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Mehr als nur Worte: Die Magie echter Anerkennung

Redaktion | 12. September 2025

Eine Schulstunde, ein Blatt Papier, ein paar nette Worte – mehr brauchte es nicht, um Spuren bis ins Erwachsenenalter zu hinterlassen. Was als kleine Klassenübung begann, wurde für viele Schüler zu einem Schatz fürs Leben. Ob sich diese Geschichte genau so ereignet hat, wissen wir nicht – doch ihre Botschaft ist zeitlos: Wertschätzung kann das Leben von Menschen verändern.

Wertschätzung

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Kinder der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste sei, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen könnten, und dies neben die Namen schreiben.

Es dauerte die ganze Stunde, bis alle fertig waren, und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein separates Blatt Papier und daneben die Liste der freundlichen Bemerkungen, die seine Mitschüler über ihn aufgeschrieben hatten. Am Montag erhielt jeder Schüler seine persönliche Liste zurück. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle.

„Wirklich?“, hörte man flüstern. „Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem etwas bedeute!“ und „Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen“, waren die Kommentare. Danach sprach niemand mehr über die Listen. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie zu Hause oder untereinander besprochen hatten, doch das spielte keine Rolle. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt: Die Schüler waren glücklich mit sich selbst und miteinander.

Einige Jahre später starb einer der Schüler, Mark. Die Lehrerin nahm an seiner Beerdigung teil. Die Kirche war überfüllt mit Freunden, die sich von ihm verabschiedeten.

Als die Lehrerin am Sarg stand, trat einer der Männer, die ihn trugen, auf sie zu und fragte: „Waren Sie Marks Mathelehrerin?“ Sie nickte. „Ja.“ Daraufhin sagte er: „Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen.“

Nach der Beerdigung versammelten sich viele von Marks früheren Klassenkameraden. Auch seine Eltern waren da und warteten sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. „Wir möchten Ihnen etwas zeigen“, sagte Marks Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche.

„Das wurde gefunden, als Mark verunglückt ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen.“ Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich viele Male gefaltet und wieder entfaltet worden war. Die Lehrerin wusste sofort, ohne hinzusehen: Es war eines der Blätter mit den freundlichen Bemerkungen, die Marks Mitschüler über ihn geschrieben hatten. „Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben“, sagte Marks Mutter. „Wie Sie sehen können, hat Mark es sehr geschätzt.“

Alle früheren Schüler scharten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein wenig und sagte: „Ich habe meine Liste auch noch. Sie liegt in der obersten Schublade meines Schreibtischs.“

Heinz’ Frau erzählte: „Heinz bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben.“

„Ich habe meine auch noch“, sagte Monika. „Sie ist in meinem Tagebuch.“

Dann griff Irene, eine weitere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender, zog ihre abgegriffene und ausgefranste Liste heraus und sagte: „Ich trage sie immer bei mir.“ Schließlich fügte sie hinzu: „Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt.“

Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark – und um alle seine Freunde, die ihn nie mehr wiedersehen würden.

Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet und wir nicht wissen, wann dieser Tag kommt. Deshalb sollten wir den Menschen, die wir lieben und um die wir uns sorgen, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind – bevor es zu spät ist.

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