Was vereinigt Hochgradmaurer, Großbanken, Illuminaten, Königshäuser und Geldmagnaten? Sie alle gehören zum Komitee der 300, das einem britischen Ex-Agenten zufolge hier und heute die Welt regiert.
Dass es nicht die Politiker sind, die herrschen, ist spätestens seit Ausbruch der sogenannten Finanzkrise jedem wachen Zeitgenossen klar geworden. Selbst das systemtreue Nachrichtenmagazin Der Spiegel wagt es, in seiner Ausgabe vom 12. Dezember 2011 endlich mal die richtigen Fragen zu stellen: „Geld regiert die Welt… und wer regiert das Geld?“ titelt es mutig auf dem Cover. Nicht, dass das Blatt eine durch und durch schlüssige Antwort zu geben vermag – gewisse Machtbereiche sind auch für den Spiegel tabu – doch stellt er mutige und gute Fragen: „Wie kann es sein, dass die Staaten den Banken Milliarden leihen, nur um sich bei denselben Banken zu verschulden?“ – „Wie kann es sein, dass ein einzelner Finanzmarkt zehnmal so groß ist wie die Wirtschaftsleistung der gesamten Welt?“ – „Stimmt der Vorwurf der Politik, ‚die Märkte’ trieben mutwillige Spekulationen mit Europa?“ – und „Warum ist es den Regierungen nicht gelungen, die Macht der Finanzmärkte zu beschneiden? – Schließlich: Wem gehört die Welt, wer regiert das Geld?“
Dass so viele einst prosperierende Staaten heute vor dem Bankrott stehen, ist kein Zufall. Es ist eine Folge des außer Rand und Band geratenen Finanzmarktes, wo sich wenige Vermögende, Mächtige und Wissende ebenso skrupellos wie gierig bedienen, wie es ihnen gerade gefällt. Und das erst noch ohne Risiko. Denn stehen sie vor dem Bankrott, springen ja die Staaten ein, um sie mit Volksgeld zu retten. Worauf sie ihr Spiel einfach weiter treiben. Der italienische Komiker Maurizio Crozza sagte dazu im italienischen Fernsehen: „Moment mal: Die Staaten haben die Banken vor der Pleite gerettet. Dann haben die Banken dieses Geld benutzt und die Staaten pleite gemacht. Und nun gehen die Banken an die Regierung. Hier stinkt doch was, oder?“
Dazu muss man wissen, dass der derzeitige italienische, nicht vom Volk gewählte Regierungschef Mario Monti – der „Krisenmanager“, der das Land vor dem drohenden Bankrott retten soll – seit 2008 Finanzberater in den Diensten von Goldman Sachs war. Mario Draghi wiederum – der ehemalige italienische Notenbankchef und jetzige Boss der europäischen Zentralbank – war von 2002 bis 2005 Vizepräsident von Goldman Sachs International in Europa. Er war ein „Gesellschafter“, der sich um „Unternehmen und souveräne Staaten“ kümmerte, Chef jener Abteilung, die, kurz bevor er sie übernahm, Griechenland mit dem Finanzinstrument Swap geholfen hatte, seine Bilanzen zu schönen und Staatsschulden zu verschleiern. Auch Loukas Papadimos, seit dem 10. November 2011 griechischer Premierminister und Chef der griechischen Übergangsregierung, war von 1994 bis 2002 Gouverneur der griechischen Notenbank. In diesem Rahmen hat er eine noch immer nicht geklärte Rolle bei der Verschleierung der öffentlichen Haushaltsbilanzen mit Hilfe von Goldman Sachs gespielt.
Noch vor wenigen Jahrzehnten wären solche Vorgänge unmöglich gewesen. Verantwortlich für den Beutezug des Bankensektors ist die sogenannte „Deregulierung der Finanzmärkte“, also die Vernichtung aller moralischen, ethischen und letztlich auch vernünftigen Regeln. Es begann in den 1970er Jahren, wo Volkswirtschaftler immer mehr die Idee vertraten, staatliche Vorschriften würden in der Wirtschaft mehr Schaden als Nutzen anrichten. Sie verlangten nach der Freiheit der Habenden, sich nach Gutdünken noch mehr anzueignen – natürlich unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Prosperität –, sprich, dass ein verstärktes Wirtschaftswachstum ja schließlich auch dem kleinen Mann zugute komme. Mit dem hatte man jedoch ganz andere Pläne.
