Sonne: Ein Segen für Körper und Seele

„Sonnenlicht ist schädlich und verursacht Hautkrebs, deshalb müssen wir uns davor schützen.“ So lautet das bekannte Mantra. Doch die Wahrheit ist eine ganz andere: Richtig genutzt kann Sonnenlicht heilen und Krankheiten verhindern.

Sonnenbaden tut gut – vorausgesetzt, man weiß wie!

Die amerikanische Hautärztin und Assistenzprofessorin für Dermatologie, Maressa Criscito, durfte letztes Jahr die Leserschaft der renommierten New York Times1 vor der gefährlichsten Jahreszeit warnen: dem Sommer. Die Botschaft des Artikels, der unter dem Titel „Wie man diesen Sommer absolut keine Sonne abbekommt“ erschien, lautet: Sollte es sich tatsächlich nicht vermeiden lassen, im Sommer nach draußen an die Sonne zu gehen, dann schützen Sie sich um Himmels willen vor ihren krebserregenden Strahlen! Schmieren Sie unbedingt alle zwei Stunden sämtliche ungeschützten Hautpartien mit Sonnencreme ein, also neben dem Gesicht auch die Hände und die Ohren. Lange Hosen und langärmlige Hemden sind Pflicht, Hut und Sonnenbrille sowieso. Empfehlenswert ist darüber hinaus das Tragen von Handschuhen und einer Gesichtsmaske, die man idealerweise über den ganzen Kopf ziehen kann (ein modisches Accessoire, das Bankräuber schon lange für sich entdeckt haben). Falls Sie deswegen ein wenig ins Schwitzen geraten, dann kann zur Not auch ein aufgespannter Regenschirm genügen.

Besagter Artikel stellt wissenschaftliche Erkenntnisse bedenkenlos auf den Kopf. Das Sonnenlicht gehört zu den wichtigen Themen, bei denen die Wissenschaft sich dem Willen der Wirtschaft beugt: In diesem Fall ist es die Sonnenschutzmittel-Industrie, für welche erwiesene Fakten höchst abenteuerlich uminterpretiert werden.

Die Sonne und der Hautkrebs

Dies gilt besonders für Melanome, den schwarzen Hautkrebs. Dass Australien, diese Brutstätte für Hautkrebs, überhaupt noch bevölkert ist, grenzt bei der dort sengenden Sonne ja schon fast an ein Wunder – so könnte man aufgrund von Medienberichten wie dem obigen vielleicht meinen. Ein Halleluja also auf die Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 100? Mitnichten.

Der Amerikaner Dr. Marc Sorenson ist Gründer des Sunlight Institute im US-Bundesstaat Utah und veröffentlichte 2018 ein Buch mit dem Titel Embrace The Sun – Are You Dying in The Dark? Auf Deutsch: „Umarme die Sonne – oder bist du im Dunkeln am Sterben?“ In seinem Buch präsentiert Sorensen die Erkenntnisse aus über 1'200 wissenschaftlichen Publikationen, wonach regelmäßiges Sonnentanken das Leben verlängert. Das Fazit: Für jeden Todesfall, der auf übermäßige Sonneneinstrahlung zurückgeht (wie zum Beispiel Melanome), sterben 328 Menschen an Krankheiten, die auf Sonnenlichtmangel zurückzuführen sind!

Die meisten Formen von Hautkrebs sind ungefährlich, nichts weiter als große oder kleine Muttermale. Diese können auch nicht zu dem oft tödlichen schwarzen Hautkrebs mutieren. Darin wird aber bei vielen Hautkrebsstatistiken nicht unterschieden, weshalb die Gefahr oft größer erscheint, als sie ist. Menschen, die angeblich trotzdem an Nicht-Melanom-Hauttumoren sterben, haben meist ein massiv geschädigtes Immunsystem – was die eigentliche Todesursache ist. Das Risiko, an einem Infarkt oder einer Herzkrankheit zu sterben, war denn auch vor zehn Jahren im Vergleich zum schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) 80-mal größer.

