Schlaf: Die Reisen der Nacht

Was tun wir eigentlich, während unser Körper schlafend im Bett liegt? Warum fallen wir einmal in traumlosen Tiefschlaf und schrecken ein anderes Mal schweißgebadet hoch? Lesen Sie hier, dass Schlaf nicht gleich Schlaf ist. Und wie Sie die Nacht weise zu Ihrer Entwicklung nutzen!

SchlafVielleicht denken Sie, Sie hätten alles im Griff. Wüssten, wo’s langgeht. Würden sich nicht so leicht manipulieren lassen. Und dann gehen Sie zu Bett. Verbringen sieben oder acht Stunden in völliger Bewusstlosigkeit. Fühlen sich morgens mal erfrischt, mal zerschlagen, mal voller neuer Ideen und dann wieder zu Tode verzagt. Was zeigt, dass Sie das Drittel Leben, das Sie im Schnitt verschlafen, überhaupt nicht im Griff haben! Prentice Mulford, ein amerikanischer Philosoph, der im 19. Jahrhundert lebte, ging so weit zu sagen, dass wir „zwei getrennte Existenzen“ leben, „die einander wechselseitig auslöschen. Wir sind im Lauf von vierundzwanzig Stunden zwei getrennte Wesen, die fast nichts von einander wissen. Wir leben täglich in zwei räumlich nahen Welten, getrennt durch einen Abgrund von Bewusstlosigkeit.“

Was treiben Sie des Nachts und was treibt Sie um – und wenn ja, wohin? In welchen Regionen des Raums lümmeln Sie herum? Keine Ahnung, sagen Sie nun. Das ist zwar normal, sollte uns aber alles andere als egal sein. Denn natürlich brauchen wir den Schlaf als Lebensnotwendigkeit für unseren physischen Körper. Gerade so sehr aber braucht ihn unsere Seele.

Beginnen wir mal mit dem, was wir begrapschen können: dem Taucheranzug, in dem wir tagsüber stecken – auch Körper genannt. Dem muten wir täglich soviel Unsinn zu – von dummen und destruktiven Gedanken und Gefühlen über Stress und Hetze bis zu Burger und Döner, dass er nur überlebt, wenn sein Bewohner mal für ein paar Stunden stillgelegt wird. Da kann dann der Körper, bzw. das Wesen, das ihn lenkt (wir nennen es Körperelementarwesen)1 so schalten und walten, dass Mensch einen weiteren Erdentag in bestmöglicher Gesundheit überlebt. Auch die Forschung hat herausgefunden, dass während der Nacht Stoffwechsel und Immunsystem wieder auf Vordermann gebracht werden – und was geschieht, wenn das nicht geschieht: „Schläft jemand schlecht, gerät eine Vielzahl physiologischer Prozesse durcheinander. Deshalb neigen Menschen mit chronischen Schlafproblemen zu Übergewicht und Stimmungsschwankungen; sie sind anfälliger für Infekte und haben ein erhöhtes Risiko, chronisch zu erkranken“, berichtet der Spiegel in seiner Ausgabe 44/2011. Was der deutsche Schlafforscher Jürgen Zulley so zusammenfasst: „Zu wenig Schlaf macht dick, dumm und krank.“ Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass das Gehirn, um weiterhin gut funktionieren zu können, auch einige Stunden in der Nacht vor dem menschlichen Gedankenchaos geschützt werden muss: „Im Schlaf werden Erinnerungen, Gedanken und Gefühle geordnet; so wird das Bewusstsein für den Wachzustand vorbereitet“, berichtet der Spiegel. Im Schlaf, so der Neurowissenschaftler Giulio Tononi von der University of Wisconsinin Madison, würden die „synaptischen Verbindungen wieder auf ein vernünftiges Maß“ reduziert. Sprich, das, was nicht nötig ist, was also durch menschliche Überreizung entstand, wird wieder entsorgt.

Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.

