Kunststoffe: Alles Plastik, oder was?

Eigentlich sollten wir nicht mehr von Mutter Erde sprechen, sondern von Mutter Plastik. Heute ist alles aus Plastik. Plastik ist schön (künstliche Blumen), Plastik ist cool (Handy), Plastik ist überlebenswichtig (Trinkwasser-Flaschen). Doch Plastik ist noch viel mehr – und in erster Linie stark gesundheitsgefährdend. Lesen Sie hier, wie gefährlich Ihre Wasserflasche wirklich ist und warum sie ein sehr gutes Mittel zur Empfängnisverhütung sein kann. So viel sei vorneweg gesagt: Die Flasche kann Sie unfruchtbar machen!

Wie viel Plastik verträgt unser Planet?

Wenn jährlich rund 250 Millionen Tonnen Plastik produziert werden, zusätzlich zum bereits vorhandenen, dann kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Plastik überall um uns herum ist. Glauben Sie nicht? – Ist aber so! Sogar bei Eskimos und Amazonas-Indianern konnten Plastikspuren nachgewiesen werden. Nur, wie ist das möglich, dass Indianer aus dem Amazonas mit Plastiksubstanzen „verseucht“ sind? Ganz einfach: Kunststoffe sind längst nicht so sicher, wie es die Industrie uns glauben lassen will. Durch verschiedene Einflüsse werden hochtoxische chemische Substanzen aus den Kunststoffen freigesetzt, die in die Natur und von dort wiederum in den Nahrungskreislauf gelangen.

Oder aufs Filmset. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Stuntman in der Wüste von Marokko und drehen dort regelmäßig Filme wie Star Wars, Die Mumie, Gladiator, Prince of Persiaetc. Nun müssen Sie jedoch immer bevor Sie mit dem Dreh beginnen können die ganze Wüste von Plastik säubern. Das ist die Realität.

Wieso ist Kunststoff gesundheitsgefährdend?

Das Problem entsteht schon bei der Herstellung. Ein Plastikflaschen-Produzent kauft die Grundstoffe für die Herstellung bei einem Lieferanten seiner Wahl zu. Plastik in seiner Grundform kommt meistens entweder in Pulver- oder Pelletform vor. Der Flaschen-Produzent fertigt aus diesem „Grundstoff“ dann seine Flaschen. Das gefährliche dabei ist, dass er gar nicht weiß, wie sein Plastik-Hersteller die Pellets (oder das Pulver) produziert hat. Er bekommt nur gesagt: „Schau, mein Produkt ist das Beste. Es ist dicht, es verändert den Geschmack der Getränke nicht, es geht nicht kaputt und es bleicht nicht aus. Es ist so gut, dass ich dir die genauen Inhaltsstoffe leider nicht sagen kann. Diese sind nämlich geschützt und daher geheim!“ Punkt. Der weiterverarbeitende Betrieb hat also keine Chance, genau zu prüfen, ob alle Inhaltsstoffe unschädlich sind.

Hinzu kommt, dass heute ein Großteil des „Billigplastiks“ in Ländern wie China produziert wird. Dort sind die Gesundheitsvorgaben viel tiefer bis gar nicht vorhanden. Sie können in China problemlos Kunststoffprodukte produzieren lassen, die Ihnen so in Europa niemand herstellen würde. In China werden hochgiftige – und in der EU verbotene Substanzen – für die Plastikproduktion verwendet. Dem chinesischen Produzenten mag dies wohl bewusst sein, es ist ihm jedoch egal. Er verweist darauf, dass der Auftraggeber selber dafür verantwortlich ist, die Vorgaben seines Landes einzuhalten. Wenn sich der betreffende Auftraggeber also nicht um die Einhaltung dieser Standards kümmert, dann kann es dazu kommen, dass wir in Europa – trotz geltender Sicherheitsbeschränkungen – mit diesen gefährlichen Stoffen in Berührung kommen.

Ein Zeichen, dass Sie „minderwertiges“ Plastik in den Händen halten, ist, wenn das Produkt riecht (süßlicher, scharfer und reizender Geruch). Das, was Sie mit Ihrem Geruchssinn wahrnehmen können, sind giftige und potenziell gesundheitsschädliche Gase. Im Falle von PVC sogar krebserregend.

Offiziell geht man davon aus, dass Plastik ein fast inerter Stoff ist. Dies bedeutet, dass das Kunststoff-Produkt unter normalen Bedingungen (für die es vorgesehen ist) nicht mit anderen chemischen Substanzen reagiert. Doch dem ist leider nicht so! Der Humangenetiker und Umweltmediziner Klaus Rhomberg warnt davor, dass Plastik alles andere als inert ist und sich die Substanzen eben doch aus dem Plastik lösen können. Dies geschieht zum Beispiel durch den normalen Gebrauch, durch Abrieb und Wärme. (Schreibt beispielsweise Evian deswegen auf die Flaschen-Etikette, dass man die Flasche vor „Sonnenlicht geschützt“ lagern soll? Nicht nur, dass sich durch die Wärme gefährliche Keime bilden können…)

Auswirkungen auf den Körper

Die verschiedenen Kunststoffarten enthalten diverse chemische Substanzen, die die Eigenschaften des Plastiks verändern, ihn zum Beispiel weich, dehnbar, fest, milchig oder durchsichtig machen. Diese werden beigefügt, da sie keine chemischen Verbindungen mit anderen Bestandteilen des Kunststoffs eingehen. Dadurch sind diese Weichmacher, Flammschutzmittel oder Stabilisatoren jedoch „frei“ und ungebunden und können so relativ leicht wieder heraus gelöst werden bzw. allmählich aus dem Kunststoff austreten. Forschungen haben mittlerweile bewiesen, dass diese austretenden chemischen Substanzen verheerende Auswirkungen auf den Körper haben können.

