Nahrungsergänzungen: Warum billig oft zu teuer ist

Immer weniger Nährstoffe im Essen bedeutet: Nahrungsergänzungsmittel sind nötig. Jedoch sollte man beim Kauf von Supplements einiges beachten.

Vielfalt und Fülle der Natur: So sollten auch die Rezepturen von Nahrungsergänzungen sein.

Es ist eine mittlerweile klar belegte Tatsache, dass die Nahrungsmittel viel weniger Vitalstoffe enthalten als noch vor hundert Jahren. Allein in den letzten vier Jahrzehnten nahm ihr Gehalt um bis zu drei Viertel ab. Dies aufgrund ausgelaugter Böden, chemischer Spritz- und Düngemittel sowie einer Vielzahl von Umweltbelastungen, welche die Vitalität sowohl der Nahrungspflanzen wie auch unserer Körper schwer beeinträchtigen (weshalb der Mensch auch mehr Vitalstoffe benötigt als früher). Mangelerscheinungen und mit der Zeit sogar Krankheiten sind die logische Folge.

Diese Vitalstofflücke lässt sich nur füllen, indem man Nahrungsergänzungen zu sich nimmt. Viele Menschen tun dies; entsprechend unübersichtlich und groß ist der Markt für Nahrungsergänzungsmittel geworden: Ein Milliardengeschäft und großer Wachstumsmarkt, bei dem die Pharmaindustrie kräftig mitmischt.

Von der Pharmalobby kontrollierte Gesundheitsämter?

Daher werden die Vorschriften und Zulassungsverfahren durch die Gesundheits- und Arzneimittelbehörden immer komplexer und teurer. Offiziell dient es dem Patienten- und Kundenschutz, tatsächlich werden dadurch kleine Mitbewerber durch exorbitante Kosten verdrängt. Bis irgendwann nur noch die großen Pharmakonzerne übrigbleiben, welche sich die behördlichen Hürden bei der Einführung eines neuen Produkts finanziell leisten können.

Zu dieser Strategie gehört auch, dass die Gesundheitsbehörden die Schwellenwerte für Vitalstoffe senken, manchmal willkürlich: So gilt heute vielfach bereits als „ausreichend versorgt“, was früher noch als Mangel taxiert wurde. Die Folge: Die Menschen nehmen zwar Nahrungsergänzungen ein, doch leider zu niedrig dosiert, um dauerhaft einen gesundheitlichen Nutzen oder gar eine heilende Wirkung zu erfahren. Frei nach dem Bonmot von Eugen Roth:

„Was bringt die Pharma um ihr Brot?/ a) Die Gesundheit, b) der Tod./ Drum hält die Pharma, auf dass sie lebe,/ uns zwischen beiden in der Schwebe.“

Die monetären Interessen der Pharmaindustrie beeinflussen die Gesundheitsbehörden tatsächlich weit mehr, als der Konsument es ahnt.

Das renommierte British Medical Journal (BMJ) publizierte am 29. Juni 2022 einen Bericht mit dem vielsagenden Titel „Kann man die staatlichen Arzneimittel-Zulassungsbehörden mieten?“1 Das Fazit: Die führenden Regulierungsbehörden für Arzneimittel sind in der Tat käuflich, weil von Industriegeldern durchdrungen. Die Autoren nahmen die staatlichen Zulassungsämter von sechs Ländern unter die Lupe und prüften, in welchem Ausmaß deren jährliches Budget von der Pharmaindustrie mitfinanziert wird: Kanada 50,5 %, USA 65 %, Japan 85 %, Großbritannien 86 %, EU 89 %, Australien 96 %. Für Deutschland und vor allem die Schweiz soll der Hinweis genügen, dass die Pharmaindustrie in beiden Ländern ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Das bedeutet also, dass die Pharmaindustrie ihren Kontrollinstanzen, welche die Bürger vor Arzneimittel-Nebenwirkungen schützen sollten, die Gehälter zahlt. So ist denn, wenig verwunderlich, die prozentuale Zulassungsrate für neue Medikamente in der Regel umso größer, je stärker die Behörde von der Industrie finanziert wird. Im Zeitraum von 2020–2021 genehmigte man zum Beispiel in Australien 94 % aller eingereichten Arzneimittelanträge, die britische Regulierungsbehörde MHRA brachte es sogar auf 98,5 %.