Die tatsächliche „Deregulierung“ begann 1982 mit Präsident Reagan: Regionale Sparkassen wurden von staatlichen Vorschriften befreit und den Banken erstmals erlaubt, Darlehen mit variablen Zinsen zu vergeben. Richtig los ging es dann mit Bill Clinton. Er „deregulierte die US-Bankenlandschaft weiter. 1994 hob er die Beschränkungen, die US-Banken bei ihrer regionalen Expansion hatten, auf. Fünf Jahre später wurde auch die gesetzliche Trennung zwischen Geschäfts- und Investment-Banken, die nach der großen Depression in den 30er-Jahren eingeführt worden war, abgeschafft. Unter Präsident George W. Bush gestattete die US-Wertpapieraufsicht im Jahr 2004 Investmentbanken zudem, ihre Geschäfte unbegrenzt auf Pump zu finanzieren“, schreibt das Handelsblatt. Was für fatale Folgen dies hatte, beschreibt der Spiegel: „Insgesamt verwalten die weltweit über 8‘000 Fonds rund 1,7 Billionen Dollar. 1990 waren es noch 600 Fonds und 40 Milliarden Dollar.“ Innerhalb von 21 Jahren hat sich also die Zahl der Fonds verdreizehnfacht und das gehandelte Geldvolumen stieg um das 42,5fache. Die größten „Heuschrecken“, also Hedgefonds, „hantieren mit bis zu 70 Milliarden Dollar Kapital“, berichtet der Spiegel. „Die meisten Fonds arbeiten zwar mit erheblich kleineren Anlagevermögen von ein, zwei Milliarden Dollar, ihr Einfluss ist dennoch unverhältnismäßig groß. Denn die Hedger arbeiten meist mit Hebeln: Sie setzen nicht nur eigenes Kapital ein, sondern nehmen günstig große Kredite auf, um damit zu spekulieren. So vervielfacht sich ihr Einsatz.“ Und die Kredite, so der Spiegel, „kommen meist von den Großbanken: Gerade ein Dutzend Institute sind Kreditgeber und Handelspartner fast aller Hedgefonds der Welt.“
Mutig nennt das Magazin „immer dieselben Großbanken“ – „vor allem JPMorgan Chase, Goldman Sachs, UBS, HSBC, BNP Paribas, Bank of America und die Deutsche Bank“. Und folgert daraus: „Wer die Antwort sucht auf die Frage, wer das Geld regiert, ist bei ihnen an der richtigen Stelle.“ Und da laut dem Spiegel selbst das Geld die Welt regiert, dürften diese Geldmoloche auch zu den Welt-Regenten gehören – allen voran die Wallstreet-Bank Goldman Sachs.
Und das tun sie tatsächlich. Doch sind sie nicht allein und die Frage stellt sich trotz allem noch – gibt es über diesen Banken noch andere Kräfte, die die großen Pläne entwerfen? Gehören die Banker ebenso zu den Ausführenden wie die Politiker? Ein ehemaliger Nachrichtenoffizier des britischen Geheimdienstes MI6 ist dieser Frage nachgegangen. Seit den frühen 60er Jahren recherchiert er profund und bei Quellen, an die andere Autoren niemals herankommen könnten. Vielmehr schreiben solche, die es mittlerweile zu eigener Berühmtheit gebracht haben – wie David Icke oder Jim Marrs – hin und wieder von ihm ab. Mittlerweile hat John Coleman (76) zwölf Bücher zur Sache verfasst, doch eines ist für ihn unbestritten: Es sind etwa dreihundert Personen, die den Gang der Welt beherrschen und in die von ihnen gewünschte Richtung lenken. Er nennt diese globalen Spielmacher „das Komitee der 300“. Der oben erwähnte Bill Clinton gehört ebenso zu ihm wie sein Nachfolger und Vorgänger – George Bush junior und senior. Und die Chefs all der Banken, die der Spiegel als Geldherrscher nennt. Plus natürlich die beiden erwähnten Super-Marios – der Monti und der Draghi.
