"Nur Leute, die nie dabei waren, wenn eine Mißgeburt ins Dasein trat, nie ihr Wimmern hörten, nie Zeugen des Entsetzens der armen Mutter waren, Leute, die kein Herz haben, vermögen den Wahnsinn der Atomspaltung zu befürworten." - Albert Schweitzer
Doch es war zu spät. Der Geist war aus der Flasche gelassen und ließ sich nicht mehr hineinzwängen. Zu früh hatten die Zauberlehrlinge mit Energien gespielt, deren Kraft und Wesen sie nicht kannten. Wie sollten sie auch?
Ein weiser Staatsmann sagte einmal: "Wenn wir nur wüßten, was unserer Welt Probleme schafft, könnten wir sie, vielleicht, beheben. Das Dilemma ist, daß wir es nicht wissen." Das ist wahr. Wir wissen es (oft) nicht. So schrieb Walter Russell 1957 im Vorwort zu seinem Buch ‚Atomic Suicide?' (‚Atomarer Selbstmord?'): "Wir sind noch nicht genügend als geistige Wesen entwickelt, um die Tatsache zu erkennen, daß die Ursache aller Probleme in der Welt allein darin zu suchen ist, daß wir noch immer in den Kinderschuhen stecken und nicht wissen, wie wir ein sicheres Fundament für unser Überleben bauen können."
Wenn nun also die Väter der Bombe durch ihr Nichtwissen allenfalls entschuldigt werden konnten, so gilt dies bestimmt nicht mehr für unsere Tage. Zu oft mußten wir am eigenen Leib erfahren, wie absolut tödlich die Atomspaltung ist; daß wir ihren Preis niemals werden bezahlen können – und dabei wurde uns die vollständige Rechnung der Spätfolgen noch nicht einmal präsentiert. Wer heute noch die Atomspaltung befürwortet – auch die sogenannt ‚zivile' Nutzung in Kraftwerken – muss des bewußten Verbrechens an der ganzen Menschheit angeklagt werden. Das gilt besonders für die Wissenschaft, aber auch für die Politik. Daß die tödlichen Auswirkungen der Radioaktivität auf die Biosphäre schon seit über dreissig Jahren wissenschaftlich erkannt sind, man aber dennoch unverfroren den einmal eingeschlagenen atomaren Kurs weiterverfolgte, ist ein Frevel ohnegleichen. Daß man heute gar, unter dem Eindruck des Treibhauseffektes, von offizieller Seite noch mehr Kernkraftwerke verlangt, kommt einer Gotteslästerung gleich.
Wir werden später sehen, daß eine solche Diskussion hinfällig wird, hat man erst die wahre Natur der Radioaktivität erkannt. Man hackt sich ja auch nicht den ganzen Arm ab, wenn man einen Dorn aus seinem Daumen entfernen will. Dennoch soll kurz auf die oft gehörte Behauptung eingegangen werden, mit ausgebauter Atomkraft könne man den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) reduzieren. Der amerikanische Mathematiker und Energieberater Bill Keepin hat diese Behauptung der Atomlobby eindeutig widerlegt: Um die Kohle bis zum Jahr 2025 vollständig zu ersetzen, müßten 5000 neue Atomreaktoren gebaut werden (heute laufen weltweit 428). Ab heute müßte also alle zweieinhalb Tage ein Reaktor in Betrieb genommen werden. Das würde Kosten von 500 Milliarden Dollar pro Jahr verursachen, die Hälfte davon in der Dritten Welt! Ganz abgesehen vom enormen Gefahrenpotential und der ungelösten Frage der Endlagerung ist ein solches Vorhaben finanziell nicht realisierbar.
Selbst wenn es das wäre, müssen schnell alternative Energiequellen gefunden werden; der Bau eines Atomkraftwerks dauert jedoch Jahrzehnte. Zudem würde das alles keinen Einfluß auf die CO2-Emissionen haben, denn in dieser Rechnung wurde nur die Kohle berücksichtigt. Allein die Zunahme des Verbrauchs an Öl und Erdgas würde die CO2-Mengen auf dem gegenwärtigen Stand halten oder gar erhöhen. Das Klimaproblem kann durch Atomenergie also nicht gelöst werden.
Doch was genau ist nun Radioaktivität? Auf die Erklärung des Zerfallsprozesses in Alpha-, Beta-, und Gammastrahlen und anderer Kernbruchstücke wird hier nicht eingegangen. Wir beschränken uns auf das Wesen, die ‚Aufgabe' der natürlichen Radioaktivität. Hätte die Wissenschaft diese fundamentale Erkenntnis besessen, wäre sie niemals auf den Irrwitz verfallen, Atome spalten zu wollen. Sinn und Zweck der Radioaktivität sollen anhand der Lehren von Dr. Walter Russell erklärt werden, dem amerikanischen Universalgelehrten und Gründer der University of Science and Philosophy in Virginia. Selbstverständlich sind die Erkenntnisse Russells, der von Männern wie Walt Whitman, Ralph Waldo Emerson oder Mark Twain als ‚Leonardo da Vinci des 20. Jahrhunderts' bezeichnet wurde, noch nicht offiziell von der Wissenschaft anerkannt worden. Hätte sie es getan und danach gehandelt, sähe die Welt heute anders aus.
Wie auch Victor Schauberger, lehrte Walter Russell, daß alles im Universum aus zwei gegenläufigen Wirbeln bestehe und daß allem nur eine Kraft zugrunde liege, nämlich die elektromagnetische. Diese zwei gegensätzlichen Prinzipien sind altbekannt: Anziehung und Abstoßung, Involution und Evolution, zentripetal und zentrifugal, weiblich und männlich, Yin und Yang. Auf diesem Prinzip basiert auch Russells periodisches System der chemischen Elemente.
