Gefährliche Chemikalien: In die Pfanne gehauen

Vor etwas mehr als 80 Jahren wurde in den USA mit der Produktion einer Chemikalie begonnen, die sich heute auf der ganzen Welt verbreitet hat und die fast jeder Erdenbürger in seinem Körper trägt: PFAS. Wir alle kennen das Material von der Teflon-Pfanne. Es ist hochgiftig und wir werden es wohl auf Tausende von Jahren hinaus nicht mehr los.

Teflon: Erfunden als Beschichtung für Panzer und Atombomben, heute in aller Munde – und hochgiftig.

Die frühen 1980er-Jahre, Parkersburg, West Virginia, USA: Der Bauer Wilbur Tennant verkauft 66 Hektar Land an den Chemieriesen DuPont, den wichtigsten Arbeitgeber in der Gegend, der das Land als Deponie für Abfall aus der nahe gelegenen Teflon-Fabrik nutzen will. Schon sehr bald bemerkt Tennant, dass mit seinen Rindern etwas nicht stimmt. Kälber werden tot oder mit Deformierungen geboren. Die erwachsenen Rinder entwickeln Tumore, ihre Zähne werden schwarz, die Tiere scheinen verwirrt und drehen durch. Tennant verliert innerhalb kürzester Zeit 153 Tiere, fast die gesamte Herde. Der Bauer vermutet, die neue Deponie sei Ursache des Problems, denn diese grenzt an einen Bach, der auch durch das Land des Farmers verläuft und den Rindern als Tränke dient.

Doch alle Versuche von Tennant, mit jemandem bei DuPont über das Problem zu sprechen, werden abgeblockt. Der Bauer, der das Leiden und Sterben seiner Tiere akribisch dokumentiert, Kadaver zum Teil aufschneidet und die zerstörten und deformierten Organe mit seinem Videorecorder filmt, wendet sich 1998 in seiner Verzweiflung schließlich an den Unternehmensanwalt Robert Bilott, nachdem Bilotts Großmutter, eine Nachbarin von Tennant, diesem von ihrem erfolgreichen Enkel vorgeschwärmt hatte. Robert „Rob“ Bilott ist bei der Anwaltsfirma Taft Stettinius & Hollister in Cincinatti eben erst zum Partner ernannt worden. Seine Firma vertritt traditionsgemäß große Chemieunternehmen, und so wähnt sich Bilott zunächst im falschen Film, als Wilbur Tennant ihn auffordert, ausgerechnet gegen einen der größten Chemieriesen, eben DuPont, anzutreten. Doch Tennant zieht die „Großmutter-Trumpfkarte“, und Bilott willigt ein, sich die Videoaufzeichnungen anzusehen. Da sei ihm klar geworden, dass hier etwas wirklich Schlimmes im Gange war, sagt Bilott später, und so nimmt er den Fall an.

In einem ersten Gerichtsverfahren 1999 gelingt es DuPont zunächst noch, jegliche Verantwortung von sich zu weisen. Die sechs Veterinäre, die sich den Betrieb von Tennant ansehen – drei von ihnen sind von DuPont gestellt, drei von der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA –, behaupten, die Krankheiten des Viehs seien einzig auf schlechte Tierhaltung, Mangelernährung und unzureichende tierärztliche Versorgung zurückzuführen. Bilott lässt das so nicht stehen und kämpft weiter für seinen Mandanten. Er erstreitet die Herausgabe von mehr als 110'000 Seiten internem Material von DuPont. Während er sich wochenlang durch die unzähligen Memos, Studien und Berichte kämpft, stößt er immer wieder auf die Bezeichnung „C8“, auch PFOA genannt, eine Chemikalie, die bei der Teflonherstellung verwendet wird.

PFOA, Perfluoroctansäure, gehört zur Chemikalienfamilie der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, im Folgenden PFAS genannt.1 Die Datenbank der amerikanischen Umweltschutzbehörde führt 10'776 PFAS-Chemikalien auf und die OECD hat rund 5'000 PFAS-Verbindungen identifiziert, wobei diese Liste ständig wächst, weil stets wieder neue Verbindungen entdeckt werden. PFAS sind menschgemacht, sie kamen in der Natur bis nach dem Zweiten Weltkrieg nicht vor.

PFAS finden sich im Blut von fast jedem Erdenbürger und lassen sich sogar in Muttermilch nachweisen.

PFAS finden sich im Blut von fast jedem Erdenbürger und lassen sich sogar in Muttermilch nachweisen.

Erfunden und entwickelt wurden PFAS in den 1930er-Jahren vom Chemiegiganten 3M, ab den 1940er-Jahren wurde die Produktion aufgenommen und die Formel auch an andere Chemiefirmen, darunter eben DuPont, verkauft. Charakteristisch für PFAS ist die Verbindung von Kohlenstoff- und Fluoratomen. Diese Verbindung ist extrem stabil – tatsächlich macht diese Kohlenstoff-Fluor-Struktur PFAS zu den beständigsten und langlebigsten Chemikalien der Welt, wie es beispielsweise Dr. Zhanyun Wang von der ETH Zürich ausdrückt. Aus diesem Grund sind PFAS auch als „Forever Chemicals“, die Chemikalien für die Ewigkeit, bekannt. Sie widerstehen höchsten Temperaturen und natürlichen Abbauprozessen, für einige PFAS-Polymere wird die Halbwertszeit auf über 1'000 Jahre geschätzt! Das bedeutet, dass nach dieser Zeit immer noch die Hälfte der ursprünglichen Menge beispielsweise im Boden, in der Luft, im Wasser oder im menschlichen Körper (würde er denn so lange bestehen) vorhanden ist. Um PFAS zu zerstören, müssten sie bei Temperaturen von mehr als 1'100 Grad Celsius verbrannt werden!

