Google ‚Porno‘ eintippen, dann erwarten sie, dass sie ein paar Brüste oder nackte Frauen zu sehen bekommen. Die harte Realität sieht jedoch ganz anders aus. Innerhalb von Sekunden werden sie in eine Welt voller Gewalt, Erniedrigung und Grausamkeit katapultiert. Diese jungen Kinder haben aber noch keinerlei Erfahrungen sexueller Art gemacht. Ohne Vorwarnung werden sie mit Bildern überflutet, die sie total überfordern. Denn was sie im Internet zum Teil vorfinden, lässt auch erwachsenen Männern die Haare zu Berge stehen. Ein Vierzehnjähriger berichtet: „Das Abstoßendste, was ich einmal gesehen habe, ist, wie eine Frau sich ihre Genitalien mit Honig einreibt und ein Schwein (ja, das Tier) den Honig von ihr ableckt und sie so oral befriedigt.“ Ein anderer Junge erzählt, er habe einmal einen Film gesehen, „in dem eine nackte Frau in der Nacht im Park liegt. Neben ihr liegt ein Mann mit einer Horrormaske. Und vor ihr steht ein Mann, der auf sie uriniert.“ Solche Filme findet man nicht im hintersten Winkel des Internets; die sind frei zugänglich, wenn man sich auf Pornoseiten bewegt. Das Verstörendste für Stefan war eine täuschend echt nachgespielte Vergewaltigung. So echt, dass er sich noch lange danach gefragt hatte, ob sie wirklich nur gestellt war.

Die erwähnten Beispiele sind in der Tat sehr abstoßend und hoffentlich auch nicht das Filmmaterial, das sich Jugendliche jeden Tag ansehen. Und doch stolpert man problemlos darüber. Auch in der ‚normalen‘ Hardcore-Pornografie werden Frauen wie ein Stück Fleisch behandelt, nur auf ihr Aussehen reduziert und als billige und willige Schlampen hingestellt, die alles noch so gerne mit sich machen lassen. Und genau dieses Frauenbild haben die jungen Männer von heute. Doch dazu später mehr.

Goldesel Pornografie

Das Geschäft mit nackter Haut, Sex und Lust ist ein sehr einträgliches, wie eine Auswertung von netzsieger.de eindrücklich aufzeigt.