"Strahlung ist das natürliche Prinzip des Todes. Jedes Ding in der Natur stirbt normalerweise durch das langsame Abstrahlen seiner innewohnenden Wärme. Radioaktivität ist das explosiv schnelle Todesprinzip. Radioaktivität ist des Menschen Entdeckung, wie die menschliche Rasse schnell aussterben kann." (Russell)
Dieses Abstrahlen geschieht ständig. So, wie im menschlichen Körper jede Sekunde Zellen absterben und neue geschaffen werden, könnte man dies mit den Vorgängen in einer Autobatterie erklären: Obwohl sie bei laufendem Motor Energie verbraucht, wird sie gleichzeitig in viel größerem Masse aufgeladen. Erst, wenn die Batterie sich schneller entlädt, als sie Energie aufnehmen kann, tritt der ‚Zerfall' ein. Beim Menschen spricht man vom Altern.
‚Sterben' heißt nach Russell also, daß man die eigene Wärmeenergie abstrahlt. Kernenergie setzt nun so viel Hitze frei, daß dies kein lebendiges System verkraften kann. Dabei ist natürliche Radioaktivität überhaupt erst die Voraussetzung, daß Leben entstehen kann. Radioaktive Metalle sind zwar ‚sterbende Körper' (weshalb sehen wir später), doch in ihrem natürlichen Umfeld sind sie unerläßlich: Die Natur hat diese strahlenden Metalle tief in die Erde eingebettet, sicher umhüllt von Gestein. Und da sollten wir diese Metalle auch lassen.
Durch die Energie, die sie abstrahlen, wandeln sie die Gesteine zu Wasser und Humus um. So sagt Russell denn auch, Wasser und Humus, der Nährstoff allen Lebens, sei nichts anderes als zerfallenes Gestein. Radioaktive Metalle erzeugen also durch ihr Sterben neues Leben. Auch das ist ein Naturgesetz: Jeder lebende Körper, der stirbt und zur Erde zurückkehrt, erfüllt diese mit neuem Leben.
Es ist das ewige Wechselspiel zwischen Leben und Tod, die erst gemeinsam das wirkliche Sein ausmachen. Aus diesem Grunde wäre es besser, man würde anstelle des Begriffs ‚Tod' das Wort ‚Transformation' benutzen. Denn im Universum stirbt nichts, das danach energetisch nicht mehr vorhanden wäre; es wird bloß umgewandelt, erscheint in immer neuen Kleidern und Formen. Ist es nicht auch so mit dem Rad der Wiedergeburt? Wir ‚sterben', um irgendwann in einem neuen Körper wiederzukommen. Selbst die christliche Kirche weiß darum, wenn sie lehrt, der alte Mensch müsse zuerst metaphysisch sterben, um in Christo wiedergeboren zu werden. Geburt und Tod sind untrennbar miteinander verwoben; ohne das eine kann es das andere nicht geben. Sie sind die beiden gegenläufigen Energiewirbel des Universums.
Dieses Spiel von Leben und Sterben kann jedoch sehr schnell zu einer tödlichen Gefahr werden, wenn man zu stark in das Gefüge der Natur eingreift; besonders dann, wenn es sich dabei um ein so hochentwickeltes und kraftvolles Element wie beispielsweise Uran handelt. Denn die Energie, die während Jahrtausenden Gestein in Wasser und Erde umzuwandeln vermag, wirkt absolut tödlich, wenn wir sie aus ihrer natürlich geschützten Umgebung an die Oberfläche zerren.
Radioaktivität strahlt mehr Hitze aus, als unsere Zellen ertragen können. Sie verändert unseren Metabolismus, bis die Körperzellen sich über ein Normalmaß ausdehnen und durch die aufgenommene Hitze platzen. Am schockierendsten erkannte man das bei den Opfern von Hiroshima und Nagasaki: Viele Menschen wurden in Sekundenbruchteilen verdampft, so daß man nach der Explosion nur noch geschwärzte Schatten ihrer Körper an Wänden und Böden fand. Die Hitze war so groß, daß sie augenblicklich explodierten. Andere Opfer erlitten schwerste Verbrennungen, hervorgerufen durch nicht spürbare Strahlung.Walter Russell lehrte, daß alles Leben durch Kompression hervorgerufen wird, während der Tod durch Expansion eintrete. Daher brauche es Energie, um Leben zu schaffen (sie muß eingespeichert werden), der Tod jedoch könne ganz ohne Anstrengung erfolgen, genauso, wie bei einem Ballon die Luft von selbst entweicht. So habe alle Materie den latenten Wunsch, aus ihrem ‚Gefängnis' auszubrechen und in die Formlosigkeit zu entweichen. Die Kernspaltung verstärke enorm die Schwierigkeit zu leben, weil sie alle Dinge darin bestärke, sich zu stark auszudehnen und damit zu sterben.
Einfach ausgedrückt: Alle lebenden Körper ziehen sich zusammen (komprimieren), alle sterbenden Körper dehnen sich aus (expandieren).
Selbst ein verrottender Baum dehnt sich aus und zerfällt; auch wenn das so langsam geschieht, daß wir nicht von einer ‚Explosion' sprechen.