Arthur Schopenhauer

 So weit die Forschung. In den Flensburger Heften2 äußert sich Kordon darüber, was mit dem Körper des Nachts geschieht. Kordon ist ein Wesen, das viele Körperelementarwesen betreut, weshalb er „Körperelementargeisthirte“ genannt wird. Sprich, er kümmert sich um die Wesen, die unseren physischen Körper am Funktionieren halten, berät sie, tröstet sie, wenn sie ob der Verhaltensweisen ihres Bewohners manchmal zu verzweifeln drohen. In der Nacht, so Kordon, „arbeiten meine Körperelementargeister übrigens ganz ungestört unter der Führung hoher Hierarchien, aber ohne den schädlichen Einfluss des Astralleibs [der Gefühlsnatur des Menschen, die Red.] und des Ich. Deswegen regeneriert man nachts so gut, weil ihr dann nicht mit eurem Astral- und Ich-Bewusstsein dazwischenpfuscht.“ Befragt, was für Wesen denn da mithülfen, antwortet er: „Das sind Mitglieder der ersten Hierarchie, also ganz hohe Engelwesenheiten. Sie kommen nachts herein, um den Zerfall des physischen Leibes und der Ätherkräfte zu verhindern, um das Kräfteverhältnis zu harmonisieren und um die Zerstörungen des Tages zu regenerieren. Sie durchdringen bis in das physische Atom hinein die Materie mit ihren Willenskräften. Es braucht immer zwei verschiedene Willenskräfte, denn sonst kann Materie nicht sein. Immer dann, wenn sich zwei Willenskräfte aus den höheren Hierarchien kreuzen, entsteht Materie. Für den Menschen machen das diese höheren Hierarchien mit einem neuen, gesundenden Impuls unter Führung des Heilenden Geistes. Und meine Jungs, die Körperelementargeister, putzen drumherum. Wir sind die Diener dieser höheren Hierarchien und das sind wir gern!“

Kordon sagt, dass in der Nacht das Ich beim Einschlafen durch die Füße hinaus und morgens durch den Kopf wieder in den Körper hineinschlüpfe. Er führt an, dass um die Mitternachtsstunde herum eine besondere Reinigung des Astralkörpers (des Gefühlskörpers) stattfinde, was der Grund dafür sei, dass „der Schlaf für euch Menschen um Mitternacht herum so viel erholsamer als zu anderer Zeit“ ist. Während der Tiefschlafphase finde dann eine Art Umstülpung von „Astralleib und Ich im Zusammenhang mit dem physischen Leib und dem Ätherleib“ statt. Diese bringt eine Art Tiefenerholung hervor.

Chemische Schlafmittel mögen einen zwar in die Bewusstlosigkeit sinken lassen, verhindern aber diese Tiefschlafphasen. Sie wirken zwar auf die Nervenbahnen und die Synapsenschaltung – also auf die Übermittlung innerhalb des Nervensystems – ein, indem bestimmte Prozesse der Nervenübermittlung unterbrochen werden, damit das Bewusstsein die Möglichkeit zur Ruhe erhält. Allerdings ist es nicht wirklicher Schlaf, der dann eintritt – und meist ist das Bewusstsein am Tag darauf getrübt und nicht so funktionsfähig und klar wie es sein sollte.

Die „höheren Hierarchien“, wie Kordon sie nennt, würden sich also um die Regeneration des schlafend darniederliegenden Körpers kümmern: „Gerade auch bei kurz schlafenden Menschen haben diese höheren Hierarchien sehr viel zu tun. Wichtig ist auch, dass die Physis an den richtigen Zeitpunkt angepasst wird. Diese höheren Hierarchien leiten das Altern – oder bei Kindern das Wachsen. Für diese Prozesse initiieren sie die Ätherkräfte im Menschen. So weit seid ihr Menschen noch nicht, dass ihr das mit eurem Bewusstsein regeln könnt. Auch graue Haare sind eine Wirkung der oberen Hierarchien. Wenn man also graue Haare bekommt, passt man das Äußere den inneren Zuständen an.“ Befragt, was genau darunter zu verstehen sei, antwortet Kordon: „Graue bzw. weiße Haare zeigen an, dass man mit dem Kopfbereich so gearbeitet hat, dass die ersten Anzeichen des weißen Gewandes zu sehen sind. Es ist also Weisheit entstanden.“

Der Schlaf ist ein kurzer Tod, der Tod ein langer Schlaf.