Hinzu kommt, dass drei Viertel aller bösartigen Hauttumore erstaunlicherweise an Körperstellen auftreten, die überhaupt kein Sonnenlicht sehen. Ebenso verblüffend: Menschen, die im Inneren von Gebäuden arbeiten, erkranken doppelt so häufig an bösartigem Hautkrebs wie jene, die unter freiem Himmel tätig sind. Dazu passt die Schlussfolgerung einer Studie von 2023: Man könne für Personen, die hauptsächlich im Freien arbeiten, kein erhöhtes Risiko für Melanome nachweisen.

Marc Sorenson zeigt auf, dass 1935 nur eine Person aus 500 an einem Melanom erkrankte. 2002 war das Verhältnis bereits 1:50 – zehnmal mehr. Bis 2015 stiegen die Raten jedes Jahr um jeweils 3 Prozent an. „Je mehr Sonnenschutzmittel wir benutzen, desto mehr Melanome bekommen wir“, betont Sorenson. „Australien ist seit vielen Jahren das beste Beispiel dafür. Dort verbraucht man mehr Sonnenschutzmittel als an jedem anderen Ort der Welt und trotzdem gibt es nirgendwo sonst so viele Fälle von schwarzem Hautkrebs.“

Maligne Melanome haben in den letzten knapp hundert Jahren um mehrere Tausend Prozent zugenommen. „Doch laut offiziellen Zahlen hat die durchschnittliche Sonnenexposition der Bevölkerung in diesem Zeitraum um 90 Prozent abgenommen. Was stimmt hier also nicht?“, fragt Sorenson. In Wahrheit schütze Sonnenlicht vor Melanomen, ist Sorenson aufgrund vieler Studien überzeugt. Gutartiger Hautkrebs könne aber durchaus begünstigt werden, wenn man sich zu lange ungeschützt in der Sonne aufhalte. Dem wirkt die Einnahme von Antioxidantien entgegen. Wer indes vor allem in der Jugend ohne Angewöhnung der Haut immer wieder so lange an der Sonne brät, dass man einen heftigen Sonnenbrand und die damit verbundenen DNA-Schäden in der Haut davonträgt, schafft sich ein höheres Risiko, später im Leben bösartigen Hautkrebs zu bekommen, warnt der Sonnenlichtexperte.

Krebs wegen Sonnenmangel

Die generelle Flucht vor dem Sonnenlicht erhöht hingegen das Risiko für innere Krebsarten und viele chronische Krankheiten, „deren Sterblichkeitsraten weitaus alarmierender sind als die des Melanoms“, warnt Sorenson. So widerlegt eine Studie aus dem Jahr 2021 den Mythos, dass das Brustkrebsrisiko für Frauen größer sei, die viel im Freien arbeiten und deshalb vermehrt UV-Strahlung ausgesetzt sind. Tatsächlich ist es umgekehrt: Bei Frauen ab 50 reduziert sich das Brustkrebsrisiko, je mehr sie sich draußen aufhalten. Deshalb empfehlen die Autoren der Studie, dass vor allem Büroangestellte darauf achten sollten, jeden Tag an die frische Luft und die Sonne zu kommen. Besonders krass zeigte sich das im Iran. Forscher wiesen nach, dass Frauen, die einen Ganzkörper-Tschador tragen, zehnmal häufiger an Brustkrebs erkranken als Frauen, die sich nicht von Kopf bis Fuß verhüllen.

Der Ratgeber „Checkliste für die Heliotherapie“ von Dr. med. Alexander Wunsch erklärt unter anderem den richtigen Umgang mit dem Sonnenlicht. Sie können das Dokument kostenlos als PDF herunterladen: www.zeitenschrift.com/heliotherapie

Mehr Informationen über die Farbtherapie und Lichtbiologie des Lebens sowie weiterführende Artikel finden Sie in unserem Dossier über die Spektrochrom-Therapie: SpektroChrom-Farbtherapie erklärt

Quellenangaben