Diesen Rhythmus von Kompression und Expansion legte Russell auch seinem Periodensystem zugrunde. Er vergleicht die Materie mit einer neunsaitigen Harfe, worauf die chemischen Elemente in neun Oktaven angeordnet sind (vgl. Illustration "Periodensystem"). Auf jeder Oktave sei die ‚Saite' gleichsam stärker gespannt, hätten die Atome mehr Energie aufgenommen:
In einem nach innen gerichteten Evolutionswirbel wird zuerst Energie in die Atome eingespeichert, wobei sich diese von Oktave zu Oktave potenziert; die Atome werden immer mehr zusammengepreßt. Dieses Energiepotential baut sich auf bis zum Kohlenstoff, der mit seiner kubischen Form das dichteste Kristallgitter und deshalb auch den härtesten Stoff, den Diamanten, hervorbringt.Danach dreht sich der Evolutionswirbel um, richtet sich nach außen und beginnt erneut Energie aufzubauen. Diesmal jedoch hat sie den Drang, sich auszudehnen. Dieser Drang nimmt zu, bis schließlich die radioaktiven Elemente geschaffen werden, die einen ebenso starken Hang zur Ausdehnung haben, wie der Kohlenstoff seine Struktur zusammenhalten will.
Nach dem Kohlenstoff werden die Atome immer mehr zentrifugale Energie aufnehmen, um schließlich wieder in die unsichtbare Quelle einzugehen: Was gegeben wurde, muss im gleichen Maß wieder zurückgegeben werden, damit der ausgeglichene Rhythmus des Universums nicht gestört wird.
Alle Metalle, die in ihrer Evolution nach dem Kohlenstoff kommen, nennt Russell ‚sterbende Elemente', da in ihnen der Drang zur Ausdehnung beständig zunimmt. Deshalb kommen sie in organischen Körpern äußerst selten vor, und wenn, dann nur gebunden als Salze. In reiner Form sind sie tödlich. Ein Beispiel: Natrium und Chlor töten uns sofort, als Kochsalz gebunden sind sie überlebenswichtig.
Allein jene Stoffe in unmittelbarer Nähe zum Kohlenstoff (in Russells Periodensystem) sind für das organische Leben verträglich: Wasserstoff und Sauerstoff, Silizium und Stickstoff. Zusammen mit dem Kohlenstoff bilden sie 98,5 Prozent unserer Körper.
Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium sind laut Russell bereits sterbende Elemente, da sie in ihrer reinen Form Sauerstoff zerstören können, indem sie diesem soviel Energie zuführen, daß er sich zu stark ausdehnt und verbrennt. Eine plötzliche Ausdehnung erzeugt eine Flamme und große Hitze, denn sie ist nichts anderes als ein elektrischer Kurzschluß. Atomspaltung läßt die Materie sofort explodieren, statt über lange Zeiträume zerfallen. Das Explosionsprinzip ist widernatürlich und zutiefst destruktiv.
Die radioaktiven Elemente sind die stärksten ‚Killer' im Universum, weil sie am meisten zentrifugale Energie in sich gespeichert haben. Läßt man sie unter der Erde, dann geben diese hochentwickelten Elemente ihre Lebensenergie freiwillig und wohl dosiert ins Gestein ab (die Halbwertszeit von Plutonium beträgt 24'000 Jahre) und spalten es auf, um die Voraussetzung für Leben zu schaffen. Sie lassen das Leben gleichsam an ihrem erworbenen Bewusstsein (an ihrer Energie) teilhaben; denn daß Atome ein Bewußtsein haben, werden wir später aufzeigen.
Durch die Kernspaltung zwingt der Mensch in seiner Ignoranz nun beispielsweise das Plutonium, seine gesamte Energie in einem Sekundenbruchteil abzugeben, wo es unter natürlichen Bedingungen 200'000 Jahre dafür braucht! Daß eine solch ungeheure energetische Explosion alles organische Leben töten muß, leuchtet ein.
Zum Vergleich: Ein Gramm Kohle liefert beim Verbrennen eine Wärmeenergie von acht Kalorien. Ein Gramm Radium erzeugt beim Zerfall drei Millionen Kalorien. Da erstaunt es auch nicht mehr, weshalb die New York Times über den Blitz der ersten gezündeten Atombombe schrieb, er sei "heller als hundert Sonnen."
Hinzu kommt, daß die Natur die natürlichen hochradioaktiven Stoffe in winzigsten Mengen hervorbrachte. Vor der Einführung der Kernspaltung gab es auf dem ganzen Globus nicht mehr als schätzungsweise 50 Kilogramm Plutonium, sicher verwahrt in der Erdkruste. Bis heute haben die Kernkraftwerke 1'200 Tonnen Plutonium gebrütet, also 24'000mal mehr, als die Natur vorgesehen hatte! Und es wird immer mehr. Diese Zeitbombe wird in großen Mengen an der Oberfläche gehortet; ein Stoff, der alles organische Leben auf dem Planeten auslöschen könnte.
Dabei weiß die Wissenschaft schon lange um die Gefährlichkeit der Atomspaltung. Schon Mitte der 50er Jahre publizierte die amerikanische National Academy of Sciences ein Papier von 145 führenden Wissenschaftlern, worin wörtlich stand: "…Jede Strahlung, die Reproduktionszellen trifft, verursacht Mutationen, die an die nachfolgenden Generationen weitervererbt werden. Menschliche Genmutationen, die sichtbare Folgen tragen, werden in jedem Fall für schädlich gehalten."
"Es gibt keine Minimaldosis an Strahlung, die zuerst absorbiert werden muss, bevor Mutationen auftreten können. Jede Dosis, egal wie gering, wird Mutationen hervorrufen. Je mehr Strahlung, desto mehr Mutationen." Dennoch behaupten Atomkraftbetreiber noch heute, dreissig Jahre später, es könne kein relevanter Zusammenhang zwischen erhöhten Krebsraten um Kernkraftwerke und deren Reaktoren hergestellt werden. Dennoch gibt die internationale Atombehörde weiterhin sogenannte ‚Grenzwerte' heraus, deren Einhaltung vor Schäden schützen soll.