In einer PVC-Fabrik in Venedig starben 170 Arbeiter an Krebs, da sie bei der Produktion von Vinylchlorid (Basisprodukt von PVC) giftige Dämpfe eingeatmet hatten. 377 weitere Arbeiter erkrankten schwer, unter anderem am Raynaud Syndrom. Dieses wird durch Vinylchlorid ausgelöst und hat zur Folge, dass die Gliedmaßen taub und weiß werden und sich konstant unterkühlt anfühlen. Die betreffende Fabrik weigerte sich jedoch standhaft, jegliche Schuld einzugestehen. Der italienische Staatsanwalt Felice Casson war der einzige Jurist, der sich dieser Sache annehmen wollte. Was auch nicht weiter verwunderte, bedenkt man, dass er auch schon gegen das organisierte Verbrechen, Frauenhandel und Drogenringe vorgegangen ist. Er ist also ein Mann fürs Grobe. Er sagt, dass alle internationalen Konzerne einen Geheimhaltungsvertrag unterzeichnet haben, in dem sie sich verpflichten, sämtliche Studien und Daten, die beweisen, dass PVC krebserregend ist, unter Verschluss zu halten. Wer auch immer in den Besitz solcher Dokumente und Beweise gelangte, der musste diesen Geheimhaltungsvertrag unterzeichnen. Das ist schwer vorstellbar – oder? Aber es kommt noch besser. Hier ein Beispiel, auf was sich die Plastikindustrie stützt: Werner Boote hat für seinen Film „Plastic Planet“ die Plastikmesse in Düsseldorf besucht, um den Vorsitzenden von PlasticsEurope mit seinen Erkenntnissen zu konfrontieren. Im Gepäck hatte er über 700 Studien, die die Gefährlichkeit von Kunststoff beweisen (weiblichen Schnecken wachsen Penisse; Diabetes bei Kindern; Zelltod; verhaltensauffällige Kinder; mehr Plastik als Plankton; Hodenkrebs bei Kindern; etc.). Boote ist natürlich ein fairer Filmemacher und bringt auch Studien mit, die das Gegenteil beweisen. Es sind sage und schreibe zehn (10!) Studien! Dass diese Studien von internationalen Großkonzernen in Auftrag gegeben und finanziert wurden, macht die ganze Sache nicht unbedingt besser. Da verwundert es auch nicht sonderlich, dass das Filmteam ohne großen Kommentar der Messe verwiesen wurde.

Nun wieder zu unserer Firma aus Venedig: Schlussendlich hatte der Oberste Gerichtshof in Italien bestätigt, dass die Substanz Vinylchlorid und diese gefährliche Krankheiten in Zusammenhang standen (was auch von der WHO bestätigt wurde). Des Weiteren konnte bewiesen werden, dass das Unternehmen von den Gefahren gewusst hatte – und das Vinylchlorid krebserregend ist.

Wussten Sie, dass zum Beispiel der aufblasbare Wasserball Ihres Kindes aus PVC besteht? Das sind genau die Dinger, die immer so „lecker“ riechen.

Doch das ist noch nicht alles. Diese verschiedenen und zum Teil streng geheimen beigefügten Substanzen des Kunststoff-Produkts wirken nicht nur krebserregend auf den Körper, sie sind auch Endokrine Disruptoren. Als Endokrine Disruptoren werden Substanzen bezeichnet, die im Körper wie Hormone wirken und dadurch das endokrine (Hormon-) System durcheinanderbringen.

Das wohl bekannteste Beispiel für solch ein „künstliches Hormon“ ist Bisphenol A (BPA). BPA kommt sowohl in PVC als auch in Polycarbonaten als Antioxidans und Weichmacher vor. Circa 65% der weltweiten BPA-Produktion wird heute für Polycarbonate verwendet. BPA kann also in Ihrer Trinkflasche, der Babyflasche, in Plastikdosen und im Mikrowellen-Geschirr vorkommen. Da BPA auch für die Herstellung von Epoxidharzen (Beschichtungen & Lacke) eingesetzt wird, kommt BPA auch in der Innenbeschichtung der Getränke- und Konservendosen vor, in Metalldeckeln von Flaschen und in der Oberflächenbeschichtung von Weinfässern und Trinkwassertanks. Wir bzw. unsere Nahrung ist von BPA umgeben; BPA ist praktisch ein Nahrungsmittelzusatz geworden. Durch verschiedene Einflüsse wie Wärme, Abrieb und Beschädigungen treten nun BPA und andere Substanzen aus und gelangen so über die Nahrung in unseren Körper. Dort wirkt BPA dann wie das natürliche Hormon Östrogen. Und dieses künstliche „Hormon“ Östrogen kann nun den Körper völlig aus dem Gleichgewicht bringen.

Verweiblichte Männer

Weist eine Schwangere einen zu hohen Wert an BPA (und/oder Phthalaten) aus, so kann das dazu führen, dass die körpereigene Testosteronproduktion des ungeborenen Knaben gestört wird, was eine Verringerung des Abstands zwischen After und Penis nach sich zieht. BPA hat natürlich auch Auswirkungen auf ungeborene Mädchen und auf Kinder und Erwachsene. So weiß man zum Beispiel, dass bei Mädchen die Pubertät viel früher einsetzt und Jungs und Männer „verweiblicht“ werden, zum Beispiel entwickelt sich der Penis in der Pubertät nicht voll aus, die Hoden verkümmern und die Spermienqualität nimmt ab.

Innerhalb der letzten 50 Jahre hat sich die Produktion der Spermien denn auch tatsächlich um 53% gesenkt.