Im Sommer 1997 führt uns die NASA harmlose Bilder von der Marsoberfläche vor. Dabei sind geheime Zirkel aus Wissenschaft, Militär und Geheimdienst seit Jahrzehnten daran, mit unmenschlichen Mitteln den Mars zu kolonisieren. Sie gehen davon aus, daß die Erde keine Chance mehr hat. Eine kleine, feine Elite der Menschheit soll sich dann den ‘roten Planeten‘ untertan machen.
Es gab wenige TV-Sendungen, deren Ausstrahlung beim Publikum eine ähnliche Wirkung hervorriefen – falls es überhaupt welche gab. An jenem 20. Juni 1977 brachen die Telefonnetze des kleinen Senders Anglia TV zusammen; registriert wurden über 10‘000 Anrufe irritierter oder gar verängstigter Zuschauer. Selbst so hartgesottene Verschwörungsforscher wie die mittlerweile verstorbene Mae Brussell konnten die Geschichte nicht so einfach verdauen. In ihrer wöchentlichen Radiosendung sagte sie fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der Ausstrahlung jener ominösen Sendung, und nachdem auch ein Buch zum selben Thema erschienen war: „Das Besondere an ‚Alternative 3‘ ist, daß ich über die Jahre so manche Manuskripte und Bücher erhalten habe... doch ich kann mich nicht erinnern, in den letzten fünfzehn Jahren jemals besonders auf eines davon reagiert zu haben... Von diesem Buch wurde mir übel, und ich wollte erbrechen, und ich wurde beinahe ohnmächtig. Ich wollte schreien, ich wollte die Wände niederreißen, und diese Erschütterung hielt eine ganze Woche lang an. Es war so unheimlich, weil es womöglich die Ursache für all diese Verschwörungen aufzeigte. Ich denke, daß es wahrscheinlich das gefährlichste Buch ist, das in meiner Bibliothek steht, und die einzige Art, seine Gefährlichkeit zu vermindern, ist, es weiterzugeben und seinen Inhalt zu verbreiten... Es bildet genau den Brennpunkt all jener Bücher und Artikel, welche ich über die letzten fünfzehn Jahre erhalten habe."
Sieht man sich den mittlerweile zwanzig Jahre alten Film an, fällt es schwer, die damalige Aufregung nachzuvollziehen. Erstens, weil im Abspann des Films deutlich wird, daß keine der Personen – außer dem Präsentator – authentisch ist, sondern Schauspieler die fiktiven Figuren darstellen. Zweitens, weil trotz des Sendedatums 20. Juni als Datum im Abspann der 1. April erscheint – und, wie gesagt, wie ein phantastischer Aprilscherz mutet der Film auch an.
Dennoch scheint irgend etwas im Film enthalten zu sein, das den Nerv der Wahrheit trifft. Konnte es sein, daß ein Fernsehteam sich einen besonders verrückten Aprilscherz ausgedacht hatte und damit zufällig an eine top, top secret gehaltene Wahrheit gerührt hatte? Der Autor des nach dem Film zum gleichen Thema erschienen Buches, Leslie Watkins, bestätigt es. „Ja, der ‚Dokumentarfilm‘, der im Juni 1977 von Anglia TV in ganz Großbritannien ausgestrahlt wurde, hieß ‚Alternative 3‘ und wurde von David Ambrose und Christopher Miles geschrieben. Die ursprüngliche TV-Version war tatsächlich ein Scherz, welcher am 1. April hätte ausgestrahlt werden sollen. Aufgrund verschiedener Probleme im Auffinden des richtigen Sendeplatzes konnte der Film dann erst im Juni ausgestrahlt werden. Die TV-Sendung verursachte einen ungeheuren Aufruhr im Fernsehpublikum, das nicht glauben wollte, daß es sich nur um eine Fiktion handelte. Ursprünglich dachte ich, daß das ganze Thema so daneben war, daß kein Mensch es jemals ernst nehmen würde. Gleich nach der Ausstrahlung wußte ich natürlich, wie falsch ich gelegen hatte. In der Tat überzeugten mich die unglaublichen Berge von Briefen aus der ganzen Welt, die ich erhielt – einschließlich einer sehr großen Anzahl Briefe von hochintelligenten Personen in Autoritätspositionen – daß ich ZUFÄLLIG in einen Bereich von Top-Secret-Wahrheiten hineingetappt war."