Walter Russell schrieb schon vor vier Jahrzehnten, die erhöhte künstliche Radioaktivität werde unter der Bevölkerung vor allem zu genetischen Schäden, Mißbildungen und Leukämie führen. Heute wissen wir, wie recht er hatte.
Zudem hatte Russell die Befürchtung, daß die Kernspaltung Hunderte von Millionen Menschen unfruchtbar werden lassen könnte. Bereits heute ist jeder zehnte Mann um dreissig impotent und 15 Prozent aller Paare, die Kinder möchten, können keine bekommen. Zudem hat sich die Konzentration der Spermien in der männlichen Samenflüssigkeit in den letzten 50 Jahren halbiert.
Auch Lambarene-Arzt Albert Schweitzer verurteilte die Atomspaltung. Am 23. April 1957 ließ der 82jährige vom Norwegischen Nobelpreiskomitee einen Brief verlesen, worin er die Öffentlichkeit aufforderte, einen sofortigen Stop der Atomtests zu verlangen. Seine Rede, die er aus Schwäche nicht selber halten konnte, wurde in der ganzen Welt ausgestrahlt. Darin betonte er, daß man in den dreieinhalb Jahren, die seit der Zündung der ersten Wasserstoffbombe vergangen seien (1. März 1954), genügend Informationen gesammelt habe, die beweisen würden, welche Gefahr radioaktive Strahlung darstelle. Sein Ziel sei es, die Öffentlichkeit wachzurütteln, bevor es zu spät sei. Er warnte, die Menschheit würde auf eine Katastrophe hinsteuern, wenn die Atomtests fortgesetzt würden. Diese Katastrophe müsse unter allen Umständen aufgehalten werden. "Wir können gar nicht anders handeln, weil wir die Verantwortung für die Konsequenzen nicht tragen können; unsere Nachkommen sind bedroht von der größten und schrecklichsten Gefahr." Schweitzer betonte, daß die Unterschätzung der Atomspaltung eine Torheit sei "wofür die Menschheit einen schrecklichen Preis zu zahlen hat." Er schloß seinen Appell mit den Worten: "Das Ende weiterer Atombombentests wäre wie die ersten Sonnenstrahlen der Hoffnung, nach denen sich eine leidende Menschheit sehnt."
Schon im Juli 1956 warnte Dr. Ralph Lapp, ein führender US-Wissenschaftler, die Welt könnte bereits die Sicherheitsgrenze überschritten haben, was die Wasserstoffbombentests betreffe. Er befürchtete, daß die Atmosphäre durch die in den Jahren '50 bis '55 gemachten Tests so stark mit Radioaktivität verstrahlt sei, daß die Gesundheit der Bevölkerung weltweit beeinträchtigt werden könnte.
Dem entgegnete man von offizieller Stelle, man könne die Tests getrost noch um das Dreissigfache erhöhen, ohne der Welt dadurch zu schaden. Dabei stand am 10. September 1956 in der Washington Daily News: "Wir atmen hier Atomluft ein. Die Luft über Washington war seit 1951 während über 70 Prozent der Zeit radioaktiv. 1953 konnten die Washingtoner während nur 60 Tagen unverstrahlte Luft atmen."
Im Januar 1957 titelte das McCalls Magazine in großen Lettern: "Radioaktivität vergiftet unsere Kinder". Wohlgemerkt, diese Aussagen stammen alle aus den 50er Jahren; aus einer Zeit also, da erst vergleichsweise wenige Atombomben gezündet worden waren.
Doch die Mächtigen dieser Welt kümmerte das wenig. Sie testeten munter weiter, berauscht von der Vorstellung atomarer Zerstörungswut, die sie per Knopfdruck entfesseln können. Über 2060 Atomtests haben die Erde erschüttert (die Hälfte geht allein auf das Konto der Amerikaner) und ein Ende ist noch nicht abzusehen, da sich China beispielsweise nicht an das Atomtest-Moratorium hält. Seit Kriegsende ist also alle neun Tage ein Atombombe explodiert.
Die stärkste je gezündete (Test-) Atombombe hatte eine Zerstörungskraft von über 50 Megatonnen. Sie war 3'125mal stärker als jene Bombe, die auf Hiroshima fiel! Eine Megatonne entspricht der Sprengkraft von einer Milliarde Kilogramm TNT. Ein schwaches Bild von der Größenordnung mag der Hinweis vermitteln, daß ein Güterzug, beladen mit einer Milliarde Kilogramm TNT von Hamburg bis Frankfurt am Main reichen würde – jeder Waggon dicht mit Sprengstoff beladen.
Drei Megatonnen entsprechen der Sprengkraft aller im Zweiten Weltkrieg eingesetzten Waffen. Allein zu Testzwecken zündete man also eine Bombe, die sechzehnmal zerstörerischer war als der gesamte letzte Weltkrieg. Dies zeigt deutlich den irrwitzigen Größenwahn jener verantwortlichen Atomgeneräle und -wissenschaftler. Nicht von ungefähr schrieb Hans Lechleitner im ‚Spiegel': "Offenbar verändert der Umgang mit der Grundenergie des Universums die menschlichen Denkstrukturen, die Einstellung zum Leben sowie die Beziehung zur Erde – und macht psychisch krank."
