Streptokokkinum: Ein Wundermittel der Homöopathie?

Seit einigen Jahren wird ein spezielles Homöopathikum mit sehr großem Erfolg von sehr vielen Menschen breit eingesetzt. Es kann bei familiären Spannungen genauso helfen wie bei schweren Traumata. Mehr noch: Es stärkt das eigene Urvertrauen und die Anbindung an das Göttliche.

Ein homöopathisches Mittel bringt uns von der misstrauischen Abkapselung wieder in die liebevolle Verbundenheit mit dem Leben.

Der deutsche Allgemeinmediziner und Homöopath Dr. Andreas Tilch kann auf über dreißig Jahre Erfahrung mit Homöopathie zurückblicken. Zu Beginn seiner Karriere hätte er wohl kaum zu träumen gewagt, dass er einmal mit einem Mittel arbeiten würde, das die klassische Homöopathie auf den Kopf stellen könnte. Entdeckt hat er das Mittel eigentlich nicht selbst, sondern wurde von seinem Mentor und engen Freund Dr. Jayesh Shah aus Mumbai dazu inspiriert. Dieser setzte es in seiner Praxis so erfolgreich ein, dass es nach und nach zu seinem Notfallmittel Nummer eins wurde. Wenn nichts mehr ging, dann half diese Arznei. Auch Tilch realisierte bald, dass in diesem Mittel ein enormes Potenzial schlummert, das weit über die physische Heilung hinausreicht. Und davon soll dieser Artikel handeln. Der Name dieses ominösen Mittels lautet übrigens – wie der Titel unschwer erkennen lässt – Streptokokkinum.

Heilsam für die ganze Familie

Als ausgebildeter Homöopath arbeitete Tilch lange Zeit ganz klassisch: Für jede Familie nahm er sich viel Zeit – 90 Minuten Erstanamnese mit der Mutter, weitere 90 Minuten mit dem Vater und jeweils etwa eine Stunde mit jedem Kind. Anschließend widmete er noch einmal ebenso viel Zeit dem sorgfältigen Repertorisieren der Symptome. Er bestimmte die individuellen Konstitutionstypen und suchte für jeden Patienten das individuell passende Homöopathikum bzw. Akutmittel. Denn so funktioniert die klassische Homöopathie: Jeder Patient wird individuell betrachtet und behandelt. Doch Streptokokkinum hat seine Arbeit in den letzten Jahren massiv verändert. Auf einem Homöopathen-Kongress wurde er gefragt, nach welchen Indikationen er denn Streptokokkinum verschreibt. Seine (nach klassischer Homöopathie) unkonventionelle Antwort: Wenn das Lebewesen, das zur Tür hereinkommt, egal, ob Mensch oder Tier, noch am Leben ist, dann gib ihm Streptokokkinum. Denn jedes Lebewesen habe auf die eine oder andere Art tief sitzende Existenzängste. Der Geschäftsmann wahrscheinlich andere als die Mutter – aber beide haben gemeinsam, dass es Situationen gibt, die sie niemals erleben möchten. Und genau da setzt Streptokokkinum an. Deshalb ist es für Tilch mittlerweile auch ein Breitbandhomöopathikum – das er erfolgreich zur Kollektivbehandlung einsetzt.

Behandelt er heute Familien, so betrachtet er sie vor allem als Systeme, in denen es wesentlich um Ressourcenverteilung geht. Dabei dreht sich alles um die Fragestellung: Wer bekommt wie viel Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit? Kinder brauchen Liebe, Zuwendung, Zeit und Energie, während die Eltern ihrerseits Zeit für sich und füreinander benötigen – und genau das erzeugt oft Stress im Alltag. Denn nicht alle Bedürfnisse lassen sich immer unter einen Hut bringen. Alle Beteiligten haben dann das Gefühl, zu wenig zu bekommen. Irgendwann geraten die Eltern an ihre Grenzen und in eine Dysbalance. Auch wenn sie nach außen hin ruhig, liebevoll und freundlich bleiben, spüren die Kinder dennoch sehr genau den unausgeglichenen Zustand ihrer Eltern. Die Kinder fordern dann noch mehr Aufmerksamkeit, weil sie merken, dass von den Eltern immer weniger kommt. So versuchen sie, sich ein größeres Stück der vorhandenen Ressourcen zu sichern. Im Familiensystem steht dabei die Mutter meist im Mittelpunkt. Alles dreht sich um sie. Gerät sie in Not oder in einen Mangelzustand, wächst bei den Kindern das Bedürfnis, sich stärker bemerkbar zu machen. Kinder haben dann zwei Strategien:

Entweder werden sie noch lauter, geben noch mehr Vollgas, um gesehen zu werden. Oder sie ziehen sich zurück, passen sich an, sind ruhig und pflegeleicht, um dadurch positiv aufzufallen.

Eine solche Dynamik beobachtet Tilch in vielen Familien: Wer sorgt wie gut für sich und wer sichert sich die meisten Ressourcen? Nicht selten äußert sich das auch in Krankheiten – nach dem Muster: Wer ist am stärksten betroffen, wer braucht am meisten Aufmerksamkeit? Kaum ist das erste Kind gesund, wird das nächste krank, und wenn alle durch sind, beginnt der Kreislauf von vorn. Solche Vorgänge sind typische Erscheinungen innerhalb eines Familiensystems und verlaufen unabhängig von den individuellen Konstitutionstypen. Sie gehören schlicht zum Zusammenleben verschiedener Menschen in einer engen Symbiose. Doch dank Streptokokkinum müssen sie kein Dauerzustand mehr sein!