Der Soziologe Donald Light von der Rowan University in New Jersey, USA, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Regulierung von Arzneimitteln und spricht von „einem Paradebeispiel der institutionellen Korruption“. Sein Fazit: „Diese Ämter sind weder rigoros noch unabhängig. Sie sind vielmehr selektiv, und sie halten Daten zurück. Ärzte und Patienten müssen begreifen, dass man den Arzneimittelbehörden nicht trauen kann, solange sie von der Industrie finanziert werden.“ Diese traurige Wahrheit bestätigte sich auf drastische Weise, als man der Welt kaum geprüfte und darüber hinaus noch genverändernde Corona-Impfstoffe aufzwang – was Pfizer, Astra Zeneca & Co. Gewinne bescherte wie niemals zuvor.

Die Konsequenzen bekommen kleine, unabhängige Unternehmen besonders dann zu spüren, wenn ihre Nahrungsergänzungsmittel besser sind als erlaubt. Nahrungsergänzungen gelten nämlich als Lebensmittel und dürfen daher laut Gesetz keine Heilwirkung wie Arzneimittel haben (wobei die Grenze wie erwähnt manchmal sehr willkürlich gezogen wird). Das steht ganz im Gegensatz zu Hippokrates, dem Vorbild aller Ärzte, der einst mahnte: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel.“

Solange eine Nahrungsergänzung als Lebensmittel eingestuft ist, bleibt sie frei verkäuflich (zum Beispiel in der Drogerie), eine Arznei hingegen darf nur durch eine Apotheke oder Arztpraxis verkauft werden und ist häufig rezeptpflichtig. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wer daran verdienen darf: Kräuter und Pflanzen aus der Natur stellen (fast) alles bereit, was der Mensch zur Heilung von Krankheiten benötigt.2 Stufen die Behörden deren natürliche Heilkraft als Arznei ein und unterwerfen sie den entsprechenden Regulationen, verwehren sie damit den Menschen den freien Zugriff auf das jahrtausendealte Kräuterwissen und nehmen ihnen damit das Recht und die Möglichkeit zur Selbstheilung. Hinzu kommt, dass das Zulassungsverfahren für ein als Arznei eingestuftes Nahrungsergänzungs- oder Lebensmittel3 mittlerweile so teuer ist, dass sich das fast nur noch Großkonzerne leisten können.

Die Folge davon: Hersteller von Nahrungsergänzungen sehen sich manchmal gezwungen, die auf dem Produkt angegebene tägliche Einnahmeempfehlung nach unten zu korrigieren, um deren Wirksamkeit zu reduzieren und die Behörden zufriedenzustellen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Gesundheitsbehörden den Nahrungsergänzungsmittelmarkt weit weniger regulieren, wenn es um die unterschiedliche Qualität und Herkunft von Vitalstoffen geht, obwohl genau dies einen enormen Einfluss darauf hat, ob und wie gut der Organismus diese Stoffe überhaupt aufnehmen und verwerten kann.

Wussten Sie, dass ein Premium-Shampoo, für das wir bis zu 20 Euro bezahlen, in der Herstellung vielleicht gerade mal 7 Cent kostet? Trotzdem feilscht man bei den Kosten pro Einheit um jeden einzelnen Cent. So funktioniert die Industrie auch, wenn man im großen Stil möglichst günstig Vitalstoffe produzieren will. Das geht am billigsten mit isolierten und chemisch reinen Substanzen (beispielsweise Vitamin C als Ascorbinsäure). Sie sind meistens leicht herzustellen, und da der Wirkstoff rein ist, kann man auch einen entsprechend hohen Gehalt aufs Produkt drucken. Dieser wird dann vom Konsumenten mit einem ebenso hohen Wirkungsgrad gleichgesetzt.

