Von Herzen eine neue Welt bauen

Zwischen allen Menschen und den Energiesystemen der Erde existiert eine Rückkopplungsschleife. So beeinflusst uns das erdmagnetische Feld, ebenso aber können auch wir es beeinflussen. Auch das Herz hat ein elektromagnetisches Feld. Es einzusetzen liefert den entscheidenden Schlüssel, um das Christus-Bewusstsein global zu verbreiten.

Das US-Gefangenenlager Guantánamo befindet sich auf Kuba; es ist seit mehr als 23 Jahren in Betrieb. In dieser Zeit waren dort knapp 800 Männer und Jugendliche inhaftiert, da man ihnen vorwarf, mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 in Verbindung zu stehen. Bewiesen wurde das nicht. Alle Insassen kamen willkürlich in Haft, wurden brutal gefoltert, niemand erhielt ein faires Gerichtsverfahren. Immer noch werden dort fünfzehn Gefangene zu Unrecht festgehalten. Ihr Schicksal berührt, aber inwiefern geht es uns etwas an? Sind uns denn nicht die Hände gebunden, um ihnen zu helfen? Was können wir schon ausrichten für Menschen, die wir überhaupt nicht kennen und die über 8'000 Kilometer Luftlinie entfernt sind?

Auch Ihaleakala Hew Len, von Beruf Arzt, war mit Gefängnisinsassen konfrontiert, allerdings mit solchen, die tatsächliche Straftaten begangen hatten. Er wurde Mitte der 1980er-Jahre zum Hawaii State Hospital in Kaneohe gerufen, um die chronisch überforderten Kollegen zu unterstützen. Dort befand sich die psychiatrische Abteilung des Staatsgefängnisses, in der die Inhaftierten durch Handschellen oder Psychopharmaka ruhiggestellt wurden; trotzdem gab es regelmäßig gewaltsame Übergriffe. Die Lage war alarmierend, der Alltag düster, doch dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte: Die Atmosphäre wurde mit jedem Tag entspannter, die Insassen waren weniger aggressiv, bald regelrecht gelöst, die Mitarbeiter kamen wieder gerne zur Arbeit. Therapeutische Gespräche waren möglich, nach acht Monaten gab es keine Handschellen mehr und 28 von insgesamt 30 Insassen konnten vorzeitig entlassen werden.

Wie kam das? Nun, Len hatte sich entschieden, voll und ganz auf die Kraft seines Herzens zu vertrauen. Also auf eine Kraft, die weitaus mehr vermag, als uns bewusst ist. Anders gesagt, wenn Wunder geschehen, dann nicht ohne ein Herz, aus dem sie geboren werden. Es ist der Ort, an dem die Liebe wohnt; jene bedingungslose Liebe, die uns an das Christus-Bewusstsein anbindet. Unser davon ausgehendes Wirken kann die Welt auf eine Weise verändern, die unsere Vorstellungen weit übersteigt. Es ist das entscheidende Organ, das uns heraushilft aus einer Welt, die überzuquellen scheint vor Nöten und Bedrohungen. Insofern rufen die besonderen Herausforderungen dieser Zeit geradezu danach, dass wir dem Herzen eine Schlüsselrolle geben – dazu gleich mehr.

Erst mal zurück zu Len. Der Arzt hätte jederzeit in direkten Kontakt mit den Inhaftierten gehen können, doch er tat genau das nicht; er verzichtete auf gängige Therapien und auf die Verordnung von Medikamenten. Stattdessen ließ er sich alle Krankenakten geben und vertiefte sich ausgiebig in jede einzelne. Bei jedem Patienten befragte er sein Herz: „Was ist in mir, dass es so etwas in meiner Welt gibt? Was ist in mir, dass mein Bruder so etwas tat? Was habe ich getan, dass mein Bruder das tat?“ Sobald er eine Resonanz zur Kindheit, zur Erkrankung oder zum zerstörerischen Verhalten des Patienten gefunden hatte, sagte er am Ende: „Es tut mir leid. Ich verzeihe dir. Ich liebe dich.“ Schließlich dankte er Gott mit den Worten: „Ich bin bereit, ein Wunder zu bezeugen.“

Bei dieser auf tiefer Herzenskraft basierenden Methode handelt es sich um ein altes hawaiianisches Vergebungsritual, das von den dort ansässigen Schamanen entwickelt wurde – es heißt Ho’oponopono. Es wurde bereits vor Jahrhunderten angewandt, um etwa Konflikte innerhalb der Familie zu lösen. Und zwar gemeinsam. Die Schamanen gingen davon aus, dass alle Menschen miteinander verbunden sind – wie es inzwischen ja auch die Quantenphysik nachgewiesen hat. Das Problem ist demnach also nicht nur das eines Einzelnen, sondern es haben ausnahmslos alle, die sich in diesem Feld befinden, damit zu tun. Also übernehmen sie auch alle die Verantwortung dafür. Genau so ging auch Len vor: Er suchte in sich alle Gefühle und Anteile auf, die ihn mit den Gefangenen verbanden und ließ die Energie des Herzens dorthin strömen. Dadurch kam eine Selbstheilung in Gang, die sich wiederum heilend auf sein Gegenüber auswirkte.