Watkins wollte mit all dem zusätzlichen Material, das er so über die Jahre erhalten hatte, einen realistischen, wirklichkeitsgetreuen Dokumentarfilm drehen, doch ging bei seinem Umzug von London nach Sydney/Australien der Hauptteil seiner Briefe auf geheimnisvolle Weise verloren. Watkins hat auch Gründe, anzunehmen daß nach Erscheinen von ‚Alternative 3‘ eine Zeitlang sein Telefon überwacht wurde und daß seine Kontaktpersonen, die sich in solchen Themen auskannten, überzeugt waren, daß gewisse Geheimdienste fanden, er wisse zu viel.
„Um es zusammenzufassen: Das Buch ‚Alternative 3‘ ist FIKTION, BASIEREND AUF FAKTEN. Mittlerweile habe ich das Gefühl, daß ich unbeabsichtigt EINER GEHEIMEN WAHRHEIT SEHR NAHE KAM."
Dieser Ansicht können wir nur beipflichten. Wir wissen aus profunder Quelle, daß die Grundaussage von Film und Buch wahr sind – und noch einiges darüber hinaus.
Worum geht es also? Nun, um nichts Geringeres, als daß gewisse hohe und geheime Kreise aus Geheimdienst und Wissenschaft, Großindustrie, Politik und Militär diese wunderschöne Erde aufgegeben haben. Vor genau vierzig Jahren, im September 1957.
Damals fand eine Top Secret-Konferenz in Huntsville, Alabama statt. Elitewissenschaftler präsentierten dort die Vision eines sterbenden Planeten. Ob sie noch glaubten, die Erde werde am Treibhauseffekt ersticken, wie das Buch vorgibt, oder vielmehr annahmen, sie marschiere schnurstracks in eine neue Eiszeit hinein – jene Wissenschaftler waren jedenfalls überzeugt, daß die Erde sich in eine Zeitbombe verwandelt hatte, und daß sie – sollte es weder durch Erhitzung noch Vereisung geschehen – schließlich an der Überbevölkerung zugrunde gehen werde.
Natürlich erachteten es die Elite-Wissenschaftler als ihre Pflicht und Schuldigkeit, den Anwesenden der Konferenz Auswege aus dieser unentrinnbaren Falle anzubieten.
Im Buch ‚Alternative 3‘ wird ein Wissenschaftler mit dem Pseudonym ‚Dr. Gerstein‘ zitiert, der an jener Konferenz in Huntsville teilgenommen hatte: „Die Grundidee von Alternative 1 war so ähnlich, als ob man auf ein normales Treibhaus ein paar Steine wirft. Es entstehen Löcher im Glas, so daß die Hitze entweichen kann. Der Vorschlag lautete, daß hoch oben in der Atmosphäre eine Reihe strategisch platzierter Atomexplosionen stattfinden sollten – um die Kohlendioxidhülle zu durchlöchern. Dann hätten wir Kamine am Himmel, wenn Sie so wollen. Das hätte das unmittelbare Problem gemildert, und dann hätte als Folgeprogramm eine drastische Kehrtwende in der Lebensweise auf dieser Erde stattfinden müssen." Man hätte den Ausstoß von Kohlendioxid in einer weltweiten Anstrengung massivst einschränken und viele Verbote durchsetzen müssen.
Alternative 1, erklärt der Wissenschaftler in Leslie Watkins/David Ambrose‘s Buch ‚Alternative 3‘, sei nicht praktikabel gewesen. „Löcher in ein Gartentreibhaus zu schmeißen ist eine Sache. Dasselbe mit der Erdatmosphäre zu tun, ist etwas ganz anderes. Ja, es könnte klappen... sie haben die Technologie dafür, aber was sie nicht haben, ist eine Technologie, die Löcher hinterher wieder abzudichten... – die Ozonschicht! Damit wären große Lücken in der Ozonschicht entstanden, und diese Schicht schirmt uns vor der vollen Auswirkung der ultravioletten Sonnenstrahlen ab. Ohne dies würden wir mit viel mehr Strahlung bombardiert werden und das würde sofort alle möglichen Schrecken mit sich bringen – zum Beispiel einen Anstieg der Hautkrebsfälle." Das Buch erschien 1978. Seither beobachten wir immer größer werdende Ozonlöcher am Süd- und Nordpol mit genau jenen bedrohlichen Folgen. Australien ist mittlerweile das Land mit dem größten Hautkrebsrisiko der Welt, und die Menschen sollten nur noch bekleidet an die heiße Sommersonne gehen.
Zufall? Mehrere Fakten deuten darauf hin, daß die Zauberlehrlinge dieser Welt trotz des Dementis von ‚Dr. Gerstein‘ daran gingen, Alternative 1 auszuprobieren.
