Aus Staub geboren, zum Gott bestimmt

In sieben großen Evolutionswellen geht die Menschheit über die Erde hinweg. Ihnen liegt ein kosmischer Plan zugrunde, der jede einzelne Menschenseele in die Vollkommenheit führt - selbst wenn es dazu Äonen bedarf. Der Mensch kann sich immer wieder in verschiedenen Wurzelrassen verkörpern, bis er schließlich alles gelernt hat, was es in diesem planetaren Schulzimmer zu lernen gibt.

Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu.

Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu.

Vorsicht, lieber Leser: Dies ist ein politisch unkorrekter Artikel. Wenigstens auf den ersten Blick und für oberflächliche Demagogen. Sie werden nämlich dem Wort ‘Rasse’ ungezählte Male begegnen. Sie werden unser Postulat erfahren, daß es wirklich und unbestreitbar verschiedene Rassen auf Erden gibt – eine gelbe, eine rote, eine schwarze und eine hellbeige-rosafarbene, die man fälschlicherweise als ‘weiß’ zu bezeichnen pflegt. Wobei natürlich auch Schwarz nicht immer schwarz ist, sondern alle Schattierungen von hellbraun bis dunkelmahagoni umfaßt; Rot oft eher bräunlich aussieht und Gelb sowieso eine schamlose Übertreibung ist für den schönen olive-Bronzeton, der sich hinter dieser Rassenbezeichnung versteckt. Und die hellbeige-rosafarbenen Menschen unzählige Stunden und viel Schweiß aufwenden, wenigstens ein bißchen rotbronzefarben zu werden–obwohl es unter ihnen immer noch manche gibt, die selbst brezelbraun sich noch etwas darauf einbilden, sogenannt ‘weiß’zu sein.

Ah, all die Sittenhüter der politischen Korrektheit haben nun schon ihre Leuchtstifte gezückt und streichen munter jedes dritte Wort an, das man mir in diesem Artikel als reinen Rassismus unterjubeln möchte. Ich muß Sie enttäuschen, liebe Gleichmacher des aufregend Ungleichen: Ich finde es wunderschön, daß es schmalhüftige, dickbäuchige, glatzköpfige, kraushaarige, stups- und langnasige, braun- und blauäugige Menschen gibt auf Erden. Und ich finde es wunderschön, in die weißen Augeninseln auf schwarzer Haut zu blicken; den porzellanenen Teint einer Japanerin zu sehen und hellbraune Beine im Vorfrühling zu erhaschen, die nicht im Sonnenstudio gebacken wurden.

Erstes Postulat also vorneweg: Es ist wunderbar, daß es so unzählig verschiedene Menschentypen gibt; und es zeugt von der Unfähigkeit des westlichen Menschen, zu lieben, daß er meint, nur mit einer Idealnase nach Doktor Schönheitsschneider psychisch intakt durchs Leben zu kommen. Vielleicht halten Sie eine rote Rose für die Unerreichte unter allen Blumen. Würden wir sie aber als schöner und kostbarer empfinden, wenn ab morgen auf allen Wiesen, in allen Sümpfen und Gartenbeeten ausschließlich nur noch rote Rosen blühen würden? Eben.

Zweites Postulat: Der Mensch ist nicht sein Körper. Das, was den Menschen zum Menschen macht, hat keine Rassenzugehörigkeit. Geist ist Geist. Geist ist Licht, und Licht ist Licht – ob es sich nun in einem schwarzen, braunen, rötlichen, bronzefarbenen oder hellbeigen Körper bewegt. Unter der Haut sehen wir nämlich alle gleich aus.

Drittes Postulat: Da die Wiederverkörperung eine Tatsache ist (ungeachtet dessen, was politisch korrekte Sittenhüter glauben mögen), ist kein Mensch für immer ein ‘Weißer’ oder ein ‘Schwarzer’ oder ein ‘Roter’. „Man wählt sein nächstes Leben durch das, was man in diesem gemacht hat“(Richard Bach: Die Möwe Jonathan). Die Art der zu machenden Lebenserfahrungen bestimmt, in welcher Nation man geboren wird, und welche Hautfarbe man hat.

