Nachdem es für die Gentechnik-Industrie in Europa und Asien nicht wie gewünscht gelaufen ist, nimmt sie einen neuen Anlauf, um ihre manipulierten Produkte gegen den Willen der Konsumenten auf die Felder und in die Regale zu bringen. Diesmal soll es mithilfe einer angeblich exakteren „neuen Gentechnik“ klappen. Auch hier werden die immensen Gefahren verschwiegen – und der Widerstand brachte bereits einen ersten Erfolg.
Seit Gentechnik-Produkte in den USA vor 25 Jahren erstmals zugelassen wurden, steht das Ende der natürlichen Lebensmittel im Raum. Und dieses Ende war bereits beschlossen: „Gen-Food ist das Essen der Zukunft. Wer in zehn Jahren Lebensmittel essen will, die nicht genmanipuliert sind, muss verhungern oder sehr reich sein“, erklärte im Jahr 1997 der damalige Nestlé-Präsident Helmut O. Maucher. Doch überall in Europa und Asien wehrten sich Menschen gegen dieses Szenario: Linke, Rechte, Bauern, Konsumenten, Vegetarier und Fleischesser. Ein Zentrum des Widerstands war der deutschsprachige Raum. In der Schweiz votierte 2005 die Mehrheit bei einer Volksabstimmung für ein kommerzielles Anbauverbot von genmanipulierten Pflanzen, in Österreich blieben die Felder immer sauber und in Deutschland stoppte die Regierung 2008 unter dem Eindruck der Proteste den kommerziellen Anbau, ein paar Jahre später auch die versuchsweise Anpflanzung von Gentechnik-Pflanzen. Auch die importierten Mengen an genmanipulierten Futtermitteln konnten in Österreich und Deutschland langsam, aber doch, zurückgedrängt und in der Schweiz sogar auf null gesenkt werden. Und das nur aufgrund des Drucks von unten, dem die Politik Schritt für Schritt nachgeben musste.
Bei Konzernen wie Monsanto1 , Bayer oder Syngenta machte sich zusehends Ratlosigkeit breit. Schließlich bedeutet Gentechnik auch Patente auf Leben und damit Herrschaft über die Nahrung. Doch seit ein paar Jahren hoffen die Hersteller genmanipulierter Saaten wieder auf ihre große Chance und preisen die „neue Gentechnik“ mit Namensmonstern wie CRISPR/Cas („Genom-Editierung“), TALEN oder Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese. Man plante ihren Siegeszug mit dem perfiden Vorhaben, sie ohne Kennzeichnung in die Supermärkte zu schwindeln. Keiner sollte mehr nachvollziehen können, ob das Getreide, das Gemüse oder Obst natürlich oder genmanipuliert ist. Vom Tierfutter ganz zu schweigen. Wissenschaftler begründen die fehlende Deklaration damit, dass es sich im Gegensatz zur „alten Gentechnik“ um eine exakte Technik handle, bei der es kaum zu unvorhergesehenen Problemen komme. Zudem soll sie im Endprodukt nicht mehr als Gentechnik nachweisbar sein.
In den USA wachsen seit letztem Jahr diese „Genom-editierten“ Pflanzen ohne jegliche Kontrollen auf den Feldern. Auch dieser Kampf ist im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ bereits verloren – so wie bei der „alten Gentechnik“. Es wurden keine Lehren daraus gezogen, dass erstmals die Lebenserwartung im Land zurückgeht, was auch mit einem Vierteljahrhundert Gentechnik-Nahrung in Verbindung gebracht wird.
Doch in Europa scheinen sich die Menschen nicht so leicht überlisten zu lassen: Zuerst brachte die französische Kleinbauernvereinigung Confédération paysanne (La Via Campesina) in Frankreich eine Klage gegen die französische Regelung ein, „neue“ Gentechnikpflanzen wie natürliche Pflanzen zu behandeln und deren Produkte ohne Kennzeichnung und ohne nähere Testung in die Regale zu bringen. Am 25. Juli 2018 urteilte schließlich der Europäische Gerichtshof (EuGH), der normalerweise ganz auf der Seite der mächtigen Lobbygruppen steht, im Sinne der Konsumenten: Gentechnik bleibt Gentechnik, auch wenn andere Verfahren angewendet werden. CRISPR- und weitere neue Gentechnik-Pflanzen dürfen also prinzipiell den Menschen nicht „heimlich“ untergejubelt werden. Ein großer Erfolg, aber nur ein Etappensieg. Wer die Geschichte der Gentechnik kennt, weiß: Monsanto-Bayer & Co. haben immer einen Plan B. Wachsam bleiben heißt also das Motto.
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