Die Eltern fertig mit den Nerven, der Nachwuchs außer Rand und Band: Homöopathie kann helfen, solche Stresssituationen aufzulösen.

Dazu zwei Beispiele aus seiner Praxis: Eine Familie lebte mit ihren zwei Kindern, den Eltern des Ehemanns und der Großmutter zusammen. Das sorgte für Spannungen und Reibereien. Die Mutter fühlte sich häufig allein gelassen und im Widerstand mit allen. Schon die Erstgeborene war anstrengend und oft krank, doch mit dem zweiten Kind, einem Sohn wurde es extrem. Er reagierte in jeder Situation gefühlt mit 300 Prozent. Die Ressourcen in der Familie waren völlig aus dem Gleichgewicht. Die Mutter war überfordert und gereizt, beide Kinder oft krank. Ständig musste sie mit ihnen zum Homöopathen. Irgendwann empfahl Tilch Streptokokkinum C40. Und dann war plötzlich für neun Monate Ruhe. Auf sein Nachfragen hin erzählte die Mutter, dass sich die Situation in der ganzen Familie spürbar entspannt hatte. Zwar gab es nach einer Gabe manchmal kurze Reaktionen, doch insgesamt wirkte das Mittel stabilisierend. Die ständigen Erkältungen wurden seltener, die allgemeine Gesundheit besser. Auch in der Dynamik der Kinder zeigte sich eine Veränderung: Die Tochter, die sich schon lange zurückgezogen hatte, wurde deutlich aktiver. Der Zweitgeborene, der zuvor mit auffälligem Verhalten versucht hatte, seinen Platz im Familiensystem zu finden, konnte sich entspannen. Die Mutter erkannte, dass sie ihrem Sohn die Zugehörigkeit ermöglichen musste. Seit sie ihm symbolisch die Tür geöffnet hatte, ist sein Verhalten nicht mehr überdreht, sondern ausgeglichen. Zudem bemerkte sie bei sich einen inneren Wandel. Sie verstand, dass schwierige Situationen nicht gegen sie gerichtet sind, sondern eine Einladung zum Wachsen. Konflikte nimmt sie nun weniger persönlich, bleibt gelassener und neutraler. Auch die Beziehung zu ihrem Mann verbesserte sich: Er unterstützt sie mehr und die Spannungen mit den Schwiegereltern haben deutlich nachgelassen. Männer werden übrigens oft durchlässiger und berührbarer, wenn sie Streptokokkinum einnehmen. Sie legen ihren schützenden Panzer ab, wodurch Beziehungen an Tiefe und Intensität gewinnen können. Gleichzeitig erleben sehr sanfte Frauen, dass sie klarer und bestimmter auftreten. Auf diese Weise unterstützt Streptokokkinum sowohl das Männliche als auch das Weibliche und führt beides sanft in die Balance.

In einem anderen Fall litt eine Vierjährige über ein Jahr an schlimmen Bauchschmerzen. Nichts half und sie wurde von diversen Ärzten und Spezialisten untersucht. Letztlich stellte man eine entzündete Speiseröhre fest und verschrieb einen starken Säureblocker. Doch dadurch wurde die Situation nicht wirklich besser. Tilch erkannte dann ein Trennungstrauma nach der Geburt, wodurch sich sowohl Mutter als auch Kind sehr stark aneinanderklammerten. Da die Mutter während der Schwangerschaft auch noch ihre Selbständigkeit aufgeben musste, fühlte sie sich als Versagerin und sah in der kleinsten Tochter ihren neuen Lebenssinn. Trotzdem wollte sie irgendwann wieder arbeiten gehen – doch die Tochter verhinderte dies immer wieder erfolgreich mit ihren Bauchschmerzen. Streptokokkinum half sowohl Mutter als auch Kind, sich besser voneinander lösen zu können. Dadurch wurden die Bauchschmerzen viel weniger, die Tochter konnte sich an den Kindergarten gewöhnen und die Mutter arbeiten gehen.

Viele begeisterte Anwender berichten mittlerweile, dass sich vieles im Leben ins Positive wendet: weniger Stress, mehr Gelassenheit; weniger Angst, mehr Liebe; weniger Kampf, mehr Frieden; weniger Abkapselung, mehr Verbundenheit; weniger Probleme, mehr Lösungen, weniger Schwere, mehr Leichtigkeit. Eine Therapeutin fasste es einmal sehr schön zusammen: „Wenn es wieder ‚eng‘ wird im Leben, egal in welcher Hinsicht, hilft es, den Horizont zu erweitern, gelassener zu werden und dem Leben wieder zu vertrauen.“

Tschüss Angst, hallo Leben

Streptokokkinum ist prädestiniert für Trennungsängste. Diese müssen jedoch nicht zwingend im familiären Kontext entstehen, sondern können auch ganz allgemein die Furcht sein, von der Quelle abgeschnitten zu sein. Denn alles Leben ist darauf angewiesen, mit seinem Umfeld (Familie, Partner, Freunde) in Symbiose zu leben. In harmonischen Symbiosen unterstützen sich alle Partner, es herrscht ein WIR-Gefühl. In disharmonischen Beziehungen sind Geben und Nehmen unausgeglichen, es herrscht Konkurrenzkampf, Ausbeutung und Freund-Feind-Denken. Doch wie wird aus einer positiven eine „saure“ Symbiose?