Eine dänische Studie besagt, dass Kinder und Jugendliche, die Antidepressiva einnehmen, doppelt so häufig Selbstmordabsichten und aggressives Verhalten zeigen wie jene, die keine solchen Medikamente zu sich nehmen.
In den USA nehmen mehr als eineinhalb Millionen und in England etwa hunderttausend junge Menschen unter achtzehn Jahren regelmäßig Prozac ein – obwohl dieses Medikament nicht an Jugendliche abgegeben werden sollte.
Es scheint, dass die Medikamente erwachsene Menschen nicht in gleicher Weise beeinflussen. Der Grund dafür könnte jedoch sein, dass Studien von den Herstellern bezahlt werden und somit unerwünschte Reaktionen „verschwinden“ können, sagen Forscher vom Nordic Cochrane Centre, einem unabhängigen Prüfungsgremium.
Die Forscher entdeckten das Risiko bei unter Achtzehnjährigen, als sie siebzig Medikamenten-Studien überprüften, in die 18’562 Menschen involviert waren. Etwa die Hälfte davon nahm Antidepressiva zu sich, gewöhnlich einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Selective Serotonin Reuptake Inhibitor, SSRI) oder einen Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (Selective Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor, SSNRI).
Kinder und Jugendliche, die ein solches Antidepressivum einnahmen, litten mehr als doppelt so häufig unter Selbstmordgedanken und aggressivem Verhalten – darunter Kampfhandlungen und Übergriffe – wie jene ähnlichen Alters, die jedoch keine solchen Medikamente einnahmen.
Die Forscher meinten dazu, dass ihre Erkenntnisse lediglich das bestätigten, was schon bekannt sei. Der Verdacht, dass die SSRIs das Selbstmordrisiko erhöhen könnten, tauchte zum ersten Mal im Jahr 1990 auf, bekannter wurde es aber erst, als BBC im Jahr 2004 über dieses Problem berichtete.
Dazu bemerken die Forscher, dass auf der Homepage von einem betreffenden Pharmaunternehmen zwar eine Liste mit Todesfällen, die im Zusammenhang mit dem Medikament standen, aufgeführt ist, jedoch nirgends Fälle von Selbstmord erwähnt werden.
Weiterführende Artikel zum Thema Antidepressiva & Depressionen finden Sie in den folgenden Artikeln:
BMJ 2016;352:i65 https://doi.org/10.1136/bmj.i65
Veröffentlicht in den Kategorien Gesundheit • Wissenschaft
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