In China beispielsweise verkörpern sich Menschen, welche die Demut lernen wollen. Von der Schweiz sagte einst jemand (und dies ist nur eine Hypothese), daß siemöglicherweise die Heimat von eher älteren Seelen ist, welche schwierige Erfahrungen machten und daher ein Land brauchen, das ihnen Sicherheit vermittelt und Geborgenheit. Wie auch immer. Eine bestimmte Rasse zu hassen oder zu verachten, bedeutet, eine Fahrkarte für diese Rasse zu lösen. Im nächsten Leben darf man dann selbst die Erfahrung machen, wie es ist, von anderen verachtet zu werden. Oder man entscheidet sich dafür, den vergangenen Haß zu sühnen, indem man sich ganz besonders gegen die Diskriminierung von andersrassigen Menschen einsetzt.

Die Blüten der Political Correctness

Die um politische Korrektheit bemühte Verneinung des Offensichtlichen–daß es nämlich verschiedenrassige Menschen gibt – führt heutzutage dazu, daß man die Hautfarbe allein auf die Art und Menge der Vitamine zurückführt, die gewisse Völker über die Nahrung oder die Sonneneinstrahlung aufnehmen. Dies behauptet die kalifornische Anthropologin Nina Jablonski (Facts 10/2001). Oder man tut wie Dr. Robert S. Schwartz die Unterteilung in Rassen gar als ein bloßes ‘soziales Konstrukt’ ab, das jeglicher wissenschaftlichen Klassifikation entbehre (NZZ vom 16. Mai 2001). Für Dr. Schwartz sind als Konsequenz denn auch sämtliche Studien, die rassespezifische Unterschiede zutage brachten – wie beispielsweise jene über die Reaktion verschiedenrassiger Menschen auf gewisse Medikamente – nichts weiter als Pseudowissenschaft.

Zweifellos gehörte die Zeit der Unterdrückung fremder Rassen zu den dunklen Kapiteln menschlicher Geschichte. Sklavenhaltung oder auch die Diskriminierung im Alltag, wie sie in den USA und Südafrika noch vor wenigen Jahrzehnten als angebracht und natürlich galten, sind eine Schande für all jene, die sich aufgrund ihrer helleren Haut für auserwählter unter den Menschen hielten. Der Ausweg aus diesem dunklen Tunnel der Unmenschlichkeit besteht aber nicht darin, in den Tunnel der Ignoranz zu flüchten, sich umzusehen, und in der vorherrschenden Schwärze zu behaupten, es gäbe keine Rassen (weil in der Nacht nicht nur jede Katze, sondern auch jeder Mensch schwarz erscheint.) Der Ausweg liegt darin, das Göttliche in jedem Menschen zu sehen, das man in den Augen findet – ganz egal, ob diese rund oder mandelförmig, schwarz oder blau sind. Wir alle sind Reisende auf einem langen Weg, und jedes Leben ist eine Etappe. Manche sind einige Etappen weiter, andere trödeln auf verlockenden Umwegen vor sich hin, andere wiederum liegen weit zurück–doch letztendlich wird jeder das Ziel der wiedergefundenen Göttlichkeit erreichen. Und manchmal kommt der Langsame am Ende schneller ans Ziel, als derjenige, der zu ehrgeizig sich verausgabt und kurz vor dem Ende schlapp macht. Wer also hat das Recht, zu werten?

Nach dieser Vorrede sollte auch dem kritischsten Leser klar sein, daß wir hier keine Lehre von Über- oder Untermenschen predigen wollen, eine Lehre, die ein Produkt des Antichristen ist – nämlich eine Folge von Arroganz, Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit und daher durch und durch eine Lüge. Es muß aber auch im heutigen politischen Klima noch möglich sein, Evolutionsforschung zu betreiben, und die gefundenen Erkenntnisse weiterzugeben. Ansonsten leben wir in einer Welt gesetzlich verordneter Unwissenheit – und Ignoranz ist ein gefährlicher Keimboden für Fehleinschätzungen und Fehlhandlungen aller Art.

Der Mensch war nicht immer ‘Mensch’

Blicken wir in die evolutionsgeschichtliche Vergangenheit des Menschen auf diesem Planeten zurück, begegnen wir fünf großen Evolutionswogen, die in den okkulten Schriften des Ostens Wurzelrassen genannt werden. Insgesamt sind es sieben; doch heute stehen wir erst am Beginn der sechsten Woge, und die siebte liegt noch in weiter Ferne. Jede dieser sieben Rassen sendet wiederum „sieben sich verzweigende Ästchen aus dem elterlichen Ast, und durch jedes von diesen muß der Mensch sich der Reihe nach entfalten, ehe er in die nächste Rasse übergeht; und das – siebenmal“, schreibt Meister K.H. in den Mahatma-Briefen