Wir Menschen stiften Chaos, bringen Zerstörung über die Welt. Trotzdem manifestiert sich tröstliche Ordnung überall um uns herum, gerade auch in der Natur. Eine Kontemplation über die sieben kosmischen Prinzipien, welche die Welt und das All zusammenhalten.
Welches Virus grassiert heutzutage am meisten auf Erden, richtet im Menschen den größten Schaden an? Es ist die Gottferne. Weil sie dazu führt, dass wir unseren inneren Kompass verlieren und uns im Leben immer schlechter zurechtfinden. Das ist der Urgrund für unser Leiden. Sind erst einmal alle Grenzen eingerissen, gibt es keine Sicherheit, keine Gewissheit, keinen Glauben mehr. Und deshalb auch keinen Frieden. Weder den inneren noch den äußeren.
Heute scheint alles möglich – sogar die freie Wahl des eigenen Geschlechts – und allzu viele meinen, ihr Verhalten habe keinerlei Konsequenzen über das Offensichtliche hinaus. Doch die wahre Größe einer Zivilisation misst sich an den Regeln, denen sie sich unterzieht – und ob diese Regeln in Übereinstimmung sind mit dem universalen Gesetz. Das ganze Weltall gründet auf einer kosmischen Ordnung aller Dinge, die sich in der natürlichen Ordnung auf Erden spiegelt. Sie schenkt uns eine Konstanz im Leben, eine Beständigkeit, die Halt gibt, auf die wir uns verlassen können, so wie die Sonne jeden Morgen neu aufgeht. Liegt darin nicht Trost?
Ordnung ist der Grundton der Natur. Denn ohne Ordnung gibt es keine Harmonie. Ein Zusammenspiel wäre nicht möglich. Weder im Orchestergraben noch im Weltenklang der Sphären. Weder im Wald noch im Volk. Jedes Geschöpf hat den ihm zugewiesenen Part zu spielen und sich dabei an die Noten zu halten. Sonst entsteht Missklang und alle geraten aus dem Takt. Wäre es demnach nicht sinnvoll, die Notenblätter der kosmischen Symphonie lesen zu lernen, damit wir in unserem eigenen Leben nicht so leicht stolpern und aus dem Gleichklang fallen?
Das ist gar nicht so schwer, wie es scheinen mag. Wir müssen uns nur an die „Leitplanken“ halten, die uns viele große Menschheitslehrer in ihren eigenen Worten über Zeitalter hinweg gegeben haben. Moral und Ethik gehören in jedem Fall dazu – und wenn möglich auch das Wissen darüber, wie das Leben tatsächlich funktioniert, sowohl im Himmel als auch auf Erden. Das Kybalion, eine Sammlung mündlich weitergegebener Lehren der Alchemie, sagt dazu: „Es gibt sieben Prinzipien der Wahrheit. Wer sie kennt, besitzt den magischen Schlüssel, bei dessen Berührung alle Tore des Tempels sich öffnen.“ – Oder weniger grandios formuliert: Die uns dabei helfen, unser Leben besser auf die Reihe zu bekommen.
Wir Menschen verlassen uns vor allem auf das Auge. Für viele gilt immer noch: Was wir nicht sehen, gibt es nicht. Zwar wissen wir, dass der Mensch über fünf Sinne verfügt – also eigentlich sind es derer sieben, wobei der magische „sechste Sinn“ (die Intuition) über das nur Materielle hinausgeht. Trotzdem stützen wir uns bezüglich Sinneseindrücken zu ungefähr 80 Prozent aufs Auge. Außer natürlich, man ist blind. Dann nämlich werden die anderen Sinne deutlich geschärft. Deshalb haben Blinde oft überdurchschnittlich entwickelte Antennen für die feineren Strömungen im Äther und das Zwischenmenschliche.
Unsere Fixierung auf die sichtbare materielle Welt lässt uns leicht das Wichtigste im Leben vergessen: Dass wir Geist sind, Lichtfunken in einem physischen Gewand. Geist, der sich mit Händen ebenso wenig fassen lässt, wie er unsichtbar ist für die Augen oder optischen Gerätschaften. Obwohl unsere Gesellschaft mittlerweile der Wissenschaft hörig scheint, hören wir doch nicht auf die wahren Pioniere der Wissenschaft: Schon Max Planck oder Albert Einstein erkannten, dass jegliche Materie von Geist durchdrungen ist, dass es zwischen den beiden keine klare Grenze gibt. So lehrt die Quantenphysik, ein Teilchen wie das Elektron könne sowohl eine elektromagnetische Welle sein (also immateriell) als auch ein Körper. Entweder bestimmt man seine Bewegung (den Impuls) oder wo es sich befindet (den Ort, also seinen Körper), niemals aber beides zusammen. Dieses Phänomen ist wie zwei Polaritäten eines untrennbaren Ganzen.