Ja, im Angesicht der Atomkraft verliert das menschliche Leben rapide an Wert. Auch jenes des eigenen Volkes. Erst 1994 wurde bekannt, in welchem Ausmaß in den USA bis in die 70er Jahre hinein mit Menschen experimentiert wurde. So ließ die Atomenergiekomission radioaktives Material über bewohnten Gebieten von New Mexico, Utah und Tennessee abwerfen, um die Verbreitung von Strahlen und deren Wirkung auf die Bevölkerung zu messen. Als ob Hiroshima und Nagasaki dazu nicht gereicht hätten. Von 1960 bis 1972 setzten Atomforscher 82 ‚unheilbare Krebspatienten' einer bis zu zehnfachen Strahlenüberdosis aus. 61 dieser Patienten waren mittellose Schwarze. 25 Testpersonen starben innerhalb von 25 Tagen. Mehr als 9'000 Menschen wurden in den USA zu ahnungslosen Opfern von 154 Strahlenexperimenten. In 18 Fällen verabreichten die Ärzte sogar Plutoniumspritzen. Ganz zu schweigen von den Tausenden von Soldaten, die an den ersten Atomtests ungeschützt teilnehmen ‚durften' und deren jahrelanges Sterben danach wissenschaftlich akribisch mitverfolgt wurde.
Stalin ließ im September 1954 im südlichen Ural eine Atombombe zünden und schickte nach der Detonation 45'000 Soldaten aufs Testgelände, um die Kampfbedingungen bei Atomeinsatz zu erproben. Keiner der Soldaten hatte eine Strahlenschutzausrüstung. Besonders fahrlässig hantierten die Russen mit der Atomkraft. Als Folge davon ist ein Fünftel der ehemaligen UdSSR radioaktiv verseucht! Wie schleichend der radioaktive Tod kommt, zeigt Tschernobyl: Heute zählt die ukrainische Regierung bereits 430'000 Strahlenkranke und 125'000 Tote. Und die Zahlen steigen noch immer an. Experten befürchten, die Katastrophe werde weltweit eine halbe Million Krebstote fordern.Doch solche Zahlen beeindrucken die Atomschtschikis (russische Bezeichnung für blinde Atomjünger) wenig. Sie machen weiter wie bisher, nur das Lügen ist etwas schwieriger geworden. Manche berufen sich deshalb auf ihren nationalen Stolz, auf ihre ‚Force de Frappe'. Die Regierung Frankreichs, des kleinsten Partners unter den Atommächten, will unter Chirac aller Welt demonstrieren, daß es die ‚Grande Nation' nicht nötig hat, sich dreinreden zu lassen. So sollen ab September dieses Jahres acht weitere Atomtests das Mururoa-Atoll erschüttern, oder besser in seine Einzelteile zerlegen. Denn die mehr als 130 Testexplosionen seit 1974 (vorher wurden über 70 Bomben in der Atmosphäre gezündet) durchlöcherten den Basaltuntergrund des Atolls, rissen kilometerweite Spalten auf, die bis in die See reichen. Wie ein leckgeschlagenes Schiff versinkt die Insel langsam im Meer – beladen mit radioaktiven Spaltprodukten und Massen von Strahlungsmüll. Zudem wurden bei Unfällen etwa 20 Kilogramm Plutonium verstreut, die langsam auf den Grund des Atolls durchsickern, ins Meer gelangen und das Plankton verseuchen.
Leider hat die Menschenverachtung auch in Frankreich Tradition: 1979 blieb ein nuklearer Sprengsatz auf halbem Weg in einem 800 Meter tiefen Bohrloch stecken. Er wurde trotzdem gezündet. Eine Million Kubikmeter Gestein wurde aus der Inselflanke herausgesprengt, verletzte zahlreiche Menschen und löste eine drei Meter hohe Flutwelle aus, die auf benachbarte, bewohnte Inseln überschwappte. – Die Bergung der bei 400 Metern steckengebliebenen Bombe war den Verantwortlichen zu teuer.
Chirac ist nicht der erste französische Staatschef, dem die Leben seiner polynesischen Untertanen egal sind: Obwohl der Wind in die falsche Richtung blies, wurde am 11. September 1966 eine Atombombe an einem Ballon über Mururoa gezündet. Charles de Gaulle, eigens für das Spektakel angereist, mochte nicht länger warten. Die westlich von Mururoa liegenden Cook-Inseln, Samoa, die Tongas, Fidschi und andere Inseln wurden schwer verseucht. Leukämie, Schilddrüsenkrebs und Gehirntumore nahmen drastisch zu.
Doch heute besteht immerhin Hoffnung, daß Frankreich klein beigeben wird. Ein Gewitter internationaler Proteste und gar Boykotte hat sich über der ‚Grande Nation' entladen, wie das noch kein angekündigter Test hervorgerufen hat. Die Polynesier erheben sich und 80 Prozent der Neuseeländer wollen die Franzosen gar mit Waffengewalt aus dem Pazifik verjagen. Selbst im eigenen Land regt sich Widerstand. Der französische Schriftsteller Bernard Clavel schrieb an Chirac: "Sie könnten die Ehre Frankreichs sein. Sie haben sich entschieden, Frankreichs Schande zu sein."
Die Niederlage von Shell hat gezeigt, daß der Wille eines geeinten Volkes (oder vieler Völker) jede Macht auf Erden in die Knie zwingen kann. Hoffen wir, daß es uns mit Chirac ebenso gelingt. Das Bewußtsein der Menschen scheint nun endlich reif für die Erkenntnis des Bewußtseins des Atoms.