Das Herz als Ort bedingungsloser Liebe

Das aufzuschreiben tut unfassbar gut, so als würde der ganze Körper von eben dieser warmen und lichtvollen Energie durchströmt, mit der Len und alle hawaiianischen Schamanen wirkten. Geht es Ihnen auch so, wenn Sie das lesen? Und was nun empfinden Sie, wenn ich erneut an die unschuldigen Guantánamo-Inhaftierten erinnere und nochmals die Frage stelle: Was können wir schon ausrichten für Menschen, die wir überhaupt nicht kennen und die über 8'000 Kilometer Luftlinie entfernt sind? Plötzlich erscheint es ganz und gar nicht mehr aussichtslos, ihnen zu helfen.

Ebenso wenig müssen wir uns ohnmächtig fühlen angesichts von Menschen, die in Kriegen leiden oder in Diktaturen wie Nordkorea. Oder denken wir an die, die sich hierzulande von der kapitalistischen Brutalität erschlagen fühlen und von sich selbst völlig entfremdet. Und an solche, die sich einsam und verlassen fühlen. Ihnen allen können wir die Kraft unseres Herzens zufließen lassen. Jeder kann es tun. An jedem Ort. Zu jeder Zeit. Man stelle sich nur eine Welt vor, die dadurch vom Christus-Bewusstsein regelrecht durchflutet wird – ist das nicht unüberbietbar?! Nicht jeder mag diese Euphorie sofort teilen. Einwände sind freilich erlaubt. Es mag manchem vielleicht so erscheinen, als würde man es sich damit „zu leicht“ machen, als würde man lediglich einen bequemen Weg gehen, um sein Gewissen zu erleichtern. Ein anderer mag daran zweifeln, ob das wirklich funktioniert, also ob unser Herz tatsächlich weltweit Heilungsprozesse in Gang setzen kann. Nun sind Vorbehalte bekanntlich da, um einerseits einen Sachverhalt kritisch zu prüfen und andererseits leider auch, um etwas von sich fernhalten zu können – man lehnt lieber ab und verhindert damit, es überhaupt auszuprobieren. Allein: Wieso sollte man sich darauf nicht einlassen? Was kann falsch daran sein, der Kraft des Herzens zu vertrauen? Nichts zu tun ist jedenfalls keine Option. Wie gesagt, die Zeiten fordern uns geradezu heraus, nach neuen Wegen zu suchen.

„Mehr denn je brauchen wir ein besonderes Herzbewusstsein, das uns durch die Chancen und Herausforderungen des neuen Jahres führt“, schreiben auch die Forscher des HeartMath Institute, das international tätig ist und seinen deutschen Sitz in Saarbrücken hat. Die wissenschaftlichen Studien, die sie dazu aktuell vorlegen, sind in dem kostenfreien E-Book „Die Wissenschaft der Interkonnektivität“ ausgeführt. Was dort zu lesen ist, ist mehr als ermutigend – es ist bahnbrechend für die weitere Entwicklung der Menschheit.

Ihre Untersuchungen gehen von Magnetfeldern aus, die überall zu finden sind, sowohl auf der Erde als auch im Weltall. In der Vergangenheit konnten die Forscher nachweisen, dass Störungen der Erdmagnetfelder, unter anderem durch Sonnenstürme ausgelöst, negative Auswirkungen auf Gesundheit und Befinden des Menschen haben. Das hat damit zu tun, dass die Rhythmen des Menschen mit den erdmagnetischen Bewegungen synchronisiert sind. Hier besteht also eine Art symbiotische Verbindung verwandt mit der Mutter-Kind-Beziehung während der Schwangerschaft. Bekanntlich wirkt sich die depressive Stimmung der Mutter auch auf das im Bauch heranwachsende Wesen aus. Der Säugling kann dem ebenso wenig entkommen wie wir den Schwingungen der Erdmagnetfelder.

Wir können das Erdmagnetfeld beeinflussen

Darauf aufbauend ging es den Wissenschaftlern in einem nächsten Schritt darum, herauszufinden, wie man dieses Zusammenwirken dazu nutzen kann, das menschliche Bewusstsein positiv zu verändern. Da ausnahmslos jeder Mensch von den Erdmagnetfeldern beeinflusst wird, sind wir logischerweise alle dadurch verbunden. Und das wiederum ließe sich nutzen, um Informationen nicht-lokal zu übertragen, also quer über den ganzen Erdball. Bedeutet: Die Beziehung zum Erdmagnetfeld ist keine Einbahnstraße. So wie es auf uns Einfluss nimmt, können wir den Spieß sozusagen umdrehen und ebenso auf das Erdmagnetfeld einwirken und es für uns arbeiten lassen. Doch wie soll das geschehen? Wie kommen unsere Informationen dort hin?