Immer mehr und immer billiger. Die Globalisierung macht’s möglich. Doch dieser ‚Traum’ vom unbegrenzten wirtschaftlichen Wachstum verlangt einen furchtbaren Preis. Wir ersticken den Planeten unter Abfall während wir selbst krank werden.
Wenn wir unseren Planeten weiterhin so ausbeuten wie bisher, werden wir bald merken, „dass man Geld nicht essen kann“. Für die Albatrosse auf Hawaii hat sich diese Weissagung der Cree schon heute auf grausame Weise erfüllt. Seit Menschengedenken sind die Seevögel in großer Zahl im Norden des Ferienparadieses heimisch, denn die Küstengewässer bieten einem hungrigen Albatross reichlich Nahrung. Trotzdem verhungern und verdursten immer mehr dieser majestätischen Segler. An manchen Stränden, die für den Menschen gesperrt sind, liegen ihre Überreste gleich scharenweise im Sand. Und obwohl die Vögel keinen Kontakt mit Menschen hatten, so ist doch der Mensch schuld an ihrem qualvollen Tod. Ein Blick auf die halbverwesten Kadaver offenbart, weshalb die Albatrosse an Hunger starben: Ihre Mägen waren so voll, dass kein Fisch mehr darin Platz fand. Während die gefiederten Körper langsam den Weg alles Irdischen nehmen, schälen sich daraus ganz harmlose und alltägliche Dinge. Und genau das macht sie so schrecklich: schneeweiße Golfbälle, Plastikbesteck, Feuerzeuge, Gummireifen von Spielzeugautos, Plastiksoldaten… Alles Tand, so dauerhaft und makellos wie ein Mahnmal, das den Irrsinn unserer Wegwerfgesellschaft anklagt.
Allein auf Hawaii fressen sich jedes Jahr über 200’000 Albatrosse am Überfluss einer auf Konsum konditionierten Zivilisation zu Tode.
Vielleicht wird in naher Zukunft sogar das ganze Surferparadies nur noch wehmütige Erinnerung sein. Denn immer mehr Strände, einst jungfräulich rein und unberührt, verkommen zu riesigen Müllkippen, übersät mit Tonnen an Plastikabfall. Schuld sind nicht etwa sorglose Touristenhorden oder die Bevölkerung. Nein, es ist der Ozean, der diesen Abfall herauswürgte. Die Delphine vor Hawaiis Küsten spielen inzwischen mit Plastiktüten, „etwas vom Traurigsten, was ich in meinem Leben je gesehen habe“, sagt die Surferin und Tiefseetaucherin Morgane Turband. Nicht selten verstopft das Plastik die Atemwege der Meeressäuger.
Plastik. Segen und Fluch unseres Wohlstands. Nach dem Zweiten Weltkrieg erst trat dieses extrem vielseitige Erdölprodukt seinen Siegeszug über den Globus an. Bereits in den 1980er Jahren überholte die weltweite Produktion von Plastik jene von Stahl. Heute sind es jährlich 250 Millionen Tonnen. Nehmen wir zum Beispiel die Plastiktüte, in vielen Ländern der Welt noch immer der Verbrauchsgegenstand Nr. 1. Jedes Jahr verbrauchen wir 500 Milliarden Plastiktüten. Oder deutlicher gesagt: Wir werfen sie weg. Allein in den USA sind das 60’000 Stück – alle fünf Sekunden. Und dann sind da noch die Plastikflaschen. Zwölf Milliarden Dollar geben die Amerikaner jedes Jahr aus, um abgefülltes Mineralwasser zu trinken und auf diese Weise alle fünf Minuten zwei Millionen Plastikflaschen zu verbrauchen. Wenn Sie eine Vorstellung erhalten möchten, wie viel Erdöl in einer Plastikflasche steckt, dann füllen Sie die Flasche einfach zu einem Viertel mit Wasser.
Plastik ist sehr billig in der Herstellung, extrem widerstandsfähig – und biologisch nicht abbaubar. Das meiste davon landet irgendwann einmal im Meer. Aus den Augen, aus dem Sinn. Wissenschaftler hatten jedoch schon 1988 vorausgesagt, in den Weltmeeren würden Regionen entstehen, die gigantischen Müllhalden gleichen. Mächtige Driftströme bilden nämlich Wirbel von weit über tausend Kilometer Durchmesser, wo sich die Wassermassen langsam im Kreis drehen und sich der im Meer treibende Müll ansammelt. 1997 wurde der Große Pazifische Müllstrudel schließlich im Norden des Weltmeeres entdeckt. Viermal so groß wie Frankreich, sorgte er weltweit für Schlagzeilen. Doch nicht nur im Nordpazifik walten solche Driftströme. Und so, vor den Augen der Weltöffentlichkeit verborgen, wachsen im Südpazifik, im Nord- und Südatlantik sowie im Indischen Ozean ähnliche Müllstrudel heran, wenn auch nicht ganz so groß wie das Great Pacific Garbage Patch. Dessen Entdecker, Kapitän Charles J. Moore, spricht von einer „Insel aus Plastik“, ein irreführender Begriff. Denn von Auge sieht das Meer dort aus wie überall, abgesehen von zahllosen großen Plastikteilen, die gut sichtbar im Wasser treiben. Umweltschützer witzeln sarkastisch, sie brauchten nicht mehr einkaufen zu gehen, denn früher oder später schwimme hier sowieso alles vorbei.