Auch ein Atom, selbst ein Elektron, wird beseelt von bewußtem Leben. Wissenschaftler, die noch an Gott glaubten, hatten keine Mühe, dies anzuerkennen. In einem Interview, das 1890 im ‚Harper's Magazine' und 1920 in ‚The Scientific American' erschienen war, sagte Thomas Alva Edison: "Mir scheint, daß jedes Atom von einer gewissen Menge primitiver Intelligenz beherrscht (possessed) wird. Man betrachte nur die Tausenden von Variationen, in denen Wasserstoffatome sich mit denen anderer Elemente verbinden und dabei die verschiedensten Substanzen formen. Können Sie behaupten, daß sie dies ohne Intelligenz tun? Atome gestalten sich zu harmonischer und nützlicher Verbindung, zu schönen oder interessanten Formen und Farben oder geben einen angenehmen Duft von sich, als ob sie ihre Genugtuung ausdrücken wollten… In gewissen Formen zusammengefügt, bauen die Atome Tiere der niederen Ordnung. Schließlich vereinigen sie sich im Menschen, der die Gesamtintelligenz aller dieser Atome darstellt."
"Aber wo kommt diese Intelligenz ursprünglich her?", fragte der Interviewer.
"Von einer Macht, die größer ist als wir", antwortete Edison.
"Dann glauben Sie also an einen intelligenten Schöpfer, einen persönlichen Gott?"
"Gewiß. Die Existenz eines solchen Gottes kann meiner Meinung nach bereits aus der Chemie erwiesen werden."
In diesem Interview nannte Edison eine Reihe interessanter Vermutungen, von denen drei hier wiedergegeben werden sollen:
1921 hielt Sir Clifford Allbut, damals Präsident der britischen Medical Association, einen Vortrag über die Fähigkeit von Mikroben, zu wählen und zu verwerfen und folgerte: "Wir sehen uns mit einer wunderbaren und weitreichenden Fähigkeit konfrontiert, nämlich mit der Fähigkeit zur Wahl; und dies in aufsteigender Linie vom tiefsten Grund der Biologie bis hinauf zum Gipfel – eine formative Fähigkeit, eine ‚Auto-Determination' oder, wenn Sie so wollen, ‚Denkfähigkeit'."
Sir W. Crookes, einer der größten Gelehrten seiner Zeit, hielt 1895 eine Vorlesung vor Chemikern, in der er sich mit der Fähigkeit der Atome auseinandersetzte, sich den eigenen Weg zu wählen, zu verwerfen oder anzunehmen; und er wies nach, daß natürliche Selektion in allen Lebensformen verfolgt werden kann – selbst in einem Atom. In einem anderen Artikel aus jener Zeit stand gar: "Der kürzlich entstandene Streit, die Natur des Atoms betreffend, scheint sich auf recht einfache Weise lösen zu lassen, nämlich durch die Annahme, daß diese unendlich winzigen Massen – als Zentren von Kraft – eine bleibende Seele besitzen, und daß jedes Atom Empfindungen und Bewegungskraft hat."
Und ein anderer Autor schrieb: "Durch jedes Atom in der Welt vibriert absolute Intelligenz." Da Atome wiederum aus Elektronen bestehen, folgt der zwingende Schluß, daß auch Elektronen, als der Materie kleinste Bausteine, intelligent sein müssen. Denn diese Fähigkeit, mit anderen Atomen eine Verbindung einzugehen oder sie abzustoßen gleicht dem menschlichen Phänomen der freien Wahl, unseres Willens. Beides sind Ausdrücke jenes ewigen Gesetzes von Anziehung und Abstoßung, Involution und Evolution, manifestiert auf unterschiedlichen Bewußtseinsebenen.
So, wie ein Atom ein Sonnensystem für sich ist, kann auch der Mensch mit seinen Zellen als eigenständiges Universum betrachtet werden. Und einen Planeten könnte man genausogut als einzelnes Atom im Organismus einer Galaxie bezeichnen. Die Schöpfung basiert auf Analogien. Mit diesem Hintergrund wird nun auch die Aussage alter östlicher Schriften klar, das Ziel für das Substanzatom sei Selbst-Bewußtsein. Wie sagte das Orakel von Delphi? Erkenne dich selbst!
Und handle entsprechend! müßte der Nachsatz zum Orakelspruch sein. Denn was nützt Erkenntnis, wenn sie nicht angewandt wird? Seit 1962 anerkennt die Wissenschaft, daß die freigesetzte Radioaktivität aus den Atombombentests die Entstehung von Ozon verhindert. Daraufhin stellte man die überirdischen Tests ein. Dennoch wird dieser Zusammenhang in der Diskussion des Ozonloches kaum je erwähnt. Die Auswirkung der Atomtests hat der bereits erwähnte Dr. Ralph Lapp schon Mitte der 50er Jahre vorausgesehen. Er sah die größte Gefahr nicht nur im Fall out, also jenen Partikeln, die auf die Erdoberfläche herabsinken, sondern vor allem in der Radioaktivität, die in der Atmosphäre verbleibt. Walter Russell drückte Lapps Befürchtungen mit den Worten aus: "Der bereits zu schwere ‚Hold up' (radioaktives Material) wird die Atmosphäre vollständig zudecken und sich langsam, aber beständig in sie hineinfressen. Dadurch wird unsere lebensspendende und schützende blaue Hülle ausgedünnt."
Was Russell 1957 schrieb, beschreibt mit erschreckender Genauigkeit die große Gefahr des sich langsam auflösenden Ozonschildes, mit der wir heute konfrontiert sind. Zudem warnte Lapp schon damals, daß die obere Stratosphäre uns erst in den späten 70er Jahren die volle Rechnung für die zwanzig Jahre früher gezündeten Atombomben präsentieren werde – 1979 entdeckte dann die Wissenschaft erstmals die Bestätigung von Lapps Prophezeiung: das Ozonloch.
Das erklärt auch, weshalb sich das Ozonloch über dem Südpol aufgetan hat: Weil fast alle überirdischen Atombombentests im südlichen Pazifik vorgenommen wurden.