Plato

So viel zum physischen Aspekt des Schlafens. Doch wohin begibt sich das Ich-Bewusstsein des Menschen während der Nachtruhe eigentlich? Die Wissenschaft tappt diesbezüglich im Dunkeln. Die Erleuchteten der Geisteswissenschaft wissen es dafür umso besser. Im zweitschlechtesten Fall bleibt der wirkliche Mensch – das Geistwesen, das denkt, fühlt, spricht, handelt, und das nur der Bewohner des physischen Körpers ist – dort, wo die Unwissenden ihn vermuten: im Bett. Sehr materialistisch eingestellte Menschen, die sich in keiner Weise um den geistigen Aspekt ihres Seins kümmern, bleiben während der Nacht oft an ihren Körper gebunden und drehen sich die ganze Nacht um ihn herum. Es ist ein bleierner Schlaf, der sie niederdrückt, durchzogen von bedrückenden Träumen. So offenbart es der bulgarische Weise Omraam Michael Aivanov im Buch Einblick in die unsichtbare Welt3 . „Ja, es gibt verschiedene Arten von Schlaf“, erläutert er. „Wüssten die meisten Menschen, welche Regionen der psychischen Ebene sie in ihrem Schlaf besuchen, dann wären sie entsetzt. Sie waten herum im Sumpf ihrer schlechten Gewohnheiten und groben Begierden.“

In der Nacht, wenn der Mensch in die süße Bewusstlosigkeit des Schlafes sinkt, löst sich sein geistiger Leib vom physischen. Er bleibt aber mit dem fleischlichen Körper durch einen Energiestrahl – Silberschnur genannt – verbunden. Diese Silberschnur stellt sicher, dass er selbst aus den fernsten Winkeln des Universums in Sekundenschnelle wieder zu seinem Körper zurückzukehren vermag. Die Intaktheit dieser Silberschnur garantiert auch, dass der Schlaf – auch der „kleine Tod“ genannt – nicht unversehens zum großen, endgültigen wird. Der tritt erst dann ein, wenn diese Silberschnur zerschnitten wird, der physische Körper daraufhin seine Funktionen einstellt, während das wirkliche Ich, der geistige Körper des Menschen, durch den Lichttunnel bis zum Antritt des nächsten Lebens in die höheren (oder manchmal auch tieferen) Reiche zurückkehrt.

Wie erwähnt bleiben die meisten Menschen, die sich ganz dem Alltäglichen verschrieben haben und blind und taub für höhere Schwingungen sind, „wie gelähmt und gefesselt neben ihrem Körper.“ Ganz anders der Mensch, der sich auch tagsüber innerlich „himmelwärts“ reckt: „Vermag eure Seele im Schlaf aus dem Körper auszutreten, so verhält sie sich nicht passiv, sondern reist herum, betrachtet die Unendlichkeit, kommuniziert mit den himmlischen Geistern, wird durch Erkenntnis der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit gestärkt. Wenn sie zurückkehrt, bringt sie all diese Offenbarungen als Erinnerung mit und versucht, sie dem Gehirn weiterzugeben“, so Aivanov. „Diese Erinnerung – eben das sind die Träume. Aus diesem Grunde sollte man sich sofort an seine Träume gleich beim Erwachen zu erinnern versuchen, denn in jenem Moment schweben die bedeutsamsten Bilder noch im Gehirn. Manchmal tauchen die Träume im Laufe des Tages im Gedächtnis wieder auf; es ist jedoch besser, sich ihrer gleich beim Aufwachen zu erinnern.“

Quellenangaben