1984 erhielt der italienische Atomphysiker Carlo Rubbia den Nobelpreis für die Entdeckung einer mathematisch berechenbaren Naturkonstanten, wonach es eine Milliarde Energieteilchen braucht, um ein Teilchen Materie zu bilden. Folglich ist Materie nichts anderes als unvorstellbar verdichtete Lichtenergie. Und im Universum pulsiert eine Milliarde Mal mehr Licht (und damit auch Geistbewusstsein) als Materie. Atom und Kosmos sollen angeblich fast ganz aus nichts bestehen, aus Vakuum. Was, wenn dies ein Trugschluss ist, weil wir den feinstofflichen Äther als unendliche Leere fehldeuten?
Ein spiritueller Lehrsatz lautet: Es gibt mehr Leben im Tod als Tod im Leben. Wer darüber nachsinnt, kommt leicht auf eine weitere spirituelle Erkenntnis: Tote, „leblose“ Materie gibt es nicht, weil alles von Geist durchdrungen ist, aus Geist geboren wurde. Genau deshalb spricht man ja von „Schöpfung“ (mehr dazu in der ZeitenSchrift-Druckausgabe Nr. 1: „Kosmologie: Aus Geist geboren“). Der Nobelpreisträger und Atomphysiker Max Planck sagte: „Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt, (…) so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie (…) daher ist der unsichtbare, unsterbliche Geist das Reale, Wahre, Wirkliche!“ (zitiert aus „Gott und Naturwissenschaft“ von Max Planck).
Geist, so definieren es die Quantenphysiker und Bewusstseinsforscher, ist bewusste Intelligenz (oder intelligentes Bewusstsein). Also eine Schöpferkraft. Diese ist in aller Schöpfung enthalten und deshalb sind auch alle Geschöpfe beseelt. Aus diesem Grund werden wir nur bedingt über unsere Gene definiert. In Wahrheit können wir die eigenen Gene sogar verändern. Forscher wie der Zellbiologe Bruce Lipton haben zweifelsfrei belegt: Mit unseren Gedanken und Einstellungen beeinflussen wir nachweislich unser Erbgut. So bestimmen wir aber auch über Gesundheit oder Krankheit.
Der Geist dominiert immer über das Materielle. Warum? Weil der Geist höher schwingt und mehr Lichtkraft in sich trägt. Die physikalische Erklärung wäre: Der schneller pulsierende Geist ist viel energiereicher als die langsam schwingende Materie. Deshalb kann der Geist sich der Materie genauso aufprägen, wie beispielsweise hochfrequente radioaktive Strahlung die langsamer schwingenden Spektren im natürlichen Sonnenlicht depolarisieren und energetisch „vergiften“ kann. Alles in der Natur fließt immer in beide Richtungen, so etwas wie Einbahnstraßen gibt es nicht. Deshalb geht mit mehr Geist (einem höheren Bewusstsein) auch immer mehr Verantwortung einher. Weil wir entsprechend unserer geistigen Entwicklung über immer höhere Kräfte und Energie gebieten. Eben deshalb sind wir auf Erden, damit wir im Verlauf vieler Inkarnationen lernen, unsere Schöpferkraft zu kontrollieren und in der Balance zu halten.
Klar: Ein Regenwurm oder eine Sonnenblume weisen nicht denselben Bewusstseinsgrad auf wie ein Mensch. Doch sie wurden aus derselben Quelle in die physische Manifestation gebracht: Wir alle sind Kinder des universalen Lichts. Neben der physischen Welt, die unsere Sinne wahrnehmen, gibt es Myriaden von Wesen, deren Lichtkörper so hoch schwingen, dass unsere Augen sie nicht wahrnehmen können: Engel, mächtige Wettergötter, königliche Berggeister, Baumwesen, Sylphen, Feen, Undinen, Gnome und Zwerge. Sie mögen unsichtbar sein, doch sind sie ebenso real wie wir.
Denn so wie die Liebe die größte Kraft im Universum ist, durchdringt dieses erste Prinzip der Geistigkeit alle anderen. Es steht an erster Stelle, damit wir nie aus den Augen verlieren, dass alle Manifestation aus Geist geboren ist. Nicht von ungefähr lautet die antike Tempelinschrift von Delphi: „Mensch erkenne dich selbst und du wirst die Geheimnisse des Universums kennen“. Und das Kybalion der Alchemisten sagt schlicht: „Das All ist Geist, das Universum ist geistig.“
Wenn Mütter ihre pubertären Sprösslinge zu mehr Ordnung im Kinderzimmer anhalten, geben die Vorlauten zurück, ein Genie könne auch das Chaos beherrschen. Doch das schafft nicht einmal Gott. Deshalb gründet das gesamte Universum auf unverrückbaren Naturgesetzen. So komplex und unfassbar vielfältig sich die Schöpfung auch offenbart, liegen ihr dennoch wenige und leicht verständliche Prinzipien zugrunde.
Dies veranschaulichen die faszinierenden Fraktalbilder aus der Chaostheorie. Fraktale sind Formen oder geometrische Muster, die aus identischen Strukturen verschiedener Größe bestehen, die jeweils verkleinerte Kopien ihrer selbst sind. Wir kennen das von Schneeflocken. Fraktalbilder wirken harmonisch, weil sie die Gesetzmäßigkeit der Selbstähnlichkeit darstellen und damit eine innere Ordnung aufweisen.
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