Radioaktivität verhindert die Neubildung von Ozon (O3), weil sie die Atmosphäre ionisiert. Zudem ist bekannt, daß es in einer ionisierten Atmosphäre kein Ozon gibt. Um das zu verstehen, muß man wissen, wie natürliches Ozon in der Atmosphäre gebildet wird: Im Wesentlichen stammt der Sauerstoff für die Ozonbildung aus dem Wasser, das in diese großen Höhen hinaufgetragen wird. Wegen der Kälte, die da oben herrscht, wird es in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Die Einstrahlung des UV-Lichtes bewirkt nun einerseits eine magnetische Aufladung des Wasserstoffatoms und andererseits eine elektrische Aufladung des Sauerstoffatoms- es bildet sich O2 und O3. Das O2 verbindet sich dann mit dem Wasserstoff wieder zu Wasser und regnet aus.Das Ozon soll denn auch nicht wie ein Schild das UV-Licht von uns fernhalten – es ist vielmehr ein Produkt jenes Lichts. Die Energie der UV-Strahlung hilft ein- und zweiatomigen Sauerstoffmolekülen, sich zum dreiatomigen Ozonmolekül zu verbinden. Ozon hat also die Energie des UV-Lichtes gespeichert, die es erst wieder durch Erwärmung abgibt. Zum Beispiel, wenn wir es veratmen. Ja, ein Teil des Ozons sinkt aus der Atmosphäre auf die Erde zurück, wo es Pflanzen, Tieren und Menschen zur Atmung dient. Wir veratmen nämlich das viel energiereichere O3 und nicht das O2.
In einer von künstlicher radioaktiver Strahlung verseuchten Atmosphäre wird der Aufbau von Ozon unterbunden. Die Radioaktivität ist um ein Vielfaches stärker als das UV-Licht und bewirkt eine unnatürliche Ionisation, in der die oben beschriebenen chemischen Prozesse nicht mehr ablaufen können. Es stimmt zwar, daß FCKW's die Ozonmoleküle zerstören; doch wäre die Atmosphäre nicht durch die Radioaktivität verseucht, könnte sie ein Vielfaches an neuem Ozon produzieren, was die FCKW's vernichten.
Nicht sie sind also das wirkliche Problem, sondern die Radioaktivität, die den Aufbau von Ozon überhaupt erst unterbindet. Obwohl das Ozon in der Luft anteilsmäßig erst an siebter Stelle nach dem Komma kommt, ist es die physische Grundlage für unsere Atmung. Sollte es auf die achte Stelle hinter dem Komma rutschen, dann hätte uns die Apokalypse erreicht.
Natürliches Ozon wird auf der Erdoberfläche vor allem durch Assimilationsprozesse und durch Blitze produziert. Wir alle kennen das Hochgefühl nach einem Gewitter, wenn die Luft durchtränkt ist mit Lebenskraft und wir sie wie neugeboren in uns aufsaugen. Das ist die Wirkung von natürlichem Ozon.
Heute jedoch hören wir nur noch von Ozongrenzwerten, die vor allem im Sommer ständig überschritten werden. Dieses Ozon rötet unsere Augen, reizt uns zum Husten, verursacht Kopfschmerzen und schafft uns Atembeschwerden. Vor allem die Atmung wird durch das giftige Ozon stark beeinträchtigt.
Wie paßt das zusammen, wenn natürliches Ozon doch gerade die Essenz unserer Atmung ist? Richtig. Das giftige Ozon ist eben nicht natürlich. Es entstand nicht nur an Hochspannungsleitungen, sondern ist vor allem ein Abfallprodukt aus giftigen Stickoxyden, die aus Abgasen verschiedenster Verbrennungsvorgänge stammen.
Weil eben jedes Atom über bewußte Intelligenz verfügt, bestimmt der Entstehungsprozeß einer chemischen Verbindung, wie ihre Qualität sein wird. Genauso, wie es einen Unterschied macht, ob eine Ehe aus Liebe oder unter Zwang geschlossen wurde, macht es auch einen Unterschied, ob sich Sauerstoffatome freiwillig nach natürlichen Gesetzen zusammenschließen können, oder ob sie durch menschlich geschaffene
Verbrennungsprozesse dazu gezwungen werden. Wo natürliches Ozon lebensspendend ist, wirkt künstlich entstandenes Ozon giftig, obwohl die chemische Formel bei beiden identisch ist. Qualität war noch nie eine Frage der Chemie, sondern allein der Energie. Einen meßbaren Unterschied gibt es jedoch: Das künstliche Ozon ist mit 2500 Gramm pro Kubikmeter einiges schwerer als das natürliche und bleibt nicht zuletzt deswegen in Erdnähe ‚kleben'.
Bedenkt man, daß Uran ein Atom mit besonders hoch entwickeltem ‚Bewußtsein' ist, wird einem erst richtig klar, wie frevlerisch es ist, ein solches Wesen in Stücke zu sprengen. Man zerstört damit ein universelles Bewußtsein. Nach dem Gesetz der Analogie muß solches Tun auch Auswirkungen auf unser Bewusstsein haben ("Der Umgang mit Atomenergie macht psychisch krank.", Hans Lechleitner). Der polynesische Professor Albert Wendt hatte völlig recht, als er vor zwei Monaten am Fernsehen sagte: "Die Franzosen verseuchen mit ihren Atomtests das spirituelle Sein der Völker im Südpazifik."