Ist demnach alles halb so wild? Weit gefehlt.Denn wie beim Untergang der Titanic ist auch hier die größte Gefahr unsichtbar. Diesmal aber droht sie den Rumpf des ganzen Raumschiffs Erde aufzureißen. Sie lauert in den oberen Schichten des Meerwassers und kann oft nur mit dem Mikroskop festgestellt werden, denn Plastik vermodert nicht und löst sich auch nicht auf; es zerbröselt bloß in so winzige Teile, dass wir es nicht mehr sehen. Das geschieht in der Erde ebenso wie im Meer. Nimmt man nun Wasserproben, beispielsweise aus dreißig Meter Tiefe, so offenbart sich eine trübe Brühe. Unter starker Vergrößerung wird aus dieser oft gallertartigen und ekligen Masse ein Meer von winzigsten Plastikkrümeln. Und das ist verheerend. Je kleiner nämlich die Plastikpartikel sind, desto höher ist die Giftkonzentration in ihnen. Wie Schwämme saugen sie die Rückstände von Chemikalien und Pestiziden aus dem Wasser. Und weil sie so klein sind wie Plankton, der Nahrungsgrundlage aller Meerestiere, wird dieser plastifizierte Giftcocktail gefressen und gelangt so in die Nahrungskette auch von uns Menschen. Doch das ist nicht alles. Ohne Plankton würden die Ozeane sterben und mit ihnen auch alle Landlebewesen. Wie viel Plankton die Weltmeere enthalten, weiß niemand. Bedenklich aber ist, dass die im pazifischen Müllstrudel herausgefischte Suppe im Durchschnitt sechsmal mehr Plastikpartikel enthält als Plankton. Insgesamt wohl Hunderte von Millionen Tonnen dieses Kunststoffs.
Eine Wegwerfgesellschaft mag für die Wirtschaft profitabel sein, der Planet hingegen erstickt langsam aber sicher unter einem Haufen Müll. Wer daran heute schon etwas ändern kann, sind wir. Ändern wir unser Konsumverhalten! Im Dokumentarfilm Bag it,1 der die globale Plastiklawine zum Thema hat, gibt Jeb Berrier folgende Ratschläge: „Vermeiden Sie Wegwerfartikel. Trinken Sie kein Wasser aus Plastikflaschen. Wählen Sie Produkte mit weniger Verpackung. Lassen Sie im Laden frische Lebensmittel in Ihren eigenen mitgebrachten Behälter abfüllen. Kaufen Sie weniger Zeug, das Sie nicht brauchen. Recycling ist gut, weniger kaufen und Gebrauchtes verwenden ist besser. Machen Sie mit beim Säubern Ihrer Umgebung – und vor allem: Vereinfachen Sie Ihr Leben. Letztlich geht alles auf den gesunden Menschenverstand zurück.“
Können wir einfachen Bürger tatsächlich etwas verändern, das globale Auswirkungen hat? Ja, das können wir. Viele Tropfen höhlen bekanntlich den Stein, ganz abgesehen vom Phänomen des Hundertsten Affen: Wenn immer mehr Menschen sich umweltbewusst verhalten, ist irgendwann die kritische Masse erreicht, wo der Funken wie von selbst auf weite Bevölkerungsmassen überspringt und Veränderungen im Bewusstsein der Menschheit offenbar werden, die man kurz zuvor noch für unmöglich gehalten hätte. So geschehen 1958, als japanische Wissenschaftler entdeckten, dass Affenkolonien auf verschiedenen isolierten Inseln plötzlich damit begannen, verdreckte Kartoffeln vor dem Fressen im Meer zu waschen – eine Gewohnheit, die zuvor nur die Affen auf der Insel Koshima angenommen hatten.
Ken Noguchi will nicht passiv auf den „Hundertsten Affen“ warten, sondern geht mit gutem Beispiel voran. Der junge japanische Bergsteiger wurde erstmals dank seiner Gipfelbezwingungen international bekannt. Nun erlangt er mit seinem Einsatz für eine saubere Natur weltweite Aufmerksamkeit. Seit dem Jahr 2000 hat er auf seinen Klettertouren fast zehn Tonnen Abfall eingesammelt. Auch vom Dach der Welt, wo Zelte, Kilometer von Seilen und Hunderte Sauerstoffflaschen die eisigen Flanken des Mount Everest verschmutzen.
Doch auch das Wahrzeichen Japans, der Vulkan Fujiyama, ist zu einer Müllhalde verkommen. Jeden Sommer besuchen 300’000 Menschen den Berg und lassen Unmengen von Abfall an seinen bewaldeten Hängen zurück. Ken Noguchi will das ändern und begann, Freiwillige für Reinigungsaktionen zusammenzutrommeln. Im ersten Jahr kamen hundert, im Jahr darauf 600, im dritten Jahr 1500 und wenige Jahre später folgten über 7’000 Menschen Noguchis Ruf. „Nach zehn Jahren der Müllreinigung denke ich, dass viele kleine Schritte außergewöhnliche Veränderungen bewirken können“, erzählt er dem französischen Filmemacher Yann Arthus-Bertrand. „Deshalb bin ich so ein Optimist. Wenn wir alle gemeinsam etwas tun, dann können wir etwas erreichen.“
Die amerikanische Anthropologin Margaret Mead drückte es so aus: „Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe umsichtiger und verpflichteter Bürger die Welt verändern kann. Tatsächlich ist dies das Einzige, was je eine Veränderung herbeiführte.“
Sonnenlicht heilt. Aus der Pflanzen- und Kräuterheilkunde wissen wir, dass Pflanzen nicht nur auf die Organe wirken, sondern auch positive Effekte auf unsere Gefühle und Gedanken haben. Diese Wirkung kann noch verstärkt werden, wenn die Kräuteressenzen dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dadurch speichern die wertvollen Kräuterauszüge nicht nur die Kräfte der Pflanze, sondern auch jene der Sonne in Form von Biophotonen. Diese Potenzierung mittels Sonnenlichts regt die Selbstheilungskräfte ungemein an, gibt Energie und fördert die Zuversicht.
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