"Humor ist Sonnenschein des Geistes"

Gerade in einer Zeit von Ernst und Leid gilt es, für den Humor und das Lachen eine Lanze zu brechen. Sie erhalten jugendliche Frische und können sogar gesund machen. Sie kosten nichts und sind vollkommen nebenwirkungsfrei – mit wenigen Ausnahmen, wie das Wesen des Humors uns erzählt.

„Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.“

Thomas Morus

„Ich sammle die dünnsten Bücher der Welt. Drei habe ich schon: ‚Italienische Heldensagen‘, ‚Die Geheimnisse der englischen Küche‘ und ‚Tausend Jahre deutscher Humor‘.“

Groucho Marx

Der legendäre Schweizer Clown Grock (1880–1959) war eine sehr hoch entwickelte Seele und brachte Erheiterung ins Leben Hunderttausender Zuschauer. Die Erklärung seines Aurabildes lesen Sie weiter unten im Text.

Haben Sie über das zweite Zitat lachen können? Nein? Dann lesen Sie es noch einmal ganz langsam durch. Es ist nämlich wirklich witzig! Also: Wenn Sie nicht mindestens schmunzeln konnten, brauchen Sie eine Heilkur in Humor, damit Ihr Leben leichter und heller wird. Vermutlich wussten Sie noch nicht, dass der Humor auch ein Wesen ist. Und nein, das ist nicht witzig gemeint: Denn genauso, wie alle anderen sichtbaren Erscheinungen auf der Welt von feinstofflichen, für uns unsichtbaren Wesen betreut und oder beseelt werden – Tiere, Bäume, Blumen, Kräuter, Gemüsepflanzen, Früchte, Gewässer, Steppen, Wüsten, Gebirge –, gibt es auch für jede Art von Gefühl Wesen, die sie beseelen. Und so gibt es tatsächlich auch ein feinstoffliches Wesen, das sich um den Humor kümmert. Der Anthroposoph Wolfgang Weirauch, sehr kenntnisreicher Herausgeber der leider eingestellten Flensburger Hefte, sprach mit allen möglichen Gefühlswesen über ihr Dasein und ihre Natur. Lesen Sie hier, was das Wesen des Humors zu all dessen Wirkungen und Schattierungen mitzuteilen hat.

„Ich bin etwas, das die Welt erträglich macht“, weiß der Humor. „Ich bin das Wesen, welches Dich lächeln lässt, wenn Du in einer schwierigen Situation bist.“ Im Übrigen seien es nicht die Menschen, die am meisten Aufheiterung vom Humor bräuchten, sondern die Engel: „Die größte Bedeutung“, sagt der Humor, „habe ich dort, wo ich die Engel vom Trauern ablenke. Sie neigen nämlich manchmal dazu, über die Menschen zu weinen.“ Und da es sehr viel mehr Engel als Menschen gibt, werde sein Humor dort häufiger benötigt als auf der Erde.

Man sollte sich keine falschen Vorstellungen über den sogenannten Himmel machen: Auch geistige Wesen mögen es zu lachen, wenn sie auch öfter lächeln würden als richtig lachen. Geistige Wesen seien aber keineswegs traurig und ernst. „Die Götter, je nach ihrer Hierarchiestufe, können sogar schallend lachen!“ Sie würden manchmal auch Späße machen; manchmal sogar mit den Menschen, was diese nicht immer ganz verstünden. „In dem Moment, in dem es die Notwendigkeit gab, dem Weinen etwas entgegenzusetzen [als die Menschen sich selbst aus dem „Paradies“ vertrieben hatten; lesen Sie dazu ZeitenSchrift Nr. 16], wurde auf Erden der Humor geboren. Das ist aber lange, lange her“, erinnert er sich. Als die einst glückselige Erde also zu einem Ort wurde, an dem es Krankheit und Tod, Not und Armut gab, wurde der Humor überlebenswichtig. Doch selbst einer harmonischen, friedlichen Welt würde eine tüchtige Dosis Humor als Würze gegen zu viel Fadheit keineswegs schaden, findet das Humorwesen.

Die Wesen des Himmels sind hierarchisch organisiert. Sie stehen dort, wo es ihrer Entwicklung und ihrer Aufgabe entspricht. Wie ein Hofnarr, der auch nicht zum höfischen Leben gehörte, befindet sich das Wesen, welches den Humor verkörpert, außerhalb all dieser Hierarchien, „damit ich allen zur Verfügung stehe, auch dem Christus selbst.“ Er ist also vollkommen ungebunden und kann für jeden da sein, egal auf welcher Stufe der Hierarchie er oder sie sich befindet. Als Energiefeld habe der Humor auch keine bestimmte Einfärbung; er sei eher transparent und alle, die ihn benutzen, geben ihm ihre eigene Farbe: beispielsweise als „schwarzen“ oder „typisch britischen“ Humor. Der Schauspieler Peter Ustinov bemerkte dazu: „Der Engländer liebt es bekanntlich, dass er über sich selbst lachen kann. Er tut das aber nur, um den andern die Freude zu nehmen, über ihn zu lachen.“