Ein fataler Irrtum! Vitalstoffe kommen in der Natur nämlich niemals isoliert vor – gerade auch in Pflanzen nicht. Ausgerechnet mit dieser Begründung lehnten die Gesundheitsbehörden Tausende von Studien und Heilrezepturen als Evaluierungsgrundlage ab: Da Kräuter und Pflanzen die zu bewertenden Wirkstoffe nicht isoliert enthalten, könne man daraus keine standardisierten und reproduzierbaren Werte ableiten – weshalb solches Kräuterwissen wissenschaftlich betrachtet wertlos sei.

Stattdessen konzentriert man sich sogar in der orthomolekularen und liposomalen Vitalstoffforschung ganz gezielt auf bestimmte Wirkstoffe (zum Beispiel einer Vitamingruppe) und untersucht, welcher davon vom Körper am schnellsten aufgenommen wird. Diese zerstückelte Sichtweise übersieht jedoch das Wichtigste: Schnell rein heißt auch schnell wieder raus – eine kurze starke Wirkung, die schnell wieder verpufft. Eine solch engstirnige Fixierung auf eine einzelne Substanz lässt sich vergleichen mit der gesundheitlichen Wirkung von Steinsalz im Gegensatz zu raffiniertem Speisesalz: Das eine ist ein Lebenselixier, das andere überhaupt nicht.

Die Wissenschaft lehrt, dass alles physische Leben aus dem Urmeer stamme. Unser Körper ist daher noch immer Teil dieses Urmeers und besteht aus den 84 Elementen, die bereits in jenem Weltenozean vorhanden waren – zusammen mit einer Vielzahl von Spurenelementen und Ultra-Spurenelementen. Genauso sollten Nahrungsergänzungen beschaffen sein, wenn sie gemäß Hippokrates wie natürliche Lebensmittel als Heilmittel wirken sollen.

Denn das Wesen der Natur ist die Vielfalt. Auf allen Ebenen. Homöostase – das Gleichgewicht aller Lebensvorgänge im Körper – ist nur möglich, wenn möglichst viele Vitalstoffe gemeinsam ihre Wirkung entfalten.

Ein Nahrungsergänzungsmittel, das jedoch nur isolierte Wirkstoffe enthält, führt oft dazu, dass der Körper den eingenommenen Vitalstoff überhaupt nicht oder nur sehr bedingt verstoffwechseln kann – wir schlucken es zwar, scheiden das meiste davon aber ungenutzt wieder aus. Hinzu kommt, dass pharmazeutisch wie Arzneimittel hergestellte Vitalstoffe nicht bloß isoliert, sondern oft nicht einmal natürlichen Ursprungs sind, was die Aufnahmefähigkeit des Körpers ebenfalls beeinträchtigt. Deshalb thematisiert man die Bioverfügbarkeit: Sie besagt, wie gut beispielsweise Mineralien über die Nahrung ins Blut gelangen. Stammt ein Vitalstoff wie ein Vitamin aus einer natürlichen Quelle, kann der Körper schon viel besser damit umgehen. Je mehr natürliche Co-Faktoren die Nahrungsergänzung darüber hinaus enthält, desto besser ist ihre Aufnahmefähigkeit durch den Körper.

Was macht eine gute Nahrungsergänzung aus?

Selbst hierbei wird aber selten in Betracht gezogen, dass die meisten Nahrungsergänzungen aus natürlicher Quelle reine Versorgungsprodukte sind. Das heißt, sie geben dem Körper eine bestimmte Menge an Vitalstoffen, die er mehr oder weniger gut verstoffwechseln kann. Dabei tritt häufig ein Gewöhnungseffekt ein, der zum Beispiel bei Vitamin D deutlich zutagetritt. Gewisse Produkte bewirken, dass bei ständiger Einnahme von Vitamin D (welche wir bei unserem Lebensstil mindestens von September bis Mai benötigen) unser Körper die Fähigkeit verliert, eigenes Vitamin D zu bilden.4 Außer, man nimmt eine Nahrungsergänzung ein, die nicht bloß ein Versorgungs-, sondern ein sogenanntes Vollspektrum-Regulationsmittel ist. Solch adaptogene Rezepturen5 versorgen den Körper mit den notwendigen Vitalstoffen und stärken gleichzeitig seine Regulationsfähigkeit, also die körpereigene Flexibilität, aus jeder Situation das Beste zu machen – beispielsweise Vitamin D aufzubauen.