Der ursprüngliche Verwendungszweck war denn auch ein militärischer: PFAS wurden für Panzer- und Atombombenbeschichtungen eingesetzt. Weil sich die Chemikalien zudem dadurch auszeichnen, dass sie stark wasser- und fettabweisend sind, fanden sie aber sehr schnell den Weg in alltägliche Anwendungen in Haushalt und Industrie. Heute sind mehr als zweihundert Bereiche bekannt, in denen PFAS zum Einsatz kommen, von Verpackungen über Kleidung, Kochgeschirr, Kosmetik, elektronischen Geräten, Beschichtungen bis hin zu Pestiziden.

Obwohl PFAS äußerst stabil sind, besitzen sie auch eine hohe Wasserlöslichkeit, was bedeutet, dass sie sich in der Umwelt sehr schnell verbreiten. PFAS-Chemikalien können von den üblichen Wasseraufbereitungsanlagen kaum herausgefiltert werden. Am besten eignen sich Wasserfilter mit granulierter Aktivkohle zum Herausfiltern von PFAS (unsere zeitlich begrenzte Wasserfilteraktion finden Sie hier im Shop). Deshalb gelangen sie letztlich fast immer ins Trinkwasser. Doch sie können auch aus dem Boden ins Grundwasser migrieren. PFAS neueren Typs, sogenannte kurzkettige PFAS, wandern direkt vom Boden in die Pflanzen und sammeln sich in den essbaren Teilen von Früchten und Gemüsen wie etwa Erdbeeren oder Lattich an. Aufgrund ihrer weitverbreiteten Anwendung, Stabilität und Mobilität ist es wenig erstaunlich, dass sich PFAS heute im Blut von 99 Prozent aller Menschen und auch in Muttermilch nachweisen lassen. Die Chemikalien wurden selbst in den höchsten Gebirgen der Welt, in der Arktis und in der Antarktis gefunden und kommen auch in den Körpern der Tiere vor, nachweislich etwa bei Polarbären, Delfinen, Walen und Seehunden. – Und das ist ein Problem.

 

Wasserfilter-Aktion!

Wir verspeisen Mikrofaserplastik, welcher aus der Umgebungsluft auf unserem Teller landet. Er ist in unseren Nahrungsmitteln, vor allem in Fisch und Meeresfrüchten, aber auch in den Pflanzen, die wir essen. Denn ungefähr 23-mal mehr Plastik gerät auf die Felder und damit in die Böden, als ins Meer gelangt – jedes Jahr zwischen 125 bis 850 Tonnen pro Million Einwohner allein auf das Ackerland Europas. Deshalb ist auch das Grundwasser (und unser Trinkwasser) vermehrt durch Mikroplastik belastet und das in Plastikflaschen abgefüllte Mineralwasser sowieso.

Eine vor einem Jahr veröffentlichte Pilotstudie zeigt, dass im Stuhl von Babys und Kleinkindern zehnmal mehr Mikroplastik nachweisbar ist als bei Erwachsenen.2 Dies sei „Anlass zu großer Sorge“, betont der Kinderarzt und Studienleiter Professor Kurunthachalam Kannan. Nicht zuletzt deshalb, weil die kleinsten Mikroplastikpartikel hormonähnliche Wirkungen aufweisen.

Wir sind also gut beraten, unser Trinkwasser vom eigenen Hahn zu filtern und zu vitalisieren. Deshalb können Sie bis Ende 2022 unsere Hochleistungs-Filter und ausgewählte Aquadea-Wasserwirbler mit einem nie zuvor gewährten Preisnachlass kaufen! Sie sind natürlich auch ein wertvolles (Weihnachts-)Geschenk.

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Unsere hochwertigen Aktivkohlefilter mit Hohlfasermembran-Keimsperre halten nicht nur Mikroplastik zu 100 % zurück, sondern filtern auch die „Forever Chemicals“ PFAS bereits mit nur einer Filterkartusche größtenteils heraus: PFOA: ca. 90 %; PFBS: ca. 70 %. Das ist deutlich mehr, als herkömmliche Aktivkohle schafft. Schwermetalle, Keime, Bakterien und andere Giftstoffe werden selbstverständlich ebenfalls herausgefiltert, wobei die Mineralisation erhalten bleibt. Genauere Infos zur Filterleistung finden Sie hier: Aquadea Q1-Filterkartusche.

 

Quellenangaben

  • 1 PFAS ist die aktuell gültige Bezeichnung dieser Chemikalien. Früher sprach man auch von PFT (perfluorierte Tenside), PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) oder im Einzelnen eben auch von den Leitsubstanzen PFOS (Perfluoroctansulfonat) und PFOA (Perfluoroctansäure).
  • 2 publiziert in: Environmental Science and Technology Letters vom 22. September 2021