Der Ausdruck „Komitee der 300“ geht auf den deutschen Politiker Walter Rathenau (1870-1922) zurück, der Anfang der 1920er Jahre Reichsaußenminister war. „Es gibt ein Komitee von 300 Leuten, die die Welt regieren, und deren Identität nur ihresgleichen bekannt ist“, soll er gesagt haben. In der Neuen Freien Presse(Wien) schrieb er: „Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents und suchen sich Nachfolger aus ihrer Umgebung. Die seltsamen Ursachen dieser seltsamen Erscheinung, die in das Dunkel der künftigen sozialen Entwicklung einen Schimmer wirft, stehen hier nicht zur Erwägung“.1 In einem Brief an den Dichter Frank Wedekind wurde er noch etwas präziser: „Die wirklichen ‚300‘ haben die Gewohnheit und Vorsicht, ihre Macht abzuleugnen. Wenn Sie sie anrufen, werden sie Ihnen sagen: wir wissen von nichts; wir sind Kaufleute wie alle anderen. Dagegen werden nicht 300, sondern 3000 Kommerzienräte sich melden, die Strümpfe oder Kunstbutter wirken, und sagen: wir sind es. Die Macht liegt in der Anonymität; ich kenne unter den Bekannteren – nicht immer den Bedeutendsten – einen, den überhaupt niemand zu sehen bekommt, außer seinem Barbier. Ich kenne einen, der fast arm ist und die gewaltigsten Unternehmen beherrscht. Ich kenne einen, der vielleicht der Reichste ist, und dessen Vermögen seinen Kindern gehört, die er hasst. Mehrere sind unzurechnungsfähig. Einer arbeitet für das Vermögen der Jesuiten, ein anderer ist Agent der Curie [der päpstlichen Zentralbehörde, die Red.]. Einer, als Beauftragter einer ausländischen Vereinigung, ist mit einem Besitz von 280 Millionen Konsols der größte Gläubiger des preußischen Staates. Alles ist vertraulich. Aber Sie sehen: diesen Menschen ist auf gewöhnlichen Wegen nicht leicht beizukommen.“2
Walter Rathenau starb am 24. Juni 1922 als Opfer eines politisch motivierten Attentats. Offiziell war es die Terrorgruppe Organisation Konsul, die für den Mord verantwortlich gemacht wurde. John Coleman glaubt, dass seine Ermordung vom Komitee der 300 angeordnet worden war. Der Grund: Rathenau hatte eine Schlüsselrolle bei den intensiven Beratungen gespielt, die am 6. April 1922 zum Vertrag von Rapallo geführt hatten. Dort hatten sich Deutschland und die Sowjetunion darauf geeinigt, dass man sich alle Vorkriegsschulden erlassen würde und dass Deutschland das bolschewistische Russland anerkenne und die Kredite erhöhen würde. Coleman: „Als der Vertrag verkündet wurde, verbreitete er unter den Briten und Franzosen Panik, und auch in den USA machte sich Verwirrung breit. Die ‚300’ hatten zu den weitreichenden Folgen, die der Vertrag auslöste, nämlich keine Erlaubnis erteilt. Tatsächlich durchkreuzte Deutschland die Pläne, welche die Briten und Franzosen mit Russland vorhatten. Es schien, als ob Deutschland, trotz seiner Niederlage im Ersten Weltkrieg, sich wieder darauf vorbereitete, die britische Vormachtstellung im Welthandel herauszufordern“, analysiert Coleman, selbst Brite. „Die Genua-Konferenz, abgehalten in einem Ort nahe von Rapallo, war seitens der Briten dazu gedacht, den Handel der Briten mit Russland in den Griff zu bekommen. Doch ohne Vorwissen der Vertreter des „Komitees der 300“ hatte Rathenau wiederholt Angebote an die Briten und Franzosen gemacht, aus denen Wirtschaftsvereinbarungen hätten resultieren können, die Deutschland nach dem Debakel von Versailles eine schnelle Erholung ermöglicht hätten. Hätten die Alliierten Rathenaus sehr faire und angemessene Vorschläge akzeptiert, hätte es vielleicht keinen Zweiten Weltkrieg gegeben.Denn Rathenau hatte immer seine Ansicht kundgetan, dass ein wirtschaftlich erstarktes Deutschland im Interesse der Siegermächte sein müsste, da es nur so seinen Reparationszahlungen in vollem Umfang nachkommen konnte, die Deutschland an der „Friedenskonferenz“ von Versailles aufgezwungen worden waren. Doch wollten jene Siegermächte, dass Deutschland für mindestens hundert Jahre eine Sklavennation bleiben sollte – oder aber sich in einen erneuten, durchaus nicht unerwünschten Krieg hineinflüchten, um die Karten neu zu mischen.
