13.10.2020

Das innere Gleichgewicht halten

Wir leben aktuell in sehr turbulenten Zeiten. Lesen Sie hier, was jeder einzelne von uns tun kann, um in diesen Tagen sein inneres Gleichgewicht zu halten.

Was kann jeder Einzelne von uns tun, um in diesen Tagen bei den vielen medialen Negativbotschaften und stressverursachenden Zwängen wie der Maskenpflicht so entspannt wie möglich zu bleiben? „Selbstkontrolle und Struktur ist wichtig im Alltag. Man sollte versuchen, möglichst viele positive Erlebnisse zu haben, auch wenn das im Moment eher schwierig ist. Wer einen Garten besitzt, hat einen Sechser im Lotto. Man sollte Problemhandlungen meiden und stattdessen positive Filme gucken, nette Bücher lesen, aufmunternde Begegnungen haben oder sich gutes Essen kochen“, rät zum Beispiel die Psychologin Antje Ottmers. Denn: Wo deine Aufmerksamkeit ist, da bist du! Mit der Kraft unserer Aufmerksamkeit nähren oder energetisieren wir das, worauf sie gerichtet ist. Oder anders ausgedrückt: Positives zieht Positives an, Negatives zieht Negatives an. Das bedeutet aber auch, dass die Angst eine offene Tür für alles ist, wovor wir uns fürchten – was letztlich zu einer sogenannt „selbsterfüllenden Prophezeiung“ werden kann.

Auf der anderen Seite müssen wir uns informieren, was derzeit abläuft. Sonst könnten wir in naher Zukunft in einer Welt erwachen, die uns nicht gefallen wird. Und ja, es ist schwierig, trotz der ununterbrochenen Panikmache durch die Massenmedien nicht aus dem emotionalen Gleichgewicht zu geraten. Deshalb ist gerade im Medienkonsum ein gewisses Maß an Abstinenz für die eigene Balance wichtig. „Wenn man sich da ständig hochpusht, entsteht eine gefühlsmäßige Achterbahn. Die kann man insofern stabilisieren, dass man Nachrichten nicht dauerhaft konsumiert“, rät Antje Ottmers.

Auch sollten wir die körperliche Bewegung nicht vergessen, mahnt die Psychologin. „Aber persönliche Begegnungen sind aus meiner Sicht das Wichtigste.“ Denn „Umarmungen sind eigentlich lebenswichtig. Man muss nicht jeden Wildfremden in den Arm nehmen. Aber mit Menschen, die man schon lange kennt und die man einschätzen kann, würde ich körperlichen Kontakt empfehlen“, so Ottmers.

Ein in der Schweiz wohnhafter Freund von mir besuchte im September seine betagte (und gesunde) Mutter in einem italienischen Altenheim. „Es war ein Gefängnisbesuch“, erzählt er schockiert: Die Insassen haben pro Tag je zwanzig Minuten Freigang, wo sie an die frische Luft dürfen. Angehörige müssen ihren Besuch anmelden. Dann wird ihnen ein Zeitfenster von 20 Minuten zugeteilt. Die Besucher müssen durch ein angrenzendes Waldstück zu einem Notfallausgang des Gebäudes gehen, wo die Pensionäre bereits hinter verschlossenen Glastüren auf sie warten. An eine Umarmung ist nicht einmal zu denken. Stattdessen muss man richtig laut reden. Und die Zeit ist um, bevor man so richtig miteinander ins Gespräch kommen kann. Denn schon wartet der nächste Insasse auf seine Familie. Sollten die Pensionäre das Pech haben, wegen eines Arztbesuchs kurz außer Haus zu müssen, steckt man sie bei ihrer Rückkehr für vierzehn Tage in Einzelhaft, sprich Quarantäne.

So sieht in Italien der Schutz von Risikogruppen aus. Das geht uns aber alle an, weil heute herzlose Psychopathen die Regierungen der Welt manipulieren – was übrigens sogar durch eine wissenschaftliche Studie belegt ist.1 Doch die aufmunternde Nachricht lautet: Das Böse kann nur triumphieren, wenn gute Menschen nichts tun!

 

Dieser Artikel wurde ursprünglich in unserer ZeitenSchrift 103 veröffentlicht. Weitere Artikel zum Coronavirus finden Sie hier:

Quellenangaben

  • 1 Dr. Clive Boddy: „Corporate Psychopaths”, 2011

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