„Du bist an dem Tag erwachsen, an dem du das erste Mal über dich selbst lachst.“

Ethel Barrymore

Die medizinische Forschung hat herausgefunden, dass Lachen gerade für kranke Menschen gesund ist; dazu später noch mehr. Das Humorwesen weiß sehr gut, dass Humor Überleben schenken kann: „Er befreit. Wenn du humorvoll bist, wenn du lachst, kannst du für einige Sekunden alles abschütteln. Dadurch hat der Mensch die Möglichkeit, Luft zu bekommen und aus einer Situation oder sich selbst herauszukommen.“ Man könne es sich so vorstellen, dass der Humor in einer Art Parallelwelt lebe: Wenn alles mühsam und dunkel erscheint und auf einmal bringt uns jemand oder etwas dazu, herzlich zu lachen, „dann geht immer ein Riss auf, und man kann in meine Welt hineinschauen. Oder es springt aus meiner Welt ein Funke heraus und setzt sich zu Dir und macht Dich fröhlich oder lässt Dich die Lächerlichkeit einer bestimmten Situation erkennen. Man kann dadurch auch weise werden. Zu Weisheit habe ich ein tolles Verhältnis. Die Weisheit haben die Engel erstellt, sie haben sie gestaltet.“ Andere durch Witze, Ulk oder Satire zum Lachen bringen zu können sei eine besondere Gabe, die man sich aber durchaus „erarbeiten“ könne.

„Wenn du humorvoll bist, wirkt das auf andere im ersten Ansatz erst einmal entspannend, befreiend, situationsauflösend, Ausblicke auf irgendetwas ganz anderes eröffnend.“ In Anlehnung an ein Sprichwort könnte man sagen: Böse Menschen haben keine Witze und sie mögen auch das Lachen nicht.

Die Heiterkeit jedoch ist stark mit dem Licht des Christus verknüpft. Ohne innere Liebe also selten Heiterkeit! Ein wunderbares Beispiel eines heiteren Menschen war der legendäre Schweizer Clown Grock (1880– 1959), der „sogar mehrfacher Doktor war. Er fasste seine Arbeit als Dienst am Menschen auf und bemühte sich, ihnen zu unbeschwerter Fröhlichkeit zu verhelfen“, schreibt Gisela Weigel im Buch Die entschleierten Gedanken. Auf einer Farbtafel hat ihr Partner Franz Wenzel festgehalten, wie sein hellsichtiger Freund Erhard Bäzner die Aura dieses begnadeten Heiterkeitsverbreiters wahrnahm:

„Seine Gestalt ist ganz umgeben von den Rosatönungen der Liebe. Links von Grock sieht man einen auf einer Blume stehenden Gnom, also einen echten Naturgeist, keine Gedankenform. Er arbeitet mit dem Clown zusammen als Helfer. Der Gnom hat eine strahlend helle Kopf-Aura; über ihm leuchtet ein Stern, was bei hoch entwickelten Naturgeistern häufig ist. Links unten ist ein Männlein, das einen Purzelbaum schlägt. Dies ist nun die Form eines übermütig-humorvollen Gedankens, kein Naturgeist. Rechts im Bild der Kopf eines vergnügt dreinschauenden Esels, der Grock die Hand leckt. Der Esel gilt als Symbol der menschlichen Leibesnatur, die im Verlaufe ihrer Entwicklung ihr hellsichtiges Urwissen verlor, dafür aber intellektuellen Verstand gewann. Nun muss sie neue Weisheit dazugewinnen, um die verlorene Harmonie wiederherzustellen.

Grock bietet seinem Publikum die geistige Speise seines spritzig-sprühenden Gedankenfeuers an. Da mag ihm unser ‚Bruder Esel‘, unsere irdische Natur, freilich gern die Hand lecken bei solchem Zuckerbrot! Unser oft so störrischer, lastentragender grauer Esel ist in dieser Gedankenform schon ganz hell und fröhlich geworden.

Grock hat eine sehr schöne Kopf-Aura. Über ihm leuchtet ein strahlender Stern. Von diesem sprühen kurze rosa und goldgelbe Strahlen ab, sich ständig von innen her erneuernd. Darin wird Grocks sprühender Geist sichtbar, trotz Witz und Stimmungsmache immer geleitet von Erkenntnis und Liebe. Seine hohen Verstandeskräfte zeigen sich in dem hellen Grün zu beiden Seiten. Die Spitze des Sterns über seinem Kopf ist umgeben von dem lichten Grün der inspirierten, vom Göttlichen durchdrungenen Intelligenz, Gott und Seinen Geschöpfen dienend. Diese rechts beginnende Strahlung schwingt nach links aus, ihr gegenüber, die gleiche Form bildend eine Strahlung im Rosa der Liebe. Zusammen ergeben sie einen Kreis, wodurch der Eindruck einer Lichtkugel entsteht, Symbol der Vollendung.“

Das Humorwesen empfindet völlig humorfreie Menschen als „unerträglich“. Ohne Weisheit, weiß er, ist schöpferischer Humor nicht möglich, und Weisheit entsteht oft durch Leid. „Erst dann wirst Du Dich so öffnen, dass Du dem Humor zugänglich bist. Wenn dann eine gewisse Koppelung zwischen Humor und Weisheitsfähigkeit des Menschen entsteht, dann kannst Du Dir sicherlich vorstellen, dass die weiseren Wesen – das sind die Engel – einen stärkeren Zugang zum Humor haben. Und die darüberstehenden geistigen Wesenheiten haben sogar eine noch größere Zugriffsmöglichkeit auf die Welt des Humors.“