„Als die britischen und französischen Delegierten aus Genua zurückkehrten, handelten ihre jeweiligen Regierungen unter der Führung der ‚300’ mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Es hagelte Protestschreiben, in denen man forderte, dass der Deutsch-Russische Handelsvertrag von Rapallo annulliert werden müsse.“ Knapp zwei Monate nach dem Vertrag von Rapallo wurde Walter Rathenau auf offener Straße durch eine Handgranate und mehrere Pistolenschüsse getötet.
Für Coleman steht außer Frage, „dass der Mord von Agenten des British Intelligence Service (SIS) begangen worden ist. Deutschlands brillantester Staatsmann und der Architekt des Vertrages von Rapallo wurde liquidiert und Deutschland bis in seine Grundfesten erschüttert. Es war möglicherweise das erste Mal, dass ein Weltpolitiker es gewagt hatte, zu enthüllen, dass es eine geheime Regierung gab, eine geheime Macht, die die Welt kontrolliert.“
Vielleicht wiegte sich Rathenau in der falschen Sicherheit, als ehemaliger Rothschild-Berater sei er vor Anschlägen sicher, mutmaßt Coleman. Denn zweifellos gehören die Rothschild-Dynastien zu den Köpfen des „Komitees der 300“. Diese geheimen Machtausübenden wissen, wie überwältigend groß ihre weltliche Macht ist – deshalb nennen sie sich selber auch die Olympier – nach dem Olymp, dem Sitz der griechischen Götter.
Auch der ehemalige hochrangige – und damit in viele Geheimnisse eingeweihte – Illuminat John Todd (1950-2007)3 erwähnte, dass es einen größeren Club gibt, der die direkte Herrschaft ausübt. Bei ihm ist es allerdings der „Rat der 500“ und nicht der 300. Sei es, dass das Gremium mit der Weltbevölkerung gewachsen ist, sei es, dass die „300“ nur eine ungefähre Zahl darstellt – wie wir sehen werden, spielen auf dieser Ebene die Banken eine entscheidende Rolle. Todd nannte den „Rat der 500’’ geradeheraus „das Weltbanksystem“. Über diesem stehe der „Rat der 33“ (der welthöchsten Freimaurer), noch darüber der „Rat der 13“ (zu denen beispielsweise die Rockefellers gehören sollen) und ganz oben das Rothschild-Tribunal, das „als Gottheit in Menschengestalt“ betrachtet werde. Und dieses wiederum stehe in direktem Kontakt zu Luzifer.
Das mag nun fantastisch und abgehoben klingen, doch hat auch John Coleman bei seinen jahrzehntelangen, fundierten Recherchen herausgefunden, dass die Abschaffung des Christentums auf der Agenda nicht nur der Illuminaten, sondern auch der Freimaurer und damit letztendlich des „Komitees der 300“ steht. Was umso befremdlicher ist, als auch Vertreter des Opus Dei, der Jesuiten und des päpstlichen Stuhls zum Komitee gehören sollen…
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