Nach diesem ganzheitlichen Ansatz forscht und produziert die Firma St. Helia seit Jahrzehnten, deren Produkte die ZeitenSchrift schon lange anbietet. Ihre Rezepturen fußen auf einem umfassenden und über viele Jahrzehnte gereiften Wissen, das immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung ist. Die Herstellung der Produkte ist entsprechend aufwändig, weil für deren regulative Wirkung sämtliche (nicht nur viele) Co-Faktoren eines Vitalstoffes enthalten sein müssen – in der bestmöglichen Qualität.

Nehmen wir noch einmal das Beispiel des Vitamin D3: Dieses wird in der Regel aus Wollfett gewonnen, einem billigen Abfallprodukt aus der Wollproduktion. Die für diesen Zweck hochgezüchteten Schafe, welche häufig in nicht artgerechter Massentierhaltung leben, sind anfällig auf Hautentzündungen und Parasiten. Deshalb werden sie regelmäßig durch Schutzbäder voller Chemikalien und Insektiziden getrieben. Wie stark dies das Wollfett beeinträchtigt, ist nicht bekannt. Weil die EU es weder reguliert noch prüft, machen die Vitamin-D-Hersteller keine Angaben dazu. Aufgrund solcher Fragezeichen hat St. Helia sich entschieden, Vitamin D aus Flechten der irischen Wälder und aus eigens dafür gezüchteten Algen zu gewinnen. Das ist zwar viel teurer, dafür können wir dann ein Vitamin-DPräparat einnehmen, das trotz seiner ethischen Ausrichtung nur circa 12 Cent pro Tag mehr kostet als ein billiges Vitamin-D-Produkt. Das macht pro Monat gerade mal eine Tasse Cappuccino im Café aus. Wie das? Weil man eine geringere Dosis als üblich einnehmen muss. Als echtes adaptogenes Regulationsmittel versorgt das Präparat den Körper nicht nur mit gutem Vitamin D3 (mehr dazu in unserem Vitamin-D-Dossier) und all seinen Kofaktoren, sondern regt ihn darüber hinaus zur Eigenproduktion an.

Die Herausforderung liegt darin, dass wir Kunden uns selber in diesem Dschungel der Nahrungsergänzungsmittel zurechtfinden müssen, weil der Gesetzgeber einerseits zu niedrige Tagesverzehrmengen vorschreibt und andererseits nur die Wirkung isolierter Substanzen beachtet. Diese müssen dann hochdosiert verabreicht werden, um eine Wirkung zu erziehen, da ihnen die natürliche Matrix (zum Beispiel Co-Faktoren) fehlt. Dann sind sogar unerwünschte Nebenwirkungen möglich und es kommt zu einem Gewöhnungseffekt: Man braucht immer mehr von diesen Substanzen und zehrt gleichzeitig das Depot der im Körper gespeicherten Co-Faktoren aus – denn ohne sie läuft im Körper gar nichts!

Fazit: Gerade beim Thema Nahrungsergänzungen, das direkt unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit beeinflusst, sollten wir nicht nur auf den Kaufpreis achten. Auf Dauer ist ein gutes Regulationsprodukt nicht wesentlich (oder gar nicht) teurer als ein Billigprodukt – spendet aber einen deutlich größeren Nutzen für die Gesundheit! Wenig Geld für wenig Wirkung ist letztendlich doch kostspieliger als mehr Geld für sehr viel Wirkung!

Quellenangaben

  • 1 „From FDA to MHRA: are drug regulators for hire?“
  • 2 Ausgenommen Notfallmedizin und Chirurgie, wo man Pharmazeutika selbstverständlich benötigt.
  • 3 aufgrund der sogenannten Novel-Food-Bestimmung der EU
  • 4 Tatsächlich bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht in der Haut eine Vorstufe zu Vitamin D, welche dann über Leber und Niere in verschiedenen Schritten zum aktiven Hormon = Vitamin D aufgebaut wird.
  • 5 Lesen Sie dazu Adaptogene: Heilpflanzen mit Power (ZS 99) sowie Immunabwehr: Die Kraft der Pflanzen (ZS 102).