Doch die belastendste Hypothek des Atomzeitalters steht uns noch bevor: die Entsorgung. Kernkraftwerke auf der ganzen Welt haben Unmengen radioaktiven Abfall geschaffen – und niemand weiß, wohin damit. Es gibt zwar Pläne für sogenannte ‚Endlagerungen'. Doch was heißt das schon? Wie will man Plutonium, das 200'000 Jahre lang radioaktiv strahlt, ebensolange sicher vor Unfällen und Naturkatastrophen bewahren?
Hans Issler, Präsident der Schweizerischen Nagra, die sich um sichere Endlager bemühen soll, denkt deshalb pragmatisch. Sein Konzept: "Die Abfälle sind während der Konzessionszeit von fünfzig Jahren jederzeit kontrollier- und rückholbar. Ob das Lager danach weiterhin offengehalten werden soll, soll die künftige Generation entscheiden." Es ist tröstlich zu wissen, daß für Männer wie Hans Issler die Fahrkarte in die ‚nächste Generation' bereits reserviert wurde; sie werden nämlich mit Bestimmtheit wieder auf die Erde zurückgeschickt werden, um den Schlamassel wieder zu beheben, den sie heute anrichten. Niemand kann sich so einfach aus der Verantwortung stehlen. Das ausgleichende Gesetz des Karmas verlangt ihre Sühne – ob jene Männer das glauben mögen, oder nicht.
Abgesehen davon, daß es keine sichere Endlagerung geben kann, wird man sie auch nicht bezahlen können. Alleine das Großreinemachen in der amerikanischen Wiederaufbereitungsanlage Hanford würde 50 Milliarden Dollar kosten. Und für die Entsorgung des Plutoniums in den USA rechnet man mit Kosten von 100 Milliarden Dollar bis unendlich – je nach Sanierungsmethode. Gegen 500 Milliarden Dollar würden den Amerikanern die übrigen Strahlungsabfälle zu Buche schlagen. Deshalb wohl lassen sie in der Atomfabrik Oak Ridge seit Jahren 76'600 Fässer mit Nuklearabfällen in einem ‚Endlager' im Freien verrosten. Und 30 Kilometer vor der Golden-Gate-Brücke sind 50'000 Atomfässer in den Pazifik versenkt worden.
Damit wird Atomstrom so teuer, daß wir ihn uns allein schon aus finanziellen Gründen nicht leisten können.
Glücklicherweise dämmert es nun endlich im Bewußtsein der Menschen, wie teuflisch die Atomspaltung wirklich ist. Die Atomlobby geht harten Zeiten entgegen – und sie weiß es. Ihr Säbelgerassel ist ein letztes Aufbäumen. Das erkannten auch viele Medien. So betitelte der Spiegel seine Spezialausgabe vom Juli 1995 mit den Worten: "50 Jahre nach Hiroshima: Das Atomzeitalter geht zu Ende." Der Stern titelte "Der Atomfluch" (28/95) und rief zwei Wochen später sogar zu einem Appell an Chirac auf, die Atomtests "im Namen der Vernunft, der Menschen des Südpazifiks und der deutsch-französischen Freundschaft" zu beenden. Das Schweizer Nachrichtenmagazin Facts stellte nach dem negativen Volksentscheid zum geplanten Atomlager (Wellenberg) nüchtern fest: "Abschied vom Atom".
Jetzt scheint die Menschheit endlich bereit zu sein, das wahre Wesen der Radioaktivität zu erkennen. Schon vor einem halben Jahrhundert hat die esoterische Autorin Alice Bailey gefordert, der Mensch müsse endlich auf eine neue, epochale Bewußtseinsebene gelangen und selber ‚radioaktiv' werden. Was sie damit meint?
Wie wir bereits gesehen haben, lernt jedes Atom durch das Gesetz von Anziehung und Abstoßung. Es geht selektive chemische Verbindungen ein und speichert beständig Energie ein – sein Bewußtsein nimmt zu. Irgendwann hat es so viel Energie aufgenommen, hat es so viel gelernt, daß es beginnt, diese Energie aktiv auszustrahlen – es wird radioaktiv.
Beim Menschen kann man genau dieselben Evolutionsschritte erkennen: Zuerst ist er ganz auf sich selbst fixiert. Ihn interessiert nur, was ihn auch betrifft. Diese Selbstzentriertheit, diesen Egoismus, bezeichnet Bailey als ‚atomisches Bewußtsein.'
Irgendwann, wenn der Mensch sich selbst gefunden hat, wird er ein Gefühl für die Gruppe bekommen. Er beginnt, die Bedürfnisse von einem übergeordneten Organismus wahrzunehmen und diesem zu dienen. Er beginnt, das Leben um ihn herum zu lieben und mit anderen Augen zu sehen. Er beginnt, von sich aus dem Leben etwas von sich zu geben – und damit hat der Mensch sein höheres, ‚radioaktives' Bewußtsein erreicht.
Genau das tun auch die natürlichen radioaktiven Elemente, wenn man sie in Unberührtheit läßt, wo sie hingehören: Sie verstrahlen freiwillig ihre Lebenskraft, um dadurch neues Leben zu schaffen. Sie sind bereit zu ‚sterben', damit andere leben können. Ist das nicht der edelste Dienst, den ein bewußtes Wesen erbringen kann?
Aus dem Wissen um diese metaphysische Wahrheit heraus lehrten die alten Bücher des Ostens bereits vor Tausenden von Jahren die radioaktive Beschaffenheit der Materie. Haben auch wir Menschen dieses Bewußtsein erlangt, kann es sein, daß uns Erkenntnisse aufgehen, wie sich das strahlende Erbe des Atomzeitalters doch noch bewältigen läßt. Möglichkeiten, die wir uns heute gar nicht erträumen können. Denn die Natur hält immer einen zusätzlichen Trumpf verborgen.
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