Gemäß dem Magazin ‚The Leading Edge‘ ließen die Supermächte von der Weltöffentlichkeit unbemerkt in den fünfziger und sechziger Jahren mehrere Atombomben in den höheren Schichten unserer Atmosphäre detonieren. Das Programm trug den Namen "Projekt Argus". Laut dem Artikel im ‚Leading Edge‘-Magazin explodierte am 27. August 1958 in zweihundert Kilometer Höhe über dem Südatlantik eine Atombombe von einer Kilotonne. Eine gleich große detonierte am 30. August 1958 ebenfalls über dem Südatlantik, diesmal in 250 Kilometer Höhe; und in der gleichen Erdregion schließlich am 6. September 1958 eine ebenso große Bombe in 500 Kilometern Höhe. Nach-Argus-Bombentests schlossen eine 1,4 Megatonnen-Bombe ein, die am 9. Juli 1962 von der Johnston Insel gestartet wurde und auf 400 Kilometer Höhe explodierte. Auch die Sowjets löcherten die Erdatmosphäre mit nuklearen Sprengsätzen. Alle wurden in Sibirien gestartet; inklusive jener 200 Kilotonnen-Bombe vom 22. Oktober 1962, der 800-Kilotonnen-Bombe vom 28. Oktober desselben Jahres und der Eins-Plus-Megatonnen- Bombe am 1. November 1962.
Wundern wir uns noch, woher die plötzlich auftretenden und nunmehr stetig wachsenden Ozonlöcher am Südpol (Südatlantik-Bomben) und am Nordpol (sibirische Bomben) stammen? Doch die ‚Tests‘ erschufen unerwarteterweise noch ein anderes Phänomen: Sie kreierten zwei intensive Strahlungsgürtel um die Erde herum. Diese Strahlungsgürtel haben die Raumprogramme Milliarden zusätzlicher Dollars gekostet, rechnet Jim Keith in seinem Buch ‚Casebook on Alternative 3‘ vor. Wir kennen sie auch als die Van Allen-Gürtel. Nur Blei schützt Raketen vor ihrer radioaktiven Strahlung, und Blei ist zu schwer, um für Raketen verwendet zu werden. Also müssen alle Raumgeschosse mit viel höherer Geschwindigkeit und steilerem Winkel die Erdatmosphäre durchstoßen, als dies ohne jene verhängnisvollen Strahlungsgürtel nötig wäre.
Alternative 2 hielt Dr. ‚Gerstein‘ für noch weniger realistisch als Alternative 1; dennoch: „Es gibt gute Gründe für die Annahme, daß diese Welt einst zivilisierter und wissenschaftlich viel entwickelter war als heute. Unsere wirklich entfernten Ahnen, die Jahrtausende vor der sogenannten prähistorischen Menschheit gelebt haben, waren weit über unser gegenwärtiges Wissen hinausgelangt. Es gibt Beweise, ganz beträchtliche Belege dafür, nach denen es einst ganze Städte – durch ein raffiniertes Tunnelsystem verbunden –weit unter der Oberfläche gab. Reste von ihnen sind unter vielen Teilen der Welt gefunden worden. Unter Südamerika... China... Rußland... ach, überall. Und in dieser unterirdischen Welt, so heißt es, ersetzt eine grüne Lumineszenz die Sonne als Energiequelle – und ermöglicht Ackerbau."
„Alternative 2 beinhaltet also", so der Interviewer im Buch, „daß alle in die Eingeweide der Erde transportiert würden?" „Nicht alle", sagte ‚Gerstein‘. „Das wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Ausgesuchte Menschen, die aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten oder Talente gewählt worden wären und die als lebenswichtig für die Zukunft der menschlichen Rasse angesehen werden. Ich muß Ihnen sagen, daß in Huntsville viele Leute für Alternative 2 waren. Sie führten aus, daß es keine weitere Sintflut geben würde (bei der unterirdische Zivilisationen ‚ertrinken‘ könnten), da ja der gesamte Planet austrocknen würde, und daher würde es nicht so enden, wie es offensichtlich schon einmal geendet hatte."
Es hätte sogar einen bekannten Wissenschaftler gegeben, so Dr. ‚Gerstein‘, der allen Ernstes einen Plan vorgestellt habe, nach dem gewöhnliche Leute – ‚überflüssige Leute‘, wie er sie nannte – zur Sklavenarbeit heranzuziehen wären: Die Sklaventruppen sollten die ganze schwere Arbeit im Erdinnern machen und würden entweder chirurgisch oder chemisch so behandelt werden, daß sie ihre neuen Rollen